Muss Glasfaseranschluss bis in die Wohnung verlegt sein?

vom 21.12.2022, 18:12 Uhr

Ich habe mich vor ein paar Wochen nun doch für einen Glasfaseranschluss bei der Telekom entschieden und gestern kam eine Nachricht auf mein Handy, dass der Auftrag nun abgeschlossen sei und ich nun mit Powerspeed surfen könnte. Was mich hierbei nur wundert ist, wieso man seitens der Telekommonteure gar nicht bei uns in der Wohnung war. Muss man denn das gar nicht mehr?

Ich kenne es von anderen Leuten, dass da neue Kabel bis in die Wohnung hineinverlegt wurden. Was bringt es denn, wenn Glasfaserkabel bis zum Hausanschluss verlegt ist und in die Wohnung dann noch veraltete „Alukabel“ hineinführen und am Router angeschlossen sind? Hat das alles so seine Richtigkeit oder habe ich da gerade irgendeinen Denkfehler? :think:

Benutzeravatar

» Lupenleser » Beiträge: 1130 » Talkpoints: 851,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da es schon seit vielen Jahren Glasfasernetze für Endkunden gibt, sei hier auf die Informationsseite des Protagonisten Netcologne verwiesen. Info Ja, es kommt oft ein Irrtum zustande, wenn nicht klar mit dem Kunden kommuniziert wurde, was tatsächlich an infrastrukturellen Veränderungen vorgenommen wird. Viele Kunden meinen immer, die Glasfaserleitung würde bis in die Wohnung gezogen, und dort würde über den Glasfaser-Router wieder RJ-45 LAN-Kabel wie gehabt benutzt, beziehungsweise ein Fernseh-Koaxialkabel weiterverwendet werden können.

Oft ist es aber so, und so war es am Anfang bei der Etablierung von Netcologne auch, dass lediglich gebuddelt wurde, um die Glasfaser in der Straße bis zum Haus und ins Haus hinein bis zum Übergabepunkt im Keller zu führen. Obwohl da sogar neue Koaxialkabel für jede Wohnung eingezogen wurden mit extra dünnen Kabeln, die in die vorhandenen Rohre noch hineingequetscht wurden. Das waren aber keineswegs Fibres, sondern 75 Ohm Koaxkabel (BT3002). Heute meinen die Leute, das würde dann so gemacht, dass dann statt der Koaxkabel Glasfaserkabel eingezogen würden. Das ist aber nicht immer der Fall.

Beim vorliegenden Fall wird das vorhandene Hausverkabelungssystem weiterhin benutzt, ohne dass neue Kabel eingezogen würden. Trotzdem ist dann der Netto-Umsatz an Daten gegenüber dem reinen DSL über Kupferkabel und Vectoring und solchen Schlagworten spürbar besser. Das nennt sich dann auch "Glasfaseranschluss".

Nebenbei bemerkt: Ich störe mich ganz gewaltig an der Formulierung, dass Aluminiumkabel zu Verwendung gekommen wären bei den vorhandenen Fernsehkabel-Anschlüssen. Ich habe noch nie Koaxialkabel aus Alu gesehen. Frage mich allen Ernstes, auf welche Beobachungen der Fragesteller hier dies stützt.

Wenn jemand den Glasfaseranschluss bis zum Wohnzimmer oder Bürotisch haben möchte, sollte dies dem Netzbetreiber rechtzeitig genug bekanntgeben werden. Dabei geht es aus den Werbeaktionen eindeutig hervor, wie sich die Preisstaffelung gestaltet für die verschiedenen Anschlusskombinationen. Selbstverständlich ist eine Nachrüstung von der technischen Seite her ohne größere Probleme möglich, wenn schon ein Glasfaseranschluss bis zum Übergabepunkt vorhanden ist.

Für die dann notwendig werdenden Änderungen an der Inhouse-Verkabelung wird dann eventuell eine andere Firma beauftragt. Leider dann oft ohne den Bonus, den man hätte in Anspruch nehmen können, hätte man es rechtzeitig genug in Angriff genommen, und alles wäre in einem Aufwasch erledigt worden. Das hängt aber auch vom Einzelfall ab, und die Hausverwaltungen handhaben das auch gelegentlich unterschiedlich.

» Gorgen_ » Beiträge: 1155 » Talkpoints: 412,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^