Nach Freundschaftsende Person sagen, dass man sie vermisst?

vom 13.04.2017, 12:04 Uhr

Ich muss sagen, dass bisher nur zwei Freundschaften durch unglückliche Umstände kaputt gegangen sind. Bei den anderen hat es sich eher irgendwann im Sande verlaufen. Natürlich vermisst man dann die Freundin sicherlich auch mal, wenn die Freundschaft eben kaputt gegangen ist. Ich muss auch sagen, dass ich kein großes Problem damit hätte, auch nach einem Freundschaftsende dieser Person zu sagen, dass ich sie vermisse, wenn das eben so ist.

Normalerweise gibt es dann ja auch eigentlich meistens keinen Kontakt mehr und man sagt alleine deswegen solche Dinge schon nicht. Auch wenn man dies vielleicht öfter mal denkt.

Habt ihr schon jemandem nach dem Ende einer Freundschaft gesagt, dass ihr ihn vermisst? Würdet ihr das durchaus machen oder doch eher unpassend finden? Meint ihr, dass dies wieder ein Inkonsequenz wäre, wenn man den Kontakt abgebrochen hatte? Würdet ihr das zwar denken, aber der Person dennoch nicht sagen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Auch bei mir sind schon Freundschaften zerbrochen, wie das wahrscheinlich bei jedem irgendwann einmal der Fall war, ist, oder sein wird. Möglicherweise waren da auch mal unglückliche Umstände oder auch ein Missverständnis beteiligt, aber im Normalfall, wenn es allen Beteiligten wichtig ist, klärt sich sowas dann ja doch noch irgendwann. Ist die Freundschaft jedoch tatsächlich im Eimer, dann hat das meist einen triftigen Grund und ich vermisse die betreffende Person dann ganz sicher nicht geschweige denn, dass ich das dann aussprechen würde.

Die Personen, die mit mir aus fadenscheinigen Gründen, die ich bei genauerer Betrachtung eigentlich gar nicht (mehr) weiß, damals gebrochen haben, sind aus meinem Leben komplett verschwunden und werden es auch sicherlich bleiben, keine der Beteiligten hat ein Interesse daran, etwas aufleben zu lassen oder auszudiskutieren. Ich habe einmal versucht, mit einer der Personen über das Erlebte zu sprechen und aus mehrjähriger Entfernung mein damaliges Empfinden darzulegen, aber das hätte ich besser gelassen. So kommt man mitunter auch zu der Erkenntnis, dass die vermeintlich gute Freundschaft eben doch keine war.

Nicht zuletzt deswegen bin ich der Meinung, dass man manche Dinge einfach ruhen lassen sollte, es sei denn, es handelt sich um ein ganz dummes Missverständnis und die Person ist einem so wichtig, dass man die Situation geklärt haben möchte, egal, mit welchem Ausgang. Ist der anderen Person die Verbindung ebenfalls so wichtig, wird sie gesprächsbereit sein, insofern mag ein solches Lippenbekenntnis hilfreich sein. Man muss aber auch damit rechnen und leben, dass sich dadurch vielleicht nichts ändert.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mir sind tatsächlich schon sehr viele Freundschaften kaputtgegangen. Ich finde nun schnell neue Freunde, aber viele Freundschaften gehen dafür leider auch wieder kaputt, was ich schade finde. Meistens verlaufen sich diese einfach. Man merkt, dass man vielleicht doch nicht so gut zueinander passt, so dass man sich immer seltener trifft, bis der Kontakt ganz weg ist. Oder die Freundschaft geht durch andere Umstände kaputt.

Wirklich leid tut es mir bei zwei Freundschaften, dass sie kaputtgegangen sind, weil diese sehr innig und intensiv waren und auch lange andauerten. Ich finde es unheimlich schade, dass alles so gekommen ist, da ich meine damaligen Freundinnen tatsächlich vermisse. Ich denke schon noch öfter an sie und habe mich auch schon gefragt, ob man den Kontakt nicht wieder aufbauen könnte. Da habe ich tatsächlich auch schon daran gedacht, ihnen zu sagen, dass ich sie vermisse. Sagen würde ich ihnen das nicht wirklich, aber schreiben schon.

