Musikgeschmack des möglichen Partners abschreckend finden?
Ich habe schon häufiger mitbekommen, dass es jemand ausgeschlossen hat, eine Beziehung einzugehen, wenn der Musikgeschmack nicht zusammenpasste. So war eine Freundin schon peinlich berührt, als sie beim Date erfahren hat, dass er nur Schlager hört. Sie meinte, dass dies absolut gar nicht gehen würde und sie es wichtig fände, dass man zumindest ungefähr die gleiche Musik hören würde.
Ich muss sagen, dass es mir egal ist, ob mein Partner die Musik gut findet, die ich mag. Man kann diese ja auch hören, wenn man alleine ist und muss den Partner damit nicht dauerbeschallen, wenn es ihn so stört. Ich mag ganz sicher auch nicht alles, was man mein Partner so hört und umgekehrt.
Fandet ihr den Musikgeschmack eines möglichen Partners schon mal abschreckend? Würde es euch davon abhalten mit dem Menschen eine Beziehung einzugehen? Ist es euch sehr wichtig, dass man auf einer Ebene liegt, was den Musikgeschmack angeht?
Der Musikgeschmack gleicht sich ja auch ein Stück weit an, wenn man länger zusammen ist. Ich habe mal eine Klassenkameradin gehabt, die die Musik der Ärzte gehasst hat. Aber weil ihr Partner diese so oft gehört hat, hat sie sich irgendwann dran gehört und mochte die Musik irgendwann selbst.
Ich stelle fest, dass mein Partner und ich uns da nach all den Jahren auch etwas angenähert haben. Jeder hat zwar seinen eigenen Stil, aber man gewöhnt sich eben an das, was der andere hört und die gemeinsame Schnittmenge wird immer größer. Daher wäre die Musik für mich kein Ausschlusskriterium bei der Partnerwahl.
Normalerweise finde ich einen unterschiedlichen Musikgeschmack kein Problem, solange nicht eine stark abweichende politische Ansicht damit einher geht. Ich denke da z.B. an Rechtsrock, den ich nicht nur musikalisch furchtbar finde, sondern bei dem ich auch mit den gesungenen (oder gebrüllten) Texten absolut nichts anfangen kann.
Wobei ein gemeinsamer Musikgeschmack natürlich ein verbindendes Element darstellt, weil man dann gut gemeinsam zu denselben Veranstaltungen und Konzerten gehen kann, ohne dass sich einer von beiden langweilt. Bei mir ist es beispielsweise so, dass ich gern klassische Musik höre, aber meine bisherigen Partner fanden das meistens nur mäßig interessant.
Sie sind zwar mir zuliebe auch zu klassischen Konzerten mitgekommen, aber dann regelmäßig eingeschlafen (was ich wiederum etwas unangenehm fand). Es macht halt mehr Spaß, wenn man gemeinsam Freude dran hat und auch hinterher angeregt über die Musik reden kann.
Bisher hatten alle meine Partner und ich immer einen halbwegs ähnlichen Musikgeschmack. Man hat nicht immer alles gemocht, was der andere mochte, aber es gab immer etwas, womit man sich arrangieren konnte. Bei meinem jetzigen Freund und mir ist es so, dass wir exakt den gleichen Musikgeschmack haben, was schon vor der Beziehung so war. Wir haben festgestellt, dass wir die gleichen Bands können und gut finden, was teilweise wirklich erschreckend war, da ich allgemein niemanden kenne, der diese Band sonst kennt und es sich wirklich um unbekannte Interpreten handelt.
Ich weiß gar nicht, wie es wäre, wenn ein potenzieller Partner einen für mich fürchterlichen Musikgeschmack hätte. Ich denke, dass der Musikgeschmack schon sehr viel über eine Person und ihren Charakter aussagt und ich kann es mir nicht vorstellen, dass wir dann überhaupt gut zusammenpassen würden, wenn der Geschmack so dermaßen unterschiedlich wäre.
Bei mir und meinem Partner ist es so, dass wir am Wochenende gerne laut Musik im Wohnzimmer laufen lassen und auch immer im Auto gemeinsam Musik hören. Da wir exakt das gleiche hören, ist das auch immer völlig unproblematisch. Würde ein Partner aber auf Schlager stehen und das hören wollen, würde ich wohl die Krise bekommen. Das geht für mich einfach gar nicht und ich denke, dass wir uns dann auch mal in die Haare bekommen würden.
