Muss euer Partner bei der Geburt dabei sein?
Ich habe mich mit einer schwangeren Freundin unterhalten, die nicht möchte, dass ihr Partner bei der Geburt dabei ist. Sie meint, es wäre peinlich, wenn er sie unter der Geburt sehen würde und sie hätte Angst, dass ihr Sexualleben darunter leiden könnte, wenn er sieht, wie das Baby geboren wird.
Für mich klang das sehr merkwürdig, da es für mich selbstverständlich war, das mein Mann bei der Geburt dabei war. Ich habe gar nicht in Erwägung gezogen, dass Baby alleine auf die Welt zu bringen.
Es ist schließlich das gemeinsame Kind und Männer wissen doch auch, wie so ein Baby auf die Welt kommt. Das ist doch keine Überraschung und wenn man unsicher ist, kann man zum Vorbereitungskurs gehen, da gibt es immer auch einen Partnerabend.
Würdet ihr ohne euren Partner ein Baby bekommen wollen. Wärt ihr traurig, wenn euer Partner nicht dabei sein möchte und würdet ihr es akzeptieren? Ich wäre schon traurig und enttäuscht, da ich schließlich auch nicht einfach sagen kann, ich möchte nicht.
Also ich finde, dass, wenn man eine Partnerschaft hat, auch ebenso beide Partner die Privatsphäre des anderen akzeptieren sollten. Wenn die Frau nicht möchte, dass der Mann bei der Geburt dabei ist, sollte dieser das genau so akzeptieren und tolerieren, wie wenn der Mann von sich aus sagt, dass er lieber nicht bei der Geburt dabei sein möchte.
Ich selber hatte dieses Problem Gott sei Dank nie, weil sowohl für mich, als auch für meinen Partner damals klar war, dass er bei der Geburt unserer kleinen Tochter dabei war. Er war mir auch eine sehr große Hilfe, weil er sehr unterstützend und einfühlsam war. Ich würde meinen Partner immer wieder mit zur Geburt nehmen, wenn ich könnte, niemanden anderen.
Außerdem finde ich auch, dass es von Beginn an die Bindung des Vaters zum Kind stärkt. Vielleicht ist es auch Einbildung, aber ich finde schon, dass das etwas ausmacht. Es ist, finde ich ähnlich, wie der Unterschied zum Kaiserschnitt und normaler Geburt.
Ich bin gerade mit meinem zweiten Kind schwanger und es kann jederzeit losgehen, sitzen also auf heißen Kohlen.
Bei der Geburt unseres Sohnes war mein Mann dabei. Das war für uns beide überhaupt kein Thema und selbstverständlich. Auch jetzt wird er nach Möglichkeit dabei sein und ich möchte ihn auch gerne dabei haben. Da es bei meinem Sohn schon recht schnell ging (ich war 3 Stunden im Krankenhaus, da war er da), müssen wir nun halt schauen. Mein Mann arbeitet oft auf Baustellen und wenn es los geht, müsste er erstmal von der Baustelle zur Firma und dann eben ins Krankenhaus. Das kann unter Umständen schon etwas dauern. Aber wir versuchen unser möglichstes.
Was ich aber nicht möchte ist, dass er alles sieht. Er war bei der Geburt unseres Sohnes dabei, aber er stand nur neben oder hinter mir. Also das er alles sieht, möchte ich auch nicht, aber das muss ja auch nicht sein und lässt sich verhindern.
Es gibt ja durchaus Männer, die ihre Frau dann nicht mehr im Bett wollen, wenn sie das gesehen haben. Das habe ich auch schon gehört, aber ich finde, dass mein Partner da einfach durch muss. Er hat da auch nicht so schnell einen Ekel und somit mache ich mir da auch keine Gedanken, ich will ihn einfach dabei haben und könnte mir eine Geburt ohne meinen Schatz nicht vorstellen, wobei ich ja nicht mal schwanger bin.
Über negative Folgen fürs Sexualleben habe ich mir keine Gedanken gemacht, aber ich habe die Geburt ehrlich gesagt trotzdem lieber allein durchgezogen. Irgendwie wäre es mir einfach unangenehm gewesen, meinen Partner da dabeizuhaben, richtig begründen kann ich das gar nicht, aber ich habe mich alleine einfach wohler gefühlt. Ich bin aber grundsätzlich ein Mensch, der manche Dinge lieber alleine macht, auch wenn ich in einer Beziehung bin. Letztendlich ging dann alles so schnell, dass er gar nicht mehr rechtzeitig kommen konnte, so musste ich das dann auch nicht begründen.
