Mütter, die im Haushalt nichts machen - heutzutage normal?

Ein Kumpel hat mir neulich von seiner Ex Freundin erzählt. Diese hatte insgesamt wenig mit ihrem Kind im Griff, sie kann nicht kochen und so bekam das Kind immer nur ungesunde Sachen und putzen konnte sie auch nicht wirklich. Ist das normal für eine moderne Mutter? Können die Frauen heutzutage wirklich so wenig im Haushalt, weil es ja auch Fertigkost gibt und man beispielsweise auch recht günstig andere putzen lassen kann? Ich empfinde solche Erzählungen als sehr schlimm und habe auch den Eindruck, dass immer weniger kochen oder richtig putzen können.

Nein, das ist nicht normal. Frauen und Männer sollten heutzutage kochen, putzen und das Kind versorgen können. Da ist ja auch nichts weiteres dabei. Allerdings kommt es einfach darauf an, aus welcher Familie man selbst rausstammt. Wurde bei der Mutter daheim schon nichts geputzt und nur Dosenfutter serviert, woher soll sie es denn anders wissen? Aber selbst solche Frauen (und Männer) können das noch ändern, wenn sie es denn ändern wollen.

Ich frage mich oft, woran das überhaupt liegt. Sind die Eltern nicht konsequent genug, wenn die Kinder zu Hause sich weigern etwas sauber zu machen oder zu kochen? Oder trauen die Eltern ihren Kindern das gar nicht zu und wollen lieber alles selbst machen? So oder so werden aus Kindern eben Erwachsene, die auch nicht richtig kochen und putzen können, was ich sehr traurig finde.

Unabhängig vom Geschlecht bin ich der Meinung, dass sowohl Männer als auch Frauen kochen und putzen kochen gelernt haben sollten bevor sie von zu Hause ausziehen und eben auf eigenen Beinen stehen. Putzen und Kochen sind für mich Dinge, die Eltern den Kindern schon vermitteln sollten um sie zur Selbstständigkeit zu erziehen. Aber wenn die Eltern das selbst nicht können, können sie es ihren Kindern auch nicht anders beibringen.

Meine Mutter beispielsweise kann überhaupt nicht kochen. Sie sagt selbst, dass sie nur Wasser kochen kann, wobei man das nicht wirklich als "kochen" bezeichnen kann. Sie kann noch ein oder zwei Standard-Rezepte, die mehr oder weniger idiotensicher sind. Aber ansonsten delegiert sie derartige Aufgaben immer konsequent an andere weiter, statt sich selbst damit zu beschäftigen. Zu Hause musste immer mein Vater kochen, was er automatisch gemacht hat, weil er immer zuerst von der Arbeit zu Hause war und das Essen dann eben fertig war, sobald der letzte zu Hause angekommen war.

Mein Vater hat immer sehr viel Wert darauf gelegt, dass ich Kochen lerne und hat mir auch allerhand Tipps und Tricks beigebracht. Ich habe ihm gerne und oft zugesehen, wie er bestimmte Dinge macht und habe diese Zeit sehr genossen, auch wenn es nicht wirklich aufwendige Sachen gab und manchmal eben auch Tiefkühlkost serviert wurde.

Ich finde das einfach nur erschreckend, wie viele Eltern sich an den alten Rollenbildern orientieren und deswegen der Ansicht sind, dass Jungs nichts im Haushalt tun müssen, egal ob es sich jetzt um kochen oder putzen handelt. Ich habe etliche Cousins und Bekannte, die alle zu Hause nichts tun müssen und dementsprechend total verhätschelt wurden.

Mein Freund gehörte auch zu den Männern, die zu Hause nie kochen und putzen mussten, weil das eben immer als "Frauenarbeit" angesehen wurde. Als er dann ausgezogen ist und komplett auf sich allein gestellt war, fand er das schon blöd, dass es so gelaufen ist, weil er eben die einfachsten Sachen neu lernen musste. Sachen, bei denen ich beispielsweise schon Routine habe, weil ich das von kleinauf machen kann.

Mein Schatz hat zu mir auch schon gesagt, dass unser Nachwuchs, egal ob männlich oder weiblich, definitiv dazu "verdonnert" wird, zu kochen und zu putzen, damit sie nicht genauso "hilflos" sind wie er, als er ausgezogen ist. Wie gesagt, es ist für mich schon eine Vernachlässigung durch die Eltern, wenn die Kinder in diesem Sinne nicht auf die Selbstständigkeit und das Leben in der Gesellschaft vorbereitet werden.

Du findest es sehr schlimm, dass eine Mutter nicht kochen und putzen kann, aber erwähnst den Vater mit keinem einzigen Wort. Da sie die Ex deines Kumpels ist gab es ja zumindest mal einen Mann in ihrem Leben, der auch einen Teil der Hausarbeit mit übernehmen könnte.

Ich frage mich außerdem, was Hausarbeit mit Können zu tun hat. Das sind doch alles einfachste Tätigkeiten, bei denen man sein Gehirn überhaupt nicht braucht. Oder würde wirklich jemand behaupten, dass man Talent braucht um ein Fenster gut zu putzen oder diese Fähigkeit trainieren muss?

Kochen für den Hausgebrauch ist auch nicht wirklich schwer. Natürlich gibt es Gerichte, die viel Arbeit machen und Erfahrung erfordern um sie richtig hin zu bekommen. Aber wenn man es nicht schafft Nudeln zu kochen oder Gemüse zu dünsten muss man schon sehr blöd sein. Das braucht man ja noch nicht mal frisch zu kaufen, das gibt es auch fertig geputzt und geschnippelt aus der Tiefkühlung und man muss es dann nur noch mit ein bisschen Fett in die Pfanne hauen.

