Multiple Sklerose in der Verwandtschaft muss man Angst haben

vom 19.01.2015, 13:29 Uhr

Bei C in der Verwandtschaft sollen mehrere Fälle von Multiple Sklerose sein. Auch die Mutter von C ist, soweit C weiß, daran erkrankt gewesen, bevor sie starb. C's Mutter ist verstorben, als C noch klein war. C ist nun 17 Jahre alt und hat noch keine Beschwerden. C fragt sich aber, ob sie Angst haben muss, dass sie es auch bekommt und ob diese Erkrankung zwangsläufig auch bei den Kindern und Kindeskindern eines Betroffenen ausbrechen kann.

C fragt sich auch, ob sie es verantworten kann irgendwann mal selber Kinder zu bekommen, weil sie vielleicht auch diese Krankheit bekommen können. Ist Multiple Sklerose vererbbar oder braucht C keine Angst zu haben? Kann man sich testen lassen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Multiple Sklerose ist keine Krankheit, die alleine durch Vererbung weiter gegeben wird und dann zwangsläufig ausbricht. Nach dem, was ich gelesen habe erhöhen die Gene höchstens die Wahrscheinlichkeit, dass man als direkter Nachfahre oder Verwandter auch erkrankt. Aber auch wohl nur um ein paar Prozent, was ich mal gelesen habe. Meines Wissens ist noch nicht abschließend geklärt, welche Faktoren wohl genau die Multiple Sklerose letztlich ausbrechen lassen.

C sollte mal auf den Seiten von der deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft nachlesen. Da findet sich schon einiges zur Krankheit. Es gibt auch einige Foren zur Krankheit im Netz.

Ob man Kinder bekommen will, ist wohl eine recht individuelle Sache. Das hängt auch davon ab, wie schwer man selbst eventuell eine Multiple Sklerose hat, also wie gut man noch in der Lage ist ein Kind zu versorgen. Da die Krankheit eben keine klassische Erbkrankheit ist, spricht nicht so viel gegen eine Mutterschaft, wie man denken könnte.

Man kann sich natürlich untersuchen lassen, ob man schon einen Schub hatte. Die Frage ist nur, ob das ein Arzt auch macht, wenn man vollkommen frei von Beschwerden ist? Möglicherweise zahlt man dann so etwas aus eigener Tasche.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Testen lassen im Sinne eines Gentestes kann man sich nicht, da es eben wie mein Vorredner schon sagte, keine Erbkrankheit im eigentlichen Sinne ist und man daher auch kein mutiertes Gen finden wird. Zwangsläufig bekommt weder C noch ihre eventuellen späteren Kinder die Krankheit, wobei angeblich das Risiko schon etwas erhöht sein soll, wenn ein Elternteil erkrankt war.

Für mich ist das ja auch ein Thema, da ja meine Mutter daran erkrankt war, wie bereits in deinen anderen Threads geschrieben. Ich versuche aber, mich nicht verrückt zu machen und möglichst gar nicht über das Thema nachzudenken. Wenn ich es tatsächlich bekommen sollte, muss ich dann eben damit leben, aber damit muss ich mich nicht hier und heute belasten. Im übrigen habe ich auch schon gehört, dass das Risiko deutlich höher sein soll, wenn der Vater erkrankt war.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es stimmt schon, dass MS nicht direkt vererbbar ist. Man wird also kaum ein einzelnes Gen finden, das verantwortlich für den Ausbruch der Krankheit ist. Soweit ich weiß spielen ähnlich wie bei Depressionen auch externe Faktoren eine Rolle, wobei man noch nicht weiß welche genau und wie stark diese den Krankheitsausbruch beeinflussen.

Die Wahrscheinlichkeit, an MS zu erkranken kann allerdings erhöht werden in der nächsten Generation. Meine Stiefcousine beispielsweise, die MS hat, liebt Kinder über alles, aber sie sagt selbst, dass es taktisch unklug wäre, welche zu bekommen. Ihr Freund hat nämlich auch MS, sodass deren gemeinsame Kinder mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch erkranken würden. Zumindest sagt sie das. Beide denken über eine Adoption nach, um einem Kind so ein Schicksal zu ersparen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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