Lustigerweise sind die Musikgeschmäcker von meinem Partner und mir tatsächlich recht verschieden, und dennoch hat unsere Beziehung jetzt schon 7 Jahre Bestand. Es gibt zwar ein paar Überschneidungen in dem Sinne, dass wir beide ganz gerne Rock und Grunge hören und da auch ähnliche Bands mögen, aber seine wahre Leidenschaft gilt dem Heavy Metal, womit ich rein gar nichts anfangen kann. Ich finde nicht nur die Musik an sich, sondern auch die Videos, die Cover-Artworks und die Bandshirts in der Tat abschreckend und könnte mir beispielsweise auch nicht vorstellen, mit meinem Freund nach Wacken zu fahren. Wenn er den Wunsch hatte, im Auto mal eine Metal-Platte aufzulegen, habe ich das geduldet, aber mich nie dafür begeistern können. Das hat er mir aber auch nicht krumm genommen.
Dass ich wiederum primär an Indie, Singer-Songwriter-Musik und aktuell vermehrt Austro-Pop interessiert bin, toleriert mein Freund ebenso, selbst wenn er die Stile selber teilweise gar nicht mag. Ich höre „meine Musik“ eben entweder mit Kopfhörern oder dann, wenn ich alleine zuhause bin, und er handhabt das ebenso. Machen wir uns an einem gemeinsamen Abend mal Musik an, wählen wir entweder ein neutrales Radioprogramm oder wir wechseln fair durch, sodass jeder mal seine Lieblinge hören kann. Ich bin der Meinung, dass ein ähnlicher Musikgeschmack keineswegs eine Basisvoraussetzung für eine Beziehung ist, sondern dass es viel eher um die Akzeptanz der Vorlieben des anderen geht, selbst wenn diese und die eigenen Präferenzen diametral auseinandergehen, und dass man es schafft, Kompromisse zu finden, ohne dem anderen etwas aufzudrängen oder sich selbst völlig einzuschränken.
Solange der Partner seine Musik mit Kopfhörern hört, ist mir sein Musikgeschmack ziemlich egal. Ich hatte vor langer Zeit einmal einen Freund, der sehr gerne Klassik hörte. Mich wühlt solche Musik zu sehr auf und ich kann sie auf keinen Fall nur als Hintergrundgeräusch hören. Wenn es mich zu sehr nervte, dann setzte er seine Kopfhörer auf. Ab und zu neckte er mich, indem er beim Frühstück die Kaffeekantate von Johann Sebastian Bach abspielte. Aber das war mehr ein Spaß und er drehte sie auch schnell wieder ab.
Auch der Musikgeschmack meines Sohnes ist mit Black Metal nicht unbedingt meiner. Nachdem er mir aber gewisse Dinge erklärte, finde ich das nicht mehr ganz so schlimm. Wenn der Partner einen Musikgeschmack hat, zu dem ich bisher keinen Zugang gefunden habe, kann das ja auch durchaus bereichernd sein und vielleicht ändert sich dadurch auch der eigene Geschmack ein wenig und umgekehrt. Ich finde es also nicht schlimm oder abschreckend und keinesfalls ein Grund, den Partner sogar deswegen zu verlassen oder erst gar nicht in Erwägung zu ziehen, eine Beziehung mit jemandem anzufangen.
blümchen hat geschrieben:Ab und zu neckte er mich, indem er beim Frühstück die Kaffeekantate von Johann Sebastian Bach abspielte. Aber das war mehr ein Spaß und er drehte sie auch schnell wieder ab.
Ich persönlich liebe das ja, und für mich gibt es fast nichts Schöneres, als zum Beispiel Musik von Bach zum Frühstück zu hören. Es hat etwas ungemein Entspannendes für mich. Allerdings lasse ich es meistens mit klassischer Musik zum Frühstück oder anderen Mahlzeiten, und wir hören stattdessen meistens gar nichts, weil das der beste Kompromiss ist. Alternativ hören wir beide gern brasilianische Musik, das hat auch was Entspannendes.
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