Mutter findet es normal, dass Vierjährige noch Windeln trägt

vom 13.03.2015, 09:20 Uhr

In unserer entfernten Nachbarschaft lebt eine Familie mit vier Kindern, von denen das jüngste Kind mittlerweile vier Jahre und ein paar Monate alt ist. Wir haben nicht viel mit dieser Familie zu tun aber das Mädchen geht in die selbe Turngruppe wie meine Tochter, so dass wir sie ab und zu sehen und die Mutter und ich uns auch ab und an kurz unterhalten.

Bei der letzten Turnstunde wehte mir ein etwas unangenehmer Geruch in die Nase. Ich habe gesagt, dass hier wohl irgendjemand mal gewickelt werden müsste, weil ich dachte, es wäre eines der Baby´s, die auch in unmittelbarer Nähe waren aber die Mutter des Mädchens, die neben mir stand, meinte nur, dass ihre Tochter wohl eine neue Windel braucht.

Als ich sie fragte, ob es nicht klappt, mit dem Abgewöhnen der Windel, meinte die Mutter nur, dass sie ihr Kind nicht dazu drängen möchte. Ihr Kind wird schon irgendwann von alleine auf die Toilette gehen und sie wird das Thema nicht von sich aus angehen, sondern erst, wenn die Tochter von selber darauf kommt.

Grundsätzlich finde ich es ja ganz toll, wenn Eltern nicht mit dem Töpfchenthema anfangen, sobald ein Kind den ersten Geburtstag erreicht haben und dem Kind ein wenig Zeit lassen, von der Windel wegzukommen. Aber bei einer Vierjährigen dieses Thema nicht mal anzugehen, finde ich dann doch etwas seltsam.

Wie seht ihr das? Würdet ihr ein vierjähriges Kind noch mit Windeln rumlaufen lassen und dies als völlig normal abtun oder würdet ihr nicht wenigstens versuchen, dem Kind das Thema "Toilette" irgendwie so langsam mal näher zu bringen? Wie lange sollte ein Kind ganz selbstverständlich mit Windeln herumlaufen, bis man das Thema als Mutter mal auf den Tisch bringen sollte?

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe meine Kinder auch nie dazu gedrängt und gewartet bis sie von sich aus kamen. Das war bei meiner Tochter sehr früh, sie war fast zwei. Hat sofort geklappt und sie wollte dann auch schnell nachts keine Windel mehr.

Mein Sohn war schon fast drei und da hat ein Kind beim Kung Fu (er war mit noch zwei der Jüngste) zu ihm gesagt, er ist ein Baby. Ab da wollte er keine mehr, aber es hat bei Weitem nicht so gut geklappt, wie bei meiner Tochter. Mit 3,5 Jahren war er dann auch nachts trocken.

Ich würde nach dem 3. Geburtstag mal vorsichtig nachfragen, ob es nicht mal versuchen möchte, auf die Toilette zu gehen. Ich finde nicht, dass man das Kind damit drängt oder unter Druck setzt. Irgendwann wird es doch auch peinlich für das Kind, wenn andere Kinder es mitbekommen. Mit über vier gehört sie doch auch schon eher zu den Großen im Kiga.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Tatsächlich ist es vollkommen normal, dass vierjährige Kinder noch Windeln tragen. Seltsam ist nur deine Denkweise. Nicht alle Kinder sind mit zwei Jahren trocken. Mit zwei Jahren windelfrei zu sein, ist sogar übermäßig früh. Der Durchschnitt ist so mit drei Jahren trocken, alles bis sechs Jahre wird als normal angesehen. Auch dann sind aber längst noch nicht alle Kinder nachts sicher trocken. Unfälle nachts können bis in das Schulalter auch noch regelmäßig auftreten und sind auch nicht ungewöhnlich.

Ich finde es gut, dass die Mutter auf ihr Kind eingeht, wartet, bis es soweit ist und es nicht dazu drängt, die Windel wegzulassen. Natürlich sollte man in dem Alter mal das Gespräch mit dem Kind suchen und es fragen, ob es mal die Toilette ausprobieren will oder mal aufs Töpfchen gehen möchte. Man kann versuchen, das Interesse spielerisch zu wecken und es unverbindlich ausprobieren. Aber wenn das Kind einfach noch nicht möchte oder einfach noch nicht so weit ist, dann muss man eben abwarten.

Es zu zwingen, zu drängen und Töpfchentraining zu beginnen, ist da absolut kontraproduktiv. Davon kommt die notwendige Hirnreife auch nicht zustande, die es braucht, um erfolgreich windelfrei zu sein. Und wenn die Toilettengänge mit Zwang, Druck und damit etwas Negativem in Verbindung gesetzt werden, ist das Kind gestresst und Unfälle werden so auch häufiger. Und vier Jahre ist ja auch wirklich noch kein Alter, in dem man sich das Stress machen müsste. Bis das Kind zur Schule geht, wird es sicherlich von selbst keine Windeln mehr tragen wollen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Meine Kinder kamen auf´sTöpfchen als sie allein sitzen konnten. Da waren sie etwa ein dreiviertel Jahr alt. Ob dann etwas drin war oder nicht, war dabei egal. Genauso habe ich sie morgens nach dem Aufstehen und auch nach dem Mittagsschlaf auf´s Töpfchen gesetzt. Ich selbst erledigte dann auch meinen Toilettengang und sie waren sehr eifrig dabei auch diverse Plätschergeräusche zu erzeugen.

Es war bei uns eher eine lustige Angelegenheit, aber dafür waren sie mit knapp über 2 Jahren tagsüber ohne Windel und mit etwa 2,5 Jahren auch nachts trocken. Auch wenn es normal erscheint, dass Kinder mit vier Jahren und noch älter mit Windel unterwegs sind, ist es doch eher so, dass die Eltern es verpassen, wenn das Kind die Windel loswerden will.

Ist der Moment verpasst, dann wird es um so schwerer sie von der Windel weg zu bekommen. Außerdem ist es ja für die Eltern auch sehr bequem, wenn man nicht eilig mit dem Kind zur Toilette rennen muss. Denn wenn sich die Zwerge mit dem dringenden Bedürfnis melden ist ja auch oft gleich Gefahr in Verzug.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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