Nach Autounfall gar keinen Alkohol mehr trinken wollen?

vom 16.08.2015, 19:17 Uhr

Eine Bekannte von mir hatte vor Jahren mal einen Autounfall unter Alkoholeinfluss. Ihr Auto hat sich dabei auf der Straße und auf der Böschung überschlagen und sie hatte sehr viel Glück. Außer einigen wenigen Verletzungen und einer leichten Gehirnerschütterung ist ihr nichts weiter passiert. Seitdem aber möchte sie keinen einzigen Tropfen Alkohol mehr anrühren. Sie war zwar nicht süchtig oder so, aber die Erfahrung hat sie offenbar traumatisiert.

Ich kenne ansonsten niemanden der unter Alkoholeinfluss einen Unfall hatte, denke aber mal, dass die meisten Menschen dennoch nicht auf Alkohol verzichten, sondern sich einfach nur mäßigen würden. Es würde ihnen eine Lehre sein, ein zweites Mal macht man sowas in der Regel nicht. Wie würdet ihr handeln, wenn euch sowas passieren würde? Fändet ihr es normal oder eher übertrieben, wenn jemand danach keinen Alkohol mehr trinken wollen würde?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Diese Geschichte zeigt wieder mal sehr deutlich, dass erst etwas passieren muss, bevor die Menschen begreifen, dass Auto fahren und Alkohol trinken nicht zusammen passt. Aber das jemand dann auf jeglichen Alkohol verzichtet, habe ich bisher noch nicht erlebt. Aber zum Glück kenne ich auch kaum Menschen, die unter Alkohol noch Auto fahren.

Ich persönlich halte so ein Verhalten für überaus verantwortungslos und sie kann froh sein, dass niemand sonst zu Schaden gekommen ist. Denn meist ist es dann noch so, dass dem Unfallfahrer weniger passiert, als denen die schuldlos mit darin verwickelt werden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kenne auch ein paar Wenige, die unter Alkoholeinfluss einen Unfall hatten. Allerdings haben danach alle bis auf einen, noch weiterhin Alkohol getrunken. Einer hat diesen Unfall leider nicht überlebt. Allerdings kenne ich auch jemanden, der sogar weiterhin Alkohol getrunken und sich dann auch noch ins Auto gesetzt hat. Meistens hat er dann nur ein Bier oder so getrunken, so dass es eben noch unter der Toleranzgrenze lag. Trotzdem fand ich das doch sehr unvernünftig.

Aber das zeigt einem, dass auch ein Unfall schnell wieder vergessen oder verdrängt wird. Ich kann gut verstehen, dass man wegen solch einem Vorfall ganz auf Alkohol verzichtet. Ich denke, dass die Personen dann wirklich daraus gelernt haben.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Die Erfahrung hat vielleicht doch eher zur Einsicht geführt als zu einem Trauma an sich. Es trinken doch genug ein Bier und ein Glas Wein und meinen dann, dass sie noch in der Lage sind zu fahren. Die eigenen Grenzen kennt kaum einer und manche sind dann doch erstaunt, wenn sie mal pusten dürfen das das Glas Bier mehr als die 0,5 Promille zu Tage bringen, als sie der Meinung waren.

Ich kann das durchaus verstehen wenn jemand das im ersten Moment denkt, aber auch die Frage die sich mir stellt, wie lange sich die Person auch daran hält. Einen Monat? Vielleicht ein paar Jahre und dann? Nicht wenige fangen damit wieder an wenn lange genug nichts passiert ist und alles verdrängt worden ist. Ist dabei nichts schlimmeres passiert, dann schneller als man denken kann, da es einen anderen Eindruck hinterlässt als wenn dabei jemand zu Tode gekommen ist.

Ich habe lange genug im Rettungsdienst gearbeitet um zu sehen, was solche Fahrer anstellen und auch dort gab es immer wieder die Beteuerungen, dass kein Alkohol mehr getrunken wird. Einige habe ich ein paar Monate oder Jahre später wieder bei mir gehabt, genau wegen dem gleichen. Von durchhalten und den eigenen Versprechungen war da nicht die Regel, weil es genug Leute gibt, die es einfach nicht lernen und sehen wollen.

