Nach der Schule Ausbildung oder Studium anfangen?
Ein Freund von mir wird dieses Jahr mit der Schule fertig. Damit hat er dann das Abitur mit einem ganz durchschnittlichen Schnitt. Da er G8 gemacht hat, will er das gewonnene Jahr erstmal aussetzen und reisen. Danach weiß er noch nicht genau ob der Studieren will oder eine Ausbildung machen will.
Für eine Ausbildung spricht, dass die Wahrscheinlichkeit mit einem Abitur genommen zu werden höher ist, als ohne. Zudem steht er dann schneller im Berufsleben und verdient sein eigenes Geld. Andererseits gibt es natürlich attraktivere Berufe mit einem Studium bzw. welche, mit einem höheren Einkommen. Jedoch muss man dafür auch viel länger lernen. Natürlich ist eine Ausbildung in Blick auf den Kostenfaktor meist eine günstigere Sache.
Universitäten sind heutzutage stark überlaufen und haben deshalb alle eine recht hohen NC. Es gibt ja auch ein Duales-Studium, dass beide Felder vereint und auch später bei Bewerbungen sehr gut ankommt. Was würde ihr sagen? Ausbildung oder Universität? Habt ihr noch weiter Vor- und Nachteile oder gar andere Vorschläge?
Ich glaube, dass du vergisst, dass man nach seiner Ausbildung noch weiter in die Schule gehen kann oder studieren kann. Diese Option steht im auch noch offen, warum denn auch nicht? Ich kann es schon verstehen, wenn er zum Beispiel raus aus dem typischen Schulalltag möchte und neue Eindrücke während einer Ausbildung sammeln möchte und vielleicht sogar Geld verdienen möchte. Ein Studium kostet - trotz BAföG und weiterer Geschichten - immer noch sehr viel Geld.
Dein Freund hat Abitur, aber auch ohne Abitur kann man nach der Ausbildung einen schulischen Weg weiter gehen. Ich habe meine mittlere Reife mit einem guten Abschluss geschafft, anschließend wollte ich auf die gymnasiale Oberstufe. Da bin ich leider gescheitert und jetzt mache ich eine Ausbildung, anschließend gehe ich noch in die Schule und mache die FOS.
Die Fachoberschule nennt man auch berufliches Gymnasium und es gibt Fächer wie Sozialwesen, Technik oder Wirtschaft und Verwaltung. Sogar Gesundheit gibt es als Fach. Das ist auch eine Alternative für Menschen, die nicht wie dein Freund ein Abitur haben, sondern eine mittlere Reife aber gerne weiter machen möchten nach der Ausbildung.
Ich finde es eigentlich schon sehr bedenklich, wenn man sich nun in etwas stürzt ohne wirklich einen Plan zu haben, was man im Leben machen will. Natürlich kann man studieren, am Ende mehr Geld bekommen, aber es spricht auch nichts gegen eine Ausbildung. Das muss er schon selber wissen und es kommt auch maßgeblich darauf an, was er machen will und ich denke, dass man ihm da auch nicht hinein reden sollte. Er ist ja nicht auf den Kopf gefallen, hat Abitur und so muss er das selber machen, auch wenn du ihm ein guter Freund sein willst, das hier bringt nichts.
Ich finde, es spricht nichts gegen eine Ausbildung. Ein guter Bekannter von mir beispielsweise hat nach dem Abschluss sein Fachabitur parallel zur Ausbildung gemacht und weil ihm seine Ausbildung so viel Spaß gemacht hat, hat er nach dem Abschluss ein Studium in einem themenähnlichen Fach absolviert. Er ist gerade mit dem Studium fertig geworden. Also nur weil man eine Ausbildung gemacht hat, schließt das noch lange nicht aus, dass man in seinem Leben kein Studium machen kann oder darf. Solange man sich seine Chancen nicht gezielt verbaut kann da eigentlich nichts schief gehen und es bleiben immer genug Türen offen.
Das ist in meinen Augen eine absolut falsch gestellte Frage. Die Frage müsste doch lauten: "Welchen Beruf möchte ich nach der Schule ergreifen?" und nicht: "Mache ich ein Studium, oder eine Ausbildung?".
Wenn man sich sicher ist, welchen Beruf man später erlernen möchte, dann stellt sich sehr häufig die Frage nach einem Studium oder einer Ausbildung gar nicht mehr. Wenn ich zum Beispiel Kassierer werden möchte, dann weiß ich ganz genau, dass ich dafür nicht studieren brauche. Dann mache ich eben eine Ausbildung.
Wenn ich einen Bürojob im Großhandel haben möchte, dann mache ich eine kaufmännische Ausbildung. Strebe ich dann danach, Abteilungsleiter zu werden und werde mit meiner Ausbildung und Berufserfahrung trotzdem nicht dafür genommen, dann absolviere ich eine entsprechende Weiterbildung beziehungsweise ein Studium. Möglicherweise auch neben dem Beruf.
Viele Leute studieren einfach, weil sie noch nicht wissen, was sie in ihrem Berufsleben einmal machen möchten. Aber das ist doch der absolut falsche Weg und im schlimmsten Fall unnötig verstrichene Zeit, weil einem das Studium doch nichts gebracht hat. Daher sollte man sich von vorne herein darüber im Klaren sein, was man in seinem Leben erreichen möchte und dann den entsprechenden Ausbildungsweg einschlagen. Weiterbilden kann man sich dann immernoch.
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