Mittlerweile habe ich den Gedanken aber auch wieder verworfen. Ich denke, dass das nichts bringen würde. Es ist einfach sehr viel Zeit vergangen, wobei man sich sicherlich auch auseinanderentwickelt hat. Außerdem sind die Freundschaften ja auch nicht grundlos zerbrochen, sondern es gab schon einige Gründe dafür. Außerdem muss man sich auch damit abfinden, dass Leute kommen und gehen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



So etwas kenne ich eigentlich nur aus der Schule. Das man irgendwann mal Freunde hatte und das Ganze sich dann irgendwie auseinandergelebt hat. Natürlich bedauert man so etwas, gerade in jungen Jahren, sehr, aber man kann es auch nicht ändern. Nicht aus jeder Freundschaft wird auch wirklich etwas. Ich würde einer Person immer sagen, wenn ich sie vermisse. Es ist ja nicht schlimm Gefühle zu zeigen und nur weil es mit der Freundschaft nichts wurde muss man ja nicht befeindet sein.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich würde das nicht machen. Mal ehrlich, abgehakt ist abgehakt und ich finde es ehrlich gesagt albern und kindisch, wenn man krampfhaft versucht an Dingen festzuhalten, die eh nicht mehr zu retten sind. Das kann ein Haustier oder Angehöriger sein, der im Sterben liegt. Da will der eine oder andere auch nicht loslassen und redet sich ein, man könnte noch etwas tun, um den Sterbeprozess umzukehren. Genauso betrifft das auch Partnerschaften und Beziehungen, die keine Zukunft haben, aber man klammert sich am Partner fest als würde man ohne ihn ertrinken, weil man Angst vor Veränderungen hat.

Für mich spielt hierbei auch gar keine Rolle, warum eine Freundschaft in die Brüche gegangen ist und vom der Kontakt letzten Endes abgebrochen ist. Vorbei ist vorbei und ich empfinde es als Zeitverschwendung, wenn man Vergangenen Dingen hinterher trauert. Wozu? Was bringt das? Nichts.

Wenn man einer Person, wo die gemeinsame Freundschaft im Prinzip gestorben und beerdigt ist, sagt, dass man sie vermisst, kommt das bei mir total negativ an. Das wirkt auf mich wie ein verzweifelter Versuch, die Person zu manipulieren und zum Umdenken zu bewegen und das wirkt auf mich extrem unsympathisch. Warum sollte man der Person sonst sagen, dass man sie vermisst? Offensichtlich nur, damit diese eben weich wird und das Freundschaftsende noch einmal überdenkt.

Wahrscheinlich wird dann noch die eine oder andere Krokodilsträne rausgepresst und die Szene ist perfekt. Nein, Danke. Kein Bedarf. Wenn das jemand bei mir machen würde nach einem (nicht unbegründeten Freundschaftsende) dann würde ich richtig sauer werden. Denn wie gesagt so eine Freundschaft ist nicht einfach so zu Ende, es gibt immer Gründe dafür und wenn man aber die Entscheidung, die Freundschaft zu beenden, nicht respektiert und zu solchen manipulativen Mitteln greift, zeugt das nicht gerade von einem sympathischen Charakter und mit derart manipulativen Menschen würde ich grundsätzlich nichts zu tun haben wollen. Das Leben geht weiter. Man sollte nach vorne schauen und das Beste aus seinem Leben machen und nicht an der Vergangenheit festhalten. Vorbei ist vorbei. Man reanimiert ja auch keine Leiche oder Mumie. Warum wollen dann manche Menschen so verzweifelt eine "tote" Freundschaft reanimieren? Das bringt doch nichts.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kann mich Täubchen dabei nur anschließen und sehe es auch so, dass man dann noch nicht für sich damit abgeschlossen hat und etwas vergangenem hinterher trauert und sich daran klammern möchte. Emotionen hin oder her, wenn das so ist dann kann man das auch sagen aber für mich wäre das rein gar nichts, denn mein Leben geht immer weiter und die Zeit bleibt ebenfalls nicht stehen oder lässt sich gar zurück drehen.

