Nach dem Abschluss ein Chamäleon sein?

vom 15.04.2015, 17:29 Uhr

Ich bin Naturwissenschaftlerin und gerade in meinem Studiengang ist es so, dass viele Absolventen in der Statistik einfach als Absolventen verschwinden. Deswegen ist vielen auch unklar, wie gut die Berufsaussichten als Absolvent sind, da man kaum etwas darüber weiß.

Ich habe vor kurzem einen Bericht der Arbeitsagentur über Absolventen meines Studiengangs gelesen wo dann eben auch die ganzen Studienzahlen und Anzahl der Absolventen in den letzten Jahren aufgelistet wurde. Es wurde dann eben auch ganz deutlich aufgezeigt, in welchen Bereichen diese Absolventen später mal arbeiten und wo sie eben "verschwinden" und sich anpassen wie ein Chamäleon.

Wenn Absolventen unseres Studienganges eingestellt werden, heißen sie oftmals nicht nach ihrem Studienfach wie was weiß ich "Biologe" oder "Ökonom". Sie verschwinden einfach in der Statistik wie ein Chamäleon und kriegen komplett neue Berufsbezeichnungen verpasst aus denen man nicht unbedingt schließen kann, was diese Person überhaupt studiert oder gelernt hat.

Wie ist das bei euch? Gibt es bei euch auch viele "Chamäleone" nach dem Abschluss? Oder ist das eher die Ausnahme?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ein Hochschulstudium ist keine Berufsausbildung. Das heißt es wird nicht auf ein spezielles Berufsbild ausgebildet. Man bekommt nur eine Menge Wissen mit, das man in vielen verschiedenen Berufen benötigen kann. Es gibt nur sehr wenige Studiengänge, die sehr spezifisch auf eine Berufsgruppe zugeschnitten sind, zum Beispiel Pharmazie oder Medizin.

So ist es zum Beispiel so, dass viele Informatiker zwar Softwareentwickler werden, obwohl das Studien eigentlich recht wenig damit zu tun hat. Es wird auf einer viel abstrakteren Ebene ausgebildet. Ähnlich sieht es in den Ingenieurswissenschaften aus.

Es gibt aber in dieser Hinsicht noch krassere Beispiele. Dazu gehört die Mathematik. Reine Mathematiker werden in der freien Wirtschaft quasi nicht gebraucht. Studierte Mathematiker findet man dafür in allen möglichen Bereichen, von der Softwareentwicklung bis hin zur Unternehmensberatung.

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