Nach Ende von Berufspraktikum einfach bleiben?

vom 05.08.2016, 09:10 Uhr

Ich unterhielt mich neulich mit einem Bekannten, der in einer Kreisbehörde arbeitet. Dieser Bekannte beklagt sich gerne darüber, dass immer mehr Mitarbeiter dort in den Ruhestand geschickt werden und zu wenig junge Leute nachkommen und als Ersatz eben eingestellt werden. Das führt dann oft zu Überbelastung der vorhandenen Mitarbeiter - seinem Wortlaut zumindest nach.

Er erzählte dann bei der Gelegenheit auch von einem Praktikanten (Alter des Praktikanten ist mir nicht bekannt), der dort wohl einige Wochen oder sogar Monate war um einen Einblick in das Berufsfeld zu bekommen. Dieser Praktikant ist dann auch einfach dageblieben auch als das Praktikum schon lange vorbei war.

Er kam trotzdem jeden Tag zur Arbeit ohne dafür bezahlt zu werden. Nach einiger Zeit stellte sich aber akuter Bedarf an Mitarbeitern ein und da dieser ehemalige Praktikant dann zufällig zur Stelle war und zum Teil auch schon eingearbeitet worden war, wurde der einfach kurzerhand eingestellt und bekam einen festen Vertrag. Von so einem Fall hatte ich bis dato noch nie etwas gehört und ich glaube nicht, dass ich das so machen würde. Schließlich ist man für den Lebensunterhalt als Erwachsener auf Geld ja auch angewiesen. Würdet ihr nach dem Ende eines Berufspraktikums einfach bleiben? Oder wäre das nichts für euch?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



So einen Fall finde ich auch interessant und ich glaube auch daran, dass es wichtig ist, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, um dann so eine Chance zu bekommen. Aber trotzdem würde ich ein unbezahltes Praktikum nicht einfach so verlängern, auch wenn der Job vielleicht genau der richtige ist und auch viel Spaß macht.

Aber ich finde es eben auch wichtig, dass man Miete und Rechnungen bezahlen kann und somit finde ich einen Job, der nicht bezahlt wird, eben nicht so ansprechend, auch wenn man hofft, dadurch eine feste Stelle zu bekommen. Das ist eben nur eine Hoffnung und man hat keine Sicherheit, dass diese sich erfüllen wird.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Die Frage die sich mir stellst ist eigentlich die, wie lange der Zeitraum zwischen der Einstellung und dem Ende vom Praktikum war. Denn wenn es sich dabei nur um 1-2 Wochen gehandelt hat, dann wäre es durchaus eine Option so an seinen Job zu gelangen. Über Monate oder gar Jahre würde ich das sicherlich nicht mitmachen, denn meine Miete und meine Lebenskosten wollen auch bezahlt werden und das geht nur mit einem Job, bei dem man auch Geld dafür bekommt.

Wenn man selbst solche Ausgabe nicht hat hat, weil man z.B. noch bei den Eltern wohnt und diese für alles aufkommen, dann kann man das schon einmal eine Weile machen. Aber ohne konkrete Aussicht auf einen Job und einfach ins blaue hinein würde ich das ebenfalls nicht machen sondern mich nach einem Job umsehen.

Die Konsequenz die hier gezogen worden ist finde ich jedoch nicht wirklich schlecht. Der Mitarbeiter war schon eingearbeitet und konnte direkt loslegen ohne das diese Phase nochmals gemacht werden musste. In diesem Bezug hatte er einfach einen Vorteil vor eventuellen Mitbewerbern und solche Phasen der Einarbeitung kosten auch Zeit, Geld und Personal welches man sich auf diese Weise sparen konnte. Jedenfalls sind nun beide Seiten doch glücklicher, ein neuer wurde eingestellt zum Entlasten der vorhandenen Mitarbeiter und derjenige hat einen neuen Job der jetzt auch finanziell entlohnt wird.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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