Die Frau und dein Kumpel waren wohl schlicht und einfach zu faul um diese Arbeiten zu erledigen, denn Spaß macht Boden wischen oder Toilette putzen wohl nur den wenigsten. Und es gibt Menschen, die auch einfach nicht wissen, was gesunde Ernährung überhaupt bedeutet.

Ich denke nicht dass das normal ist. Die meisten Mütter die ich so vom Kindergarten und von der Schule kenne, können kochen. Auch die Wohnung ist immer sauber, von daher gehe ich davon aus, dass sie auch putzen können, denn eine Putzfrau haben die alle nicht.

Vielleicht kommt es aber auch auf die Gegend hier an. Wir wohnen nun mal in einem kleinen Vorort, mit haufenweise Neubaugebieten. Da haben die meisten etwas mehr Geld und mindestens einen mittleren Bildungsabschluss. Damit möchte ich jetzt nicht sagen, dass arme Menschen generell dumm sind und nichts können. Aber es fällt durchaus auf, dass sich gerade in dieser Bevölkerungsschicht viele Menschen nicht mit gesunder Ernährung auskennen und nicht kochen können.

Auch das Elternhaus prägt ein Kind natürlich und wenn es schon bei der eigenen Mutter aussah wie bei Hempels unterm Sofa oder eben genau das Gegenteil, alles perfekt, kommt es eben dazu, dass Kinder nicht lernen ordentlich zu sein, da es nicht von ihnen verlangt wird. Entweder macht die Mutter alles alleine oder sie macht gar nicht. Beides ist eher kontraproduktiv.

Ich denke auch, dass es darauf ankommt, was man vom eigenen Elternhaus mitbekommen hat. Als Kind habe ich mich schlicht geweigert auch nur einen Handschlag im Haushalt zu tun oder gar mal zu kochen. Ich konnte also bei meinem Auszug aus der elterlichen Wohnung höchstens Nudeln und Eier kochen. Selbst die Waschmaschine war für mich ein Gegenstand, der eben einfach nur da war. Dabei hatte meine Mutter immer verzweifelt versucht, mich für den Haushalt mehr zu sensibilisieren

Mit fortschreitendem Alter allerdings hatte ich dann irgendwann keine Lust mehr auf Fertiggerichte und war somit gezwungen, ein wenig mehr Interesse fürs Kochen aufzubringen. Vor allem jetzt mit einem Baby, das ja irgendwann keine Milch mehr bekommt, sollte man ein wenig mehr Auswahl auf den Tisch bringen. Schließlich will man ja als liebende Mutter, dass sich der Nachwuchs gesund ernährt.

Deswegen frage ich mich, wie es sein kann, dass eine Frau, die Kinder hat, kein Interesse daran zeigt, dass sich ihr Nachwuchs gesund ernährt? Wenn sie schon für sich selbst keine Lust auf einen gesunden Lebensstil hat, sollte sie doch wenigstens nach den Kindern schauen. Und dazu gehört nunmal gesund und abwechslungsreich essen, also MUSS ja ab und zu mal gekocht werden.

Und wenn man Kinder hat, aber nicht weiß wie man putzt, wird die Wohnung schon bald wie ein Schlachthaus aussehen. Also mir wäre das peinlich.

Es muss ja nicht unbedingt die Mutter sein, die sich darum kümmert (wir leben schließlich im 21. Jahrhundert), aber einer von beiden sollte es tun bzw. können, während der andere dann aus meiner Sicht sich um das Geld kümmert. Außerdem kann man eine Frau ja auch nicht zwingen, Hausfrau zu sein. Es ist nur so, dass solche Arbeiten definitiv erledigt werden müssen. Wer sie macht, ist Kindern oder dem dreckigen Fußboden auch egal.

In meinen Augen ist das einfach nur Faulheit und hat absolut nichts damit zu tun, dass man es tatsächlich nicht kann. Kochen ist nicht schwierig. Man muss ja nicht gleich eine Sterneküche aufmachen. Ein paar halbwegs gesunde Gerichte mit frischem Gemüse kriegt jeder hin, einfach Rezepte gibt es massenweise im Internet.

Ich habe früher auch nicht frisch gekocht, sondern hauptsächlich von Fertiggerichten gelebt, aber es war kein Problem für mich, das zu ändern, nachdem mein Sohn geboren wurde. Dass junge Leute weder Lust noch Zeit zum Kochen haben, ist irgendwo ganz normal, aber wenn man eine Familie gründet, ist eben die Zeit gekommen, das zu ändern.

Genauso ist putzen kein Hexenwerk und ich glaube niemandem, der sagt, dass er es einfach nicht kann. Dass es keinen Spaß macht, okay, mir auch nicht, aber wenn man nicht im Dreck leben will und auch nicht mehr bei Mutti wohnt, die alles macht, dann überwindet man sich eben.

Für mich ist das also keine Frage des Könnens, sondern ganz klar des Wollens, und es kann durchaus sein, dass es heutzutage viele Mütter gibt, die einfach keine Lust haben, den Haushalt ordentlich zu machen. Unsere Generation wurde ja irgendwo auch dazu erzogen, da viele aufgewachsen sind, ohne sonderlich viel im Haushalt der Eltern helfen zu müssen. Früher war das eben noch anders, da war es selbstverständlich, dass die Kinder mit anpacken.

Wenn die im Eröffnungspost genannte Person allerdings tatsächlich das Geld hat, um sich jemanden zum Putzen anzustellen, dann soll sie das eben tun. Immerhin wachsen die Kinder dann trotzdem in einer sauberen Umgebung auf, auch wenn die Mutter nicht selbst putzt und ganz ehrlich, wenn ich Geld hätte, hätte ich auch eine Putzfrau.