Mutter gewinnt Nobelpreis eine beleidigende Ausdrucksweise?
Ich war neulich mit meinem Freund bei dessen Oma und habe nach dem Mittagessen ein wenig gelesen, während mein Freund seiner Oma geholfen hat. In dem Buch ging es unter anderem darum, dass die Physikerin Maria Goeppert-Mayer 1963 den Nobelpreis erhielt, nachdem man ihre Arbeit lange Zeit nicht gewürdigt hatte. Sie fühlte sich dadurch aber dennoch sehr gekränkt, denn in den Schlagzeilen stand ''Mutter aus San Diego erhält den Nobelpreis''. Wir haben dann auch darüber diskutiert und die Oma meines Freundes fand das ganze und gar nicht schlimm.
Als Hausfrau und Mutter kann ich das vielleicht auch verstehen, aber wer will schon als anerkannte Physikerin auf seine Mutterrolle reduziert werden, wenn man den Nobelpreis bekommen hat. Könnt ihr verstehen, dass Goeppert-Mayer gekränkt war? Oder hättet ihr euch nichts aus einer solchen Schlagzeile gemacht?
Man sollte meinen, dass man auf die Rolle einer Mutter nicht reduziert werden kann. Diese Rolle ist eine Grundvoraussetzung unseres Daseins. Dennoch kann ich ihre Verärgerung vollkommen verstehen. Der Nobelpreis wurde ihr nicht für die Rolle als Mutter verliehen sondern für ihre überragenden Leistungen als Physikerin. Mit dieser Aussage wurde sie schlicht auf ihre Rolle als Frau reduziert. Die Würdigung herausragender Leistungen ist nicht geschlechtsabhängig.
Man muss wohl dazu etwas mehr wissen, um die Schlagzeile zu bewerten. Denn immerhin war zu dieser Zeit die Situation in den sozialistischen und den Wirtschaftswunderländern eine andere. Während 1963 in den sozialistischen Ländern die Frauen eher berufstätig und ihrem Beruf erfolgreich waren, waren sie in den anderen Ländern nach der Hochzeit eher Hausfrau und Mutter und als solche nicht mehr berufstätig.
Dass nun eine Frau sich schon 1963 emanzipierte und auch als Mutter berufstätig blieb, war wohl eher ungewöhnlich. Dass diese Frau dann auch noch erfolgreich war, war demzufolge noch seltener. Daher ist eine solche Schlagzeile in der Presse der Länder, in denen Frauen selten berufstätig waren, schon nachvollziehbar und nicht per sé dazu gedacht gewesen, die Leistung der Maria Goeppert-Mayer zu schmälern.
In Polen waren die Frauen aber zu dieser Zeit eher berufstätig und dies wurde auch gefördert. Da wäre es dann natürlich schon sehr merkwürdig, dass eine inländische Zeitung eine solche Schlagzeile gebracht hätte. Allerdings kommt es dann auch auf die Zeitung an.
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