Nach Kindesgeburt keine wichtigen Entscheidungen treffen?
Neulich wurde in den Medien ganz groß gemeldet, dass Mark Zuckerberg sehr viel Geld anlässlich der Geburt seines Kindes gespendet hat. Heute hatte ich ein Biochemie-Seminar an der Uni und der Professor musste über diese Meldung lachen. Er meinte, dass der Oxytocin Spiegel im Blut eines Menschen sehr hoch ist, wenn ein Kind geboren wird. Das trifft sowohl auf Frauen, als auch auf Männer zu.
Das Oxytocin steuert das normale Brutverhalten beim Menschen. Man möchte das Kind beschützen und pflegen und stellt seine eigenen Bedürfnisse zurück. Außerdem agiert man sozialer, wie in Experimenten bewiesen worden ist. Deswegen solle man nach der Geburt eines Kindes auch keine wichtigen Entscheidungen treffen, da man nicht klar denken kann.
In dieser Hinsicht dürfte Zuckerberg seine Spendenaktion demnächst möglicherweise bereuen. Wie denkt ihr darüber? Habt ihr Kinder und habt ihr nach der Geburt gemerkt, dass ihr einen hohen Oxytocin Spiegel habt und euch etwas anders verhaltet? Ist es wichtig nach der Geburt eines Kindes keine wichtigen Entscheidungen zu treffen oder würdet ihr das nicht so streng sehen?
Ich denke nicht, dass Mark Zuckerberg seine Entscheidung bereuen wird. Klar ist man nach der Geburt anders in seinem Verhalten, aber das man jetzt nicht mehr Herr seiner eigenen Sinne ist, das kommt nicht so vor. Natürlich habe ich nach den Geburten meiner Kinder Entscheidungen getroffen, auch wichtige, und ich habe bis heute nichts davon bereut.
Ich glaube nicht, dass man mal eben aus dem Bauch heraus 45 Milliarden auf den Kopf haut, nur weil das Blag endlich da ist. Selbst wenn man die Kohle mal eben aus der Portokasse nimmt. Da steckt mit Sicherheit eine Menge Kalkül und Planung hinter. Das ist von langer Hand geplant worden.
Ich denke schon, dass das Kind und dessen Geburt seine Entscheidung nachhaltig beeindruckt hat, aber ich denke nicht, dass er nur aufgrund von irgendwelchen Hormonen diese Entscheidung getroffen hat. Immerhin ist er ja kein dummer Mensch und gerade, dass er es nicht alles gleich auf ein Mal, sondern gestaffelt macht, beweist ja auch, dass es keine Bauchentscheidung war, sondern er wirklich etwas ändern will, natürlich auch für das Kind.
Ich denke, dass man durchaus Entscheidungen treffen kann, weil es ja im Prinzip keinen schadet, wenn man Entscheidungen zum Wohle des Kindes trifft. Da gibt es durchaus schlimmere Entscheidungen.
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