Das Freundschaften bei mir zerbrochen sind, sich im Sande verlaufen haben usw. haben hier auch schon andere erlebt und ist damit nichts neues. Aber es hatte immer seinen Grund warum das so war, die eine hat Mist gebaut, eine andere nur Gelogen und das Vertrauen missbraucht und selbst wenn es sich nur verlaufen hat, dann hatte mit der Zeit das Interesse an der Person nachgelassen weil man sich in unterschiedliche Richtungen weiter entwickelt hat oder andere Dinge wichtiger wurden. Warum sollte ich dem nachtrauern oder auch den Personen und ihnen dann sagen, dass ich sie vermisse?

Ich würde mir reichlich dämlich vorkommen, wenn ich nun zu einer meiner alten Freundinnen ankommen würde und ihr etwas von ich vermiss dich an den Kopf werfe. Diese Dame hat versucht mein Leben zu ruinieren, mich verleugnet, mir Straftaten angehängt und solche Dinge. So etwas vermisst man nun wirklich nicht als Mensch, auch wenn manche Dinge davor recht nett waren und man sich dort noch gut verstanden hatte. Das war zwar nett, aber ist eben Vergangenheit und nichts was jetzt geschieht oder in der Zukunft auch wieder so werden könnte, nach den anderen Aktionen von ihr.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich hatte es bisher zwei Mal, dass Freundschaften zerbrochen sind, das eine Mal an Desinteresse meiner Freundin und das andere Mal ist mir bis heute ein Rätsel, weil meine Freundin von heute auf morgen nicht mehr mit mir gesprochen hatte. Klar habe ich die beiden später sehr vermisst, aber ich hätte das niemals ihnen gegenüber zugegeben, denn schließlich hatten sie an mir scheinbar kein Interesse mehr. Nie hätte ich zugegeben, dass mich ihr Verhalten getroffen hätte.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin generell ein sehr loyaler Mensch, der auch mit dritten und vierten Chancen in Freundschaften großzügig ist. Das hat natürlich nicht nur Vorteile, aber immerhin kann ich auch problemlos einen absoluten Schluss-Strich ziehen, wenn eine Freundschaft dann tatsächlich zerbricht oder eingeht. Dann vermisse ich meinen ehemaligen Freund oder meine Freundin aber auch nicht mehr, sondern bin froh, die Person los zu sein und versuche dann auch nicht mehr, irgendwie in Kontakt mit ihr zu treten. Es erscheint mir dann auch schon reichlich absurd, in dieser Situation dann auf einmal mit gefühlsduseligem Mumpitz von wegen "Ich vermisse dich" anzukommen.

Was soll das auch schon bezwecken? Entweder man versucht auf diese Art, den ehemaligen Freund emotional dazu zu erpressen, wieder eine wie auch immer geartete Beziehung einzugehen oder man bereut das Freundschaftsende und schafft es nicht, seine widersprüchlichen Gefühle mit sich selbst auszumachen. In beiden Fällen zieht es das Theater nur unnötig in die Länge.

Ich muss bei mir selber allerdings auch zugeben, dass ich Sozialkontakte anscheinend weniger nötig habe als der Durchschnitt. Natürlich gibt es ein paar Leute, die ich vermisse, aber die waren erstens nah mit mir verwandt und sind zweitens tot. Irgendwelche Schulfreundinnen von anno dunnemals, die jetzt spießig und nervig geworden sind, vermisse ich natürlich nicht. Wenn ich die Leute noch mögen würde, hätte ich schließlich noch Kontakt zu ihnen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Wenn etwas zu Ende ist, ist es zu Ende. Ich behaupte nicht von mir, dass ich die Person dann womöglich in Situationen nicht vermisse, aber das werde ich ihr nicht sagen. Schon gar nicht, wenn wir womöglich durch andere Umstände auseinander gegangen sind, wie Schuldzuweisungen, eine Partnerschaft, die sich dazwischen drängen konnte usw.

