Müsst ihr euch zu euren Hobbys manchmal zwingen?
Ich habe so einige Hobbys; beispielsweise spiele ich ein Instrument, gehe zum Sport und übe manchmal kreative Dinge wie malen und zeichnen aus. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich mich öfters mal zu meinen Hobbys zwingen muss. Gerade beim Sport ist das so eine Sache. Den Sport selber genieße ich und fühle mich danach auch immer viel besser. Aber erstmal hinzugehen, ist für mich schon ein Aufwand und fühlt sich alles andere als spaßig an. Beim Malen ist es ähnlich. Wenn ich mir ein Motiv vornehme, das voraussichtlich sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird, habe ich oft keine Lust überhaupt anzufangen. Dabei ist Malen für mich eher ein Flow-Erlebnis und ich merke währenddessen gar nicht, wie die Zeit vergeht.
Eine Freundin von mir kann das nicht nachvollziehen. Sie hat nur ein Hobby, und zwar zwei bestimmte Sportarten. Sie betreibt mindestens fünfmal die Woche Sport und ein Zwang ist da gar nicht dabei. Als sie sich einmal wegen einer leichten Fußverletzung zwei Wochen lang schonen musste, empfand sie das regelrecht als Qual. Sie war unglücklich und unausgeglichen.
Wie ist das bei euch? Empfindet ihr Hobbys manchmal als anstrengend oder fällt es euch immer leicht, euch zu motivieren?
Ich muss sagen, dass ich früher auch gern gezeichnet habe, zu Schulzeiten halt. Seit ich arbeite, habe ich das völlig aufgegeben. Einfach nicht bewusst, aber weil sich nie so das passende Zeitfenster gefunden hat. Blöd ist halt auch, wenn man keine feste Ecke für so ein Hobby hat und immer alles wieder hin und her räumen muss. Das hat mich dann meistens davon abgehalten.
Ein Hobby sollte man meiner Meinung nach mit Freude als Ausgleich ausführen und nicht weil man sich selber in den Kopf setzt etwas bestimmtes machen zu müssen, weil man es gut kann. Natürlich gibt es dann Momente, da möchte man noch etwas fertigmachen, aber man macht es dann nicht mit Freude, das ist dann der Kopf und solche Momente versuche ich eigentlich zu vermeiden. Es kommt mir darauf an, dass man als Hobby das macht, was Spaß macht und auch nur in Momenten in denen das dann Spaß macht und keine Qual oder kein Druck dahinter ist.
Ich zwinge mich zu gar nichts. Wenn ich meinen Hobbies nicht nachgehe, dann liegt das eher am Zeitmangel. Denn grundsätzlich Lust habe ich schon dazu, sonst wären das ja nicht meine Hobbies. Ich muss mich also nie zwingen, anzufangen. Das Aufräumen