Ich bin schon lange aus eigener Verantwortung mir und anderen gegenüber dazu übergegangen, dass ich mein Auto nicht verwende wenn ich Alkohol getrunken habe. Auch nicht abends trinken und morgens fahren gibt es nicht, denn auch dort meinen einige, dass das bis dahin wieder normal ist. Bei mir müssen mindestens 14 Stunden dazwischen liegen, damit ich überhaupt wieder an das Auto denke bei kleinen Mengen Alkohol. Bei größeren noch länger. Aber generell trinke ich so gut wie gar nicht, aber wenn, dann gibt es auch keine Diskussion über das Thema Autofahren für mindestens 14 Stunden.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Diese Erkenntnis ist doch schon mal etwas. Ich würde nie unter Alkoholeinfluss fahren. Als ich meinen Führerschein gemacht hatte gab es in unserer Region einen Unfall. Dabei kam ein ehemaliger Klassenkamerad von mir ums Leben. Er selber hatte nichts getrunken, aber derjenige im Auto was ihm reingefahren ist. Er selber konnte nicht mehr ausweichen und beide verstarben noch am Unfallort. Das hat mir nochmal gezeigt wie wichtig es ist nichts zu trinken, wenn man fahren will.

Alkohol ist ja nichts was man braucht und daher finde ich die Einstellung vollkommen in Ordnung und auch lobenswert. Leider ist es in heutiger Zeit nicht so leicht immer darauf verzichten in einer Gesellschaft, die gerne trinkt. Mein Onkel hatte auch einen Unfall unter Alkoholeinfluss und hat so dann gemerkt, dass er süchtig ist und hat sich behandeln lassen. Manchmal kann das wirklich ein ausschlaggebender Punkt sein, ein Erlebnis was dauerhaft prägt und an sich ist das doch auch nicht schlimm, man hat etwas erlebt und weiß wie bescheuert es ist wegen so einem Mist sein Leben zu riskieren und möchte dies vermeiden, ich finde das nachvollziehbar.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Bei mir müssen mindestens 14 Stunden dazwischen liegen, damit ich überhaupt wieder an das Auto denke bei kleinen Mengen Alkohol. Bei größeren noch länger. Aber generell trinke ich so gut wie gar nicht, aber wenn, dann gibt es auch keine Diskussion über das Thema Autofahren für mindestens 14 Stunden.

Na aber das ist ja doch mehr oder weniger eine einfache Matheaufgabe. Wenn du nur eine Flasche Bier trinkst, dann brauchst du keine 14 Stunden. Genauso wie du nach einer richtigen Sauftour wahrscheinlich nach 14 Stunden nicht wieder nüchtern bist. Von daher sind diese 14 Stunden doch auch nichts anderes als eine willkürliche Zahl.

Man sollte sich halt im Griff haben. Wer der Meinung ist, er muss zeitnah wieder Autofahren, der sollte und darf eben nicht viel trinken. Und hier liegt glaube ich eher das Problem. Man verkennt glaube ich eher recht schnell seinen Alkoholkonsums und unterschlägt dann wahrscheinlich das ein oder andere Bier oder Glas Wein.

Daraus kann man eigentlich doch gut ableiten, dass man eben besten gar nichts trinkt, wenn man noch Autofahren muss oder eben nur ein Glas Wein oder eine Flasche Bier und das gleich zeitig am Abend, damit das auch nach 3 oder 4 Stunden wieder heraus ist. Und das ist es ja auch, wenn man sich daran hält. Und wer sich eben nicht so im Griff haben kann, der sollte es halt lassen mit dem Autofahren und sich fahren lassen.

Dass man aber deswegen gleich ganz auf Alkohol verzichtet, finde ich schon etwas komisch. Also das kann man ja tun. Es muss ja nicht jeder Alkohol trinken, man kommt ja auch gut ohne klar. Aber man muss ja nun nicht aus Angst vor einem Unfall unter Alkohol gleich ganz auf Alkohol verzichten, obwohl man gerne trinken würde. Da kann man doch auch einfach auf Alkohol verzichten, wenn man Auto fährt um in keine Gefahr zu kommen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^