Ich habe durchaus auch jemanden im Leben verloren, den ich manchmal vermisse. Pech gehabt. Sie hat Scheiße gebaut, ich habe es beendet und gut ist. Wir schreiben ab und an mal, aber niemals so privat, wie früher. Für mich ist das Dingen durch und das ich gewisse Situationen vermisse, das würde ich ihr niemals sagen. Das denke ich mir, wenn ich in Erinnerungen schwelge, aber das reicht auch aus.

Ansonsten bin ich die Person, die ein Ende auch ein Ende sein lasse. Ich werde da keine besondere Bedeutung einbringen, beende das dann komplett und gut ist. Was niemals bedeutet, dass man jemanden nicht vermisst, aber ich sehe es halt dann auch nicht ein, jemanden meine Gefühlslage zu erklären, was soll das bringen? Freundschaftsende ist Ende, da hilft das Vermissen ja auch nicht.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Warum sollte ich jemandem, der aus guten Gründen, denn es müssen gute Gründe gewesen sein, sonst wäre es nicht soweit gekommen, nicht mehr in meinem Leben ist sagen, dass ich die Person vermisse? Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich so etwas überhaupt schon gedacht habe. Und nicht, weil ich nicht etwa noch öfter über diesen Menschen, die Vergangenheit, die Richtigkeit meines Handelns oder generell über das Geschehene intensiv reflektieren würde, das tue ich alles schon. Aber dieses Gefühl, die Person so wie sie tatsächlich heute aktuell ist, zu vermissen, kenne ich eigentlich eher nicht.

Das trifft zumindest auf Menschen zu, die nicht mehr in meinem Leben sind. Selbst wenn ich jetzt überlegen würde, ob ich die Freundschaft wieder aufnehmen möchte und Dinge klären wollte, würde ich nicht den Weg gehen, solch einen Satz zu sagen. Das könnte man allenfalls im Nachhinein, wenn die Freundschaft tatsächlich wieder aufleben würde machen. Aber vorher? So etwas würde ich auch übrigens gar nicht hören wollen und wäre total irritiert, wenn mich jetzt plötzlich so eine Nachricht erreichen würde. Wie sollte so eine Mail denn aussehen? "Ich will zwar aus guten Gründen nichts mehr mit dir zu tun haben, aber vermisse dich trotzdem." Das wäre doch total paradox.

Etwas anderes ist es natürlich, wenn der Kontakt sich im Sande verlaufen hat und jemand schreiben würde, dass das ja schade wäre und man gerne wieder mehr Kontakt hätte, aber letzten Endes käme mir das auch etwas konstruiert vor. Die Dinge fließen, wie sie eben fließen, da kann man auch keine künstlichen Staudämme bauen. Bis ich eine Freundschaft beende oder die Sache im Nichts verlaufen lasse, muss auch schon einiges oder sogar verdammt viel passiert sein, um zu diesem Punkt zu kommen.

Ich habe im Laufe meines Lebens auch schon einige Freundinnen verloren, gerade in der Zeit zwischen 30 und 40 sind viele Kontakte auf der Strecke geblieben und weniger nachgekommen, so dass mein Kreis mittlerweile für meine Verhältnisse relativ kleingeworden ist. Aber so ist es nun mal jetzt, mein Leben und ich haben sich soweit verändert, dass ich gerade gar keine Kapazitäten für viele Leute freihabe. Wenn überhaupt, vermisse ich aber eher Gruppen von Menschen, Zugehörigkeiten, andere Zeiten als gezielt einzelne Personen, mit denen man sich auseinander entwickelt hat.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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