Nach Kaiserschnitt eher auf Verhütung achten?

Eine Bekannte hat neulich mit mir über die Verhütung nach dem Kind gesprochen. Wir kamen so ins Gespräch, weil sie auch ein Kind bekommen hatte und das wohl doch eher schleifen lässt momentan. Sie meinte daraufhin auch, dass man ja nach einem Kaiserschnitt, wie ich ihn bekommen habe, eher auf so Sachen wie Verhütung achtet und ihr das aber momentan nicht so wichtig wäre, weil sie ja eh noch ein Kind möchte.

Es stimmt schon, dass ich da momentan sehr darauf achte, aber ich finde es auch wichtig, dass man ein paar Monate beziehungsweise ein Jahr zwischen den Kindern Zeit lässt auch bei einer normalen Geburt, weil der Körper ja wirklich einiges durchgemacht habt. Wie steht ihr zu dem Thema? Wie ist es bei euch abgelaufen?

Wieso sollte man nur nach einem Kaiserschnitt besonders auf die Verhütung achten? Das sollte man generell und macht auch keinen Unterschied ob nun bereit ein Kind geboren worden ist oder nicht. Es wird von medizinischer Seite nur davon abgeraten, dass man innerhalb von 12 Monaten nach der Entbindung durch einen Kaiserschnitt wieder schwanger wird, da die inneren vernähten Schichten mindestens 6 Monate brauchen bis sie verwachsen sind und die Fäden sich aufgelöst haben. Eine erneute Schwangerschaft in dieser Zeit kann die alte Narbe zum reißen bringen und damit besteht dann Gefahr für Mutter und Kind.

Eine Bekannte von mir hat auch per Kaiserschnitt entbunden und war keine 6 Wochen später wieder schwanger. Sie wollten zwar auch ein zweites Kind aber nicht so bald hintereinander. Sie ging davon aus, dass das Stillen sie ausreichend schützt vor einer erneuten Schwangerschaft was ein weit verbreiteter Irrglaube ist. Es kam wie es kommen musste, die Naht ist in der 21. Woche gerissen, das Kind wurde als Frühchen geholt und ist 18 Wochen später nach intensiver medizinischer Behandlung verstorben. Ohnehin wäre es schwerst Behindert gewesen wenn es überlebt hätte und so hart es sich anhört, für das Kind und die Eltern war das das beste was passieren konnte.

Somit muss es jeder für sich selbst entscheiden wie wichtig es einem mit dem zweiten Kind, der eigenen Gesundheit und auch dem Risiko so etwas wie meine Bekannte zu erleben ist. Manche blenden das einfach aus und sehen nur süße Babys, erinnern sich an eine schöne Schwangerschaft und wollen direkt nochmal und vergessen dabei ihren Versand komplett. Andere reden sich alles schön mit "mir wird das nicht passieren" und legen es bewusst drauf an.

Generell sollte man das Thema Verhütung groß schreiben wenn entsprechende medizinische Indikationen vorliegen die das ganze abgeraten oder man direkt auch kein weiteres Kind möchte. Ich halte es für Naiv, dämlich und ziemlich Verantwortungslos sich selbst gegenüber das Thema einfach so schleifen zu lassen und mit einer solchen Begründung "ich will ohnehin noch ein Kind" es einfach so abzustempeln. Egal ob nun nach einem Kaiserschnitt oder einer spontaner Geburt.

Nach einem Kaiserschnitt sollte man schon dafür sorgen, dass die Kinder einen ausreichenden Abstand zueinander haben, damit die Wunde ausreichend stabil verheilt ist. Das wird einem aber im Krankenhaus nach dem Eingriff auch eindeutig und eindringlich erläutert. Auch nach einer Fehlgeburt raten einem die Ärzte zu einem mehrmonatigem Abstand, da sich die Gebärmutterschleimhaut erst regenerieren muss.

Nach einer normalen Geburt hat mich hingegen noch kein Arzt darauf hingewiesen, dass ich einen Abstand einzuhalten hätte oder dergleichen. Allerdings tut man sich als Mutter keinen Gefallen, wenn man zu schnell wieder schwanger wird. Zwei meiner Kinder sind nur 18 Monate auseinander, ich war also nach knapp neun Monaten wieder schwanger.

Aber das ist teilweise echt hart, weil das größere Kind noch nicht so weite Strecken laufen will, aber auch nicht mehr im Buggy sitzen wollte und dann hat man ständig ein Kleinkind mit sich herum getragen, zusätzlich zum Schwangerschaftsbauch. Das war teils echt anstrengend in der Schwangerschaft. Unter zwei Jahren Abstand zwischen zwei Geburten würde ich persönlich nach der Erfahrung niemandem mehr raten. Aber so lange medizinisch nichts dagegen spricht, muss das jeder selbst entscheiden.