Alle meine Geburten haben zwischen acht und zehn Stunden gedauert und es war die meiste Zeit verdammt langweilig im Kreißsaal. Da war ich schon sehr glücklich über meinen Mann. Wir konnten und unterhalten und haben es auch immer geschafft, in aller Ruhe ein letztes Frühstück ohne Schreihals im Kreißsaal zu genießen.
Mein hat "alles" gesehen. Allerdings hat die Hebamme da jedesmal gefragt, ob er möchte. Ebenso hätte er die Nabelschnur nicht durchschneiden müssen. Für mich war alles ok, es gibt nichts, was dieser Mann nicht sehen darf. Außerdem hat der Kerl begeistert seine Kniespiegelung auf einem eigenen Monitor verfolgt.
Er hatte die Wahl. Wenn er nicht in den Kreißsaal gewollt hätte, dann wäre das auch in Ordnung gewesen. Nur hätte ich dann wohl ein Buch gewollt. Und im Kreißsaal hätte er auch weniger mitbekommen können. Das war allein seine Entscheidung. Ich denke, das muss jedes Paar für sich selbst ausmachen.
Mein Mann war bei der Geburt unserer Tochter dabei. Er wollte es so, obwohl ich selbst mir unsicher war, ob ich das auch möchte. Immerhin ist so eine Geburt ein sehr intimes Erlebnis und ich hatte vor der Geburt eine Menge Dinge gehört.
Angeblich soll das Sexualleben zwischen den Partnern oftmals drunter leiden, wenn die Männer mit ansehen können, wie das Kind sich mit dem Kopf durch den Geburtskanal schiebt und/oder die Frau sich erbrechen muss, eine Menge Blut verliert etc.
Manche Männer können bestimmt auch nicht so viel Blut sehen und manche Frauen wollen da einfach ihre Ruhe, so wie manche eben auch nicht wollen, dass ihr Partner mit im Badezimmer ist, wenn sie auf die Toilette gehen.
Oftmals ist der Mann zum Zeitpunkt der Geburt arbeiten, sodass es passieren kann, dass der werdende Vater den Zeitpunkt der Geburt verpasst, wenn diese schneller als gedacht vonstatten geht.
Mir war es aber letztendlich dann doch egal, sodass mein Mann dann einfach mitgegangen ist. Nach der Geburt habe ich mich dann aber ein wenig geschämt; ihm dagegen war es kein bisschen peinlich und er meinte sogar, dass er diesen Anblick überhaupt nicht schlimm fand und jederzeit wieder mitgehen würde.
Ich habe schon zwei Kinder und ich wollte immer, dass mein Mann bei den Geburten dabei ist. Ich habe es mir gewünscht aber ich hätte ihn nicht zwingen wollen oder können. Natürlich habe ich Argumente gebracht die ihn damals davon überzeugen sollten mich zu begleiten. Ich vertrat immer den Standpunkt, dass eben wir beide Eltern werden und er mich soweit wie es möglich für ihn war dabei unterstützen sollte.
Beide Geburten passierten dann doch sehr spontan, er fuhr mich beide male ins Krankenhaus und war somit da. Am Ende ging es jedes mal so schnell, dass er auch nicht wirklich weg konnte. Er war bei beiden Entbindungen dabei, hat bei beiden Geburten hinter mir am Kopfende gestanden und meine Hand gehalten. Diese kleine Geste hat mir in den Momenten soviel geholfen, dass kann man sich kaum vorstellen, ich hatte dadurch das Gefühl nicht ganz alleine kämpfen zu müssen.
Die eigentliche Geburt hat er nie gesehen da er ja am Kopfende stand, es hat unserer Sexualität auch nicht geschadet, immerhin gab es ja ein zweites Kind. Er hat es nie bereut dabei gewesen zu sein, er hat seine beiden Mädchen abgenabelt, mir den Rücken gestärkt und mein Gemaule ertragen und somit seine Teil zur Geburt beigetragen.
Rückblickend bin ich persönlich froh, darüber dass er dabei war und ich würde es heute nicht ohne ihn tun wollen. Wenn ich für ihn sprechen darf, war sein Gesichtsausdruck als er seine Mädchen direkt nach der Entbindung halten durfte das Größte was er erleben durfte.
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