Nach 15 Jahren darauf hinweisen, dass man Geld schuldet?

Vor einigen Wochen gab es in der Familie eine riesige Diskussion darüber, dass jemand nach 15 Jahren auf einmal ums Eck damit kam, dass ein anderes Familienmitglied demjenigen noch 800 Euro schulden würde.

Angefangen hat die Diskussion, weil das Familienmitglied A, dem man aus der Patsche geholfen hat, wohl jetzt finanziell gut gebettet ist und deswegen vielen Verwandten eine Freude machen wollte. Auch der Person B, die ihm damals wohl diese 800 Euro gab. Woran sich der „Leiher“ aber offenbar wirklich nicht mehr erinnern kann.

Daraufhin hat Person B gemeint, dass er ihn eben noch immer mit Datum XX Geld schuldet. Familienmitglied A wollte natürlich wissen, wieso man das nicht mal früher angemerkt hat, dann wäre das Geld längst zurückbezahlt worden, dass ihm das bei viel Theater untergegangen sei.

Nun gab Person A das Geld dann aber sofort + Zinsen sogar zurück. Doch Person B wollte das nicht, sondern ging es ihm ja „nur“ ums Prinzip, dass Person A jetzt mit dem Geld um sich werfe, und doch mal lieber sinnvolles machen solle.

Lange Rede kurzer Sinn. Es gibt seither eine endlose Diskussion. Person A gab das Geld wieder, Person B verweigert es. Pocht aber eben darauf rum, damals das geliehen zu haben und es ihm ums Prinzip ginge, dass Person A nie was gesagt hat. In der der Familie ging es wiederum nicht, dass man sich dafür 15 Jahre Zeit lässt und nach dem Motto, jetzt brauch man damit auch nicht mehr kommen und ein Fass öffnen.

Jetzt also die Frage an Euch: Würdet Ihr da genau so einen Zirkus drum veranstalten, wenn Ihr das Geld aber dann gar nicht annehmt oder findet Ihr, dass man nach 15 Jahren auch gar nichts mehr sagen muss beziehungsweise jetzt glücklich sein soll, das Geld zurück bekommen zu haben?

Ich finde es schon ein bisschen lustig, wenn man einfach mal 800 Euro geliehenes Geld vergisst. Allerdings ist es auch sehr komisch, wenn der Geldgeber erst nach 15 Jahren damit ankommt. Wenn ich jetzt Person A wäre und trotz Rückzahlungswille so angegangen werde, würde ich das Geld wieder einstecken und darauf verweisen, dass es schon verjährt ist. Damit wäre das Thema für mich durch.

Aber das ganze Theater zeigt eben, dass man sich nie ohne schriftlichen Nachweise größere Summen leihen sollte. Selbst in der Familie nicht, weil es irgendwie in den meisten Fällen zu Problemen führt.

Ich finde es wirklich albern nach so langer Zeit noch mit so etwas zu kommen. Man hätte so etwas einfach vorher mal erwähnen müssen und nicht einfach warten bis man irgendwann mal zusammensitzt und die Person dann entsprechend das Geld hat. Natürlich ist es auch eine Unart mit Geld um sich zu werfen und zu meinen einem würde die Welt gehören und dennoch kann nur redenden Menschen auch geholfen werden und in großer Runde muss man so etwas erst gar nicht erwähnen.

Mir ist Geld nicht so wichtig, dementsprechend würde ich es auch irgendwann gut sein lassen. Dennoch finde ich dann auch, dass man sich nicht beschweren muss, wenn man vorher nichts erwähnt hat. Wahrscheinlich hätte ich das Geld dann einfach nicht angenommen und hätte mir dann einfach etwas gewünscht was damit gemacht werden soll, beispielsweise eine Spende oder so etwas. Das finde ich legitim.

Auch ich finde es schon ein bisschen komisch, eine Leihe von immerhin 800 Euro einfach so zu "vergessen". Andererseits ist ein Zeitraum von 15 Jahren schon ziemlich lang. Gerade wenn sich der Leihende öfter mal Geld leiht bzw. geliehen hat, dann kann es schon sein, dass er die eine Geldleihe vergisst. Aber Geld ist ohnehin ein schwieriges Thema. Vor allem unter Freunden oder in der Familie. Und die Frage, warum man als Geldgeber 15 Jahre bis zu einer Erinnerung wartet ist schon berechtigt... In solch einem Fall scheint es ja offenbar auch keine Vereinbarung über die Rückzahlung (Raten oder ähnliches) gegeben zu haben.