Nach Coronazeit mehr Bewusstsein für Freizeitstress haben?
Corona hat den Alltag und die damit verbundenen Aktivitäten zumindest phasenweise sehr eingeschränkt, wenn nicht sogar lahm gelegt.
Manche in meinem Bekanntenkreis sagen nun, dass ihnen in dieser "Zwangspause" erstmal so richtig bewusst geworden ist, wie viel Kraft und Energie einem der normale Alltag kosten kann bzw. gekostet hat.
Es war tatsächlich auch so, dass sie das alte Tempo an "Freizeitstress" nach den Lockerungen gar nicht mehr aufnehmen wollten bzw. teilweise auch gar nicht konnten. Vielen fiel es gar nicht so einfach wieder eine gute Balance zwischen Familie, Haushalt, Sport, sozialen Kontakten, anderer Freizeitgestaltung und Beruf zu finden.
Habt ihr in der Corona-"Zwangspause" auch solche Wahrnehmungen gemacht, dass der Alltag eigentlich völlig überladen war? Habt ihr euch vorgenommen euren Alltag nach Corona anders zu gestalten und ist euch das bisher gelungen? Habt ihr wieder mit gleicher Power zum "alten Alltag" zurückgefunden? Habt ihr auch ein neues Bewusstsein für "Freizeitstress" gewonnen?
Ich selber nehme Freizeitstress im engeren Sinn eigentlich nicht wahr. Stressfaktor Nummer 1 ist nach wie vor hauptsächlich der Job, der einfach sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Dass ich in meiner Freizeit lieber aktiv bin, statt zu relaxen, löst bei mir keine Stressgefühle aus. Im Gegenteil: ein Wochenende voller Nichtstun stresst mich am Ende deutlich mehr als ein erfülltes Wochenende mit schönen abwechslungsreichen Erlebnissen. Falls Freizeitstress auftritt, dann erlebe ich diesen eher als positiven und belebenden Stress, der in mir gute Gefühle hinterlässt.
Mir war während der Seuche eigentlich eher langweilig, während ich jetzt wieder zu einer für mich passenden "Work-Life-Balance", wie es so schön heißt, gefunden habe. Es gibt natürlich auch in meinem Alltag stressigere Zeiten, aber im Großen und Ganzen kenne ich keinen "Freizeitstress".
Während der Lockdowns habe ich meine üblichen Freizeitaktivitäten durchaus vermisst. Schließlich war vom Café bis zum Museum teilweise alles komplett dicht, und selbst als eingefleischtem Einzelgänger hat es mir irgendwann gereicht mit Bananenbrot backen und Kleiderschränke nach Marie Kondo organisieren.
Aber mittlerweile kann ich meine Freizeit schließlich wieder nach Gutdünken gestalten, und wenn es mir zu stressig wird, bleibe ich eben mal ein Wochenende daheim auf dem Sofa. Es zwingt mich ja keiner, ständig irgendeinem Kram hinterherzurennen. Wenn überhaupt, hat Corona bei mir ein Bewusstsein für sinnvolle Freizeitgestaltung geweckt.
Gerbera hat geschrieben:
Während der Lockdowns habe ich meine üblichen Freizeitaktivitäten durchaus vermisst. Schließlich war vom Café bis zum Museum teilweise alles komplett dicht, und selbst als eingefleischtem Einzelgänger hat es mir irgendwann gereicht mit Bananenbrot backen und Kleiderschränke nach Marie Kondo organisieren.
Ja, so ist es mir auch ergangen. Der erzwungene Verzicht auf die meisten Freizeitaktivitäten hat mich nicht "runtergeholt und entspannt", sondern in mir eher Gefühle von Eintönigkeit, Antriebsschwäche und Müdigkeit ausgelöst. Und die geschlossenen Fitnessstudios haben eine Gewichtszunahme und auch eine Zunahme an körperlichen Beschwerden ausgelöst.
Wobei ich selbst im strengsten Lockdown immer noch versucht hatte, so weit es ging irgendwie weiterhin aktiv zu bleiben. Damals habe ich viele lange und weite Spaziergänge unternommen, obwohl selbst diese in der Anfangszeit hier in Bayern nicht gern gesehen waren und man sogar in den Parks von patrouillierenden Polizeiautos beäugt wurde.
In der Corona-"Zwangspause" habe ich tatsächlich ein neues Bewusstsein für den Alltag und den damit verbundenen "Freizeitstress" gewonnen. Vorher war ich oft in einem Hamsterrad aus Arbeit, Familie und sozialen Verpflichtungen gefangen und hatte kaum Zeit für mich selbst. Die Zeit mit der Familie war oft schnell und hektisch und ich hatte das Gefühl, ständig auf der Überholspur zu sein.
Doch während des Lockdowns konnte ich das Tempo zurückschrauben und hatte plötzlich viel Zeit für Dinge, die mir wichtig sind. Ich konnte mich intensiver mit meinem Sohn beschäftigen, hatte mehr Zeit für meine Hobbys und auch für Entspannung und Erholung. Das hat mir sehr gut getan und ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, auch mal eine Pause einzulegen.
Als dann die Lockerungen kamen, hatte ich tatsächlich Schwierigkeiten, wieder in den "alten Alltag" zurückzufinden. Ich wollte nicht wieder in das Hamsterrad zurückfallen und habe mir vorgenommen, meinen Alltag nach Corona anders zu gestalten. Ich habe versucht, mir bewusst mehr Zeit für die Familie und meine Hobbys zu nehmen und auch mal "Nein" zu sagen, wenn ich merke, dass es zu viel wird.
Das hat zum Glück ganz gut funktioniert und ich habe das Gefühl, dass ich mittlerweile eine bessere Balance zwischen Arbeit, Familie und Freizeit gefunden habe. Ich bin mir sicher, dass mir mein neues Bewusstsein für "Freizeitstress" auch in Zukunft dabei helfen wird, meine Prioritäten richtig zu setzen und auch mal eine Pause einzulegen.
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