Muss man alles wissen oder nur jemanden kennen der es weiß?

vom 21.08.2016, 21:24 Uhr

Ich weiß nicht, ob euch der Name Mino Raiola ein Begriff ist. Für diejenigen, die ihn nicht kennen: Der Mann ist einer der bekanntesten Spielerberater im Fußball. Jedenfalls beziehe ich mich hier auf eine Aussage von Ihm. Und zwar sagte er einmal, er müsse selber nicht Jura studieren, da er die Zeit für das Studium stattdessen lieber zum Geld verdienen nutzen kann. Sollte er doch mal juristische Probleme bekommen, so könne er einfach einen Anwalt damit beauftragen und dafür bezahlen.

Diese Aussage bringt mich zu der Frage, ob es notwendig ist, immer alles selber zu wissen oder ob es reicht einfach nur für jedes Problem jemanden zu kennen, der sich damit auskennt. Wie denkt ihr darüber? Muss man tatsächlich alles selber wissen, oder reichen die notwendigen Kontakte aus, um sämtliche Probleme aus der Welt zu schaffen?

» Kami » Beiträge: 265 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Da hätte man ja viel zu tun, wenn man für jedes Alltagsproblem, das vielleicht mal auftauchen könnte, ein Studium oder eine Ausbildung machen würde. Das ist doch auch gar nicht möglich und auch nicht wirklich vorhersehbar, was man später mal brauchen könnte.

Wenn er mit dieser Bemerkung aber meint, dass man auch ohne gute Ausbildung viel Geld verdienen und sich im Notfall jederzeit einen Anwalt leisten kann dann ist das mindestens genauso dumm. Die meisten Leute verdienen ohne gute Ausbildung nämlich nicht besonders viel Geld und müssen schauen, wie sie über die Runden kommen.

Mein ehemaliger Dozent hat zum Thema juristisches Wissen mal gemeint, dass wir vor allem wissen müssen, wo wir die Informationen finden können und wie man sie anwendet. Macht ja auch Sinn wenn man sich die dicken Gesetzbücher anschaut, und ich habe nicht mal etwas juristisches studiert sondern nur ein, zwei Seminare mit Studienbezug belegt.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde diese Frage ehrlich gesagt befremdlich. Wie soll man denn alles selbst wissen und lernen? Dafür ist das Leben doch viel zu kurz. Also wenn ich jetzt anfangen würde, nicht nur über Hausbau alles zu recherchieren, sondern mir auch alles über Jura und Medizin anzueignen, weil ich ja eh alles besser weiß als jeder Anwalt, Richter und jeder Arzt, dann bin ich ja ewig beschäftigt. Dann kann ich ja gleich noch damit weitermachen, alles über das Klempnern und über Elektrik zu lernen, dann muss ich auch keinen Klempner und keinen Elektriker beschäftigen und spare so eben Geld. Am besten ist es gleich noch, dass ich alle Fächer auf Lehramt studiere, damit meine Kinder später von mir unterrichtet werden können und nicht in diese blöde Institution, die sich Schule nennt müssen und mein Smartphone bastel ich auch zusammen, weil ich es eben besser kann.

Mal ehrlich, das kann doch nicht dein Ernst sein oder? Ich lebe auch nicht ewig und ich brauche auch jeden Tag meine 7-8 Stunden Schlaf. Wäre ich jetzt Edward Cullen, könnte nicht schlafen und wäre unsterblich, wäre das aber sicherlich ein netter Zeitvertreib. So bin ich aber nicht, sodass ich meine Prioritäten schon so setze, dass ich das lerne und tue, was mir Spaß macht und was ich zum Überleben brauche. Ich muss nicht alle Gesetze kennen, weil das für mich nicht überlebensnotwendig ist. Dafür gibt es doch Anwälte. Unsere Gesellschaft wäre nie so weit gekommen wie sie jetzt ist, wenn wir keine Arbeitsteilung hätten, sondern immer noch in der Subsistenzwirtschaft festhängen würden.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^