Nach Farben essen ein guter Abnehmtipp?
Ich habe einen Bericht gesehen, in dem es darum ging, dass man nach Farben essen sollte und dadurch dann an Gewicht verlieren sollte. So wurden die Farben nach bestimmten Wochentagen eingeteilt und eine Testerin durfte dann eben nur weiße Lebensmittel essen oder nur Rote usw. Sie hat nach 2 Wochen Testzeit dann auch wirklich 4 Kilo abgenommen.
Ich frage mich, ob das wirklich dauerhaft funktionieren kann. Es wurde als eine Art Blitzdiät bezeichnet und was man davon halten soll, kann sich sicherlich jeder schon denken. Da wird doch sicher der Jojo-Effekt vorprogrammiert sein.
Habt ihr schon davon gehört, dass man an Gewicht verliert, wenn man nach Farben sortiert isst? Habt ihr dies schon mal ausprobiert? Bringt es dauerhaften Erfolg? Wie funktioniert es genau, wenn man nach Farben essen möchte?
Ich kenne die Farbdiät ein wenig anders: Morgens darf man rote, orangene und gelbe Lebensmittel essen, Mittags gibt es gelb, grün, blau und abends auch noch einmal blau und zusätzlich noch violett. So soll es beim Frühstück zum Müsli Erdbeeren, Rosinen oder Bananen, mittags alle erdenklichen Formen von Salaten und weiteren Lebensmitteln wie Kartoffeln, Zucchini, Brokkoli, Spinat, Lauch und Erbsen. Abends kann man dann zum Beispiel Auberginen, Blaubeeren oder Rotkohl essen. Weiße Lebensmittel sind während dieser Diät immer erlaubt, so kann man helles Fleisch essen, Blumenkohl, Tofu, Joghurt, Quark und ähnliche Lebensmittel konsumieren.
Die von dir beschriebene Diät kenne ich nicht. Habe ich den Plan richtig verstanden? Montag - Rot; Dienstag - Orange; Mittwoch - Gelb; Donnerstag- Grün; Freitag: Blau; Samstag - Violett; Sonntag - Weiß? Wenn man viele verschiedene bunte Lebensmittel zu sich nimmt, dann dürfte eine ausgewogene Ernährung drin sein, aber ich verstehe das Prinzip nicht ganz. Kannst du mir die Diät vielleicht ein wenig näher bringen, so dass ich es auch verstehe? Eine Farbendiät klingt attraktiver als eine Kohlsuppen- oder Babybreidiät.
Irgendwie kann ich mir nicht richtig vorstellen, dass solch eine Farbendiät ohne weitere Kriterien und Auflagen wirklich funktionieren kann. Zum einen sollte man ja für eine dauerhafte gesunde Ernährung auf eine einigermaßen ausgewogene Zusammensetzung aus Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen achten. An einem "weißen" Tag geht das wohl noch ganz gut - aber steht dann mal grün auf dem Plan, muss man schon schauen, wo man sein Protein herbekommt.
Das allein ist durch den wochentäglichen Wechsel vielleicht noch ausgleichbar, aber ein anderes Problem sehe ich darin, dass ein Lebensmittel nicht allein durch seine Farbe als gesund oder nahrhaft und potentiell wertvoll für die Ernährung eingestuft werden kann. Gerade in der heutigen Zeit, wo so ziemlich allen Lebensmitteln künstliche Zusätze und Farbstoffe beigemischt werden, kann so eine Diät schnell darin enden, dass man allerlei Junkfood in sich hineinstopft.
Eine Farbdiät erscheint mir vor diesen Hintergründen nicht wirklich sinnvoll und langfristig hilfreich. Besser wäre es, wirklich einen ordentlichen Plan mit Abwägung der einzelnen Nahrungsbestandteile zu erstellen und zu schauen, wo man ohne größere Nährstoffeinbußen und Einsatz von Chemie als Alternative Kalorien, Zucker und Fett reduzieren kann.
Wenn ich so etwas lese muss ich fast schon lachen. Was die Leute so für einen Stress mit den ganzen Diäten machen, dabei muss man sich nur ausgewogen ernähren und sich bewegen und schon nimmt man ab. Vielleicht ein bisschen weniger als bei einer Crashdiät, aber man kann sein Gewicht auch halten. Ich finde dieses nach Farben essen schon ein bisschen albern und würde das so nicht machen.
Auf Farben achten ist für eine ausgewogene Ernährung gar nicht dumm, aber dafür braucht man sich keine Regeln für Wochentage oder Tageszeiten oder was auch immer aufzuerlegen.
Es reicht völlig aus wenn man darauf achtet, dass bei jeder Mahlzeit möglichst viele Farben - natürlich nur natürlich vorkommende und keine gefärbten - auf den Teller kommen. Das führt nämlich zwangsläufig dazu, dass man mehr Obst und Gemüse isst. Stell dir einfach vor du würdest deinen Teller für ein Foto richten und auf dem soll dein Essen möglichst ansprechend aussehen. Du wirst schnell merken, dass bunte Zutaten viel dazu beitragen.
Nach Farben zu essen, schult zumindest einen ganz wesentlichen Teil der Ernährung: Bewusstes Einkaufen. Ausschau halten nach guten Sachen. Experimentieren. Neues ausprobieren.
Menschen sind halt meist Gewohnheitstiere, sie kennen die Regale in ihrem Supermarkt, in denen sie das finden, was sie für ihren typischen Wocheneinkauf wollen. Nur schauen sie selten links/rechts oben/unten, was denn da noch so alles Feines zu finden ist. Die alten, schlechten Gewohnheiten führten zum Übergewicht.
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr setzt sich das aber auch wie ein Mosaik zusammen. Ich hatte erst erhebliche Sorgen wegen des Proteins. Aber bei Gelb wären Rührei/Mais, ggf.Sesam möglich, an Orange Lachs/Linsen, bei Rot Rind/Thunfisch, bei Weiß Geflügel/Fisch/Tofu/Quark, bei Grün Pistazien/Kürbiskerne/Spirulina/Linsen...klar, es ist wohl immer hart an der Grenze den Bedarf zu decken, aber es wäre zumindest nicht unmöglich, sich grundlegend mit Makronährstoffen zu versorgen.
Mir wäre das selbst viel zu kompliziert und ich würde schnell die Lust an so einer Diät verlieren. Immerhin ist man da doch extrem eingeschränkt und kann im Grunde genommen nur einen kleinen Bruchteil aller Lebensmittel essen. Außerdem ist das doch auch ziemlich langweilig, wenn man nicht verschiedene Farben miteinander mischen kann - man kann ja so nicht einfach Nudeln mit Tomatensauce oder Pizza essen.
Mir wäre das einfach zu blöd, da ich dann ja eigentlich keine normalen Gerichte mehr essen dürfte, die immer aus mehreren Farben bestehen. Und Nudeln ohne nichts zu essen oder immer nur zwei Gemüsesorten zusammen vertilgen zu können, würde mich nicht glücklich machen. Ich denke, dass man das vielleicht eine Woche gut durchhalten kann, spätestens dann wird es aber auch aufhören. Immerhin wird man so weder auf Festen etwas für sich finden noch in Restaurants. Und zu Hause wird das auch schnell zu blöd werden.
Außerdem muss man sich da doch auch ständig Gedanken darüber machen, was man wann essen darf und was nicht und muss ständig entsprechend einkaufen. Das ist ja alles mit Planung verbunden und man kann gar nicht spontan und nach Appetit essen, sondern ist streng an bestimmte Lebensmittel gebunden. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass man das länger durchhält und dass das einen glücklich macht.
Ich finde diese Herangehensweise reichlich absurd, gerade wenn es ums "Abnehmen" geht. Schließlich ist nicht nur Gemüse schön bunt, sondern auch Gummibärchen und Co, und nur weil man Essen nach Farben sortiert, wird es noch lange nicht gesünder oder kalorienärmer. Schlagsahne, Magerquark, Reis und Blumenkohl sind schließlich auch allesamt weiß, ebenso wie rohes Steak, Erdbeermarmelade und Tomaten mit etwas gutem Willen als Kategorie "rot" gelten können und vom Nährwert her völlig unterschiedlich einzuordnen sind.
Ich könnte mir maximal vorstellen, dass jemand an "violetten" (Blaukraut, rote Trauben, ähm, Feigen, rote Zwiebeln, Pflaumen, und dann wird es auch schon dünn) Tagen abnimmt, aber was passiert, wenn "braun" (Schokoladeneis, Lebkuchen, Gulasch, Nutella) das alles wieder wettmacht?
Mir leuchtet zwar auch unmittelbar ein, dass zu einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung beiträgt, wenn man darauf achtet, nicht nur beigefarbenes Fast Food zu konsumieren. Und es sieht auch lecker und appetitlich aus, wenn buntes Obst und Gemüse zusammenkommt, aber irgendwo hört die Ernährungsempfehlung auf und die Zwangsstörung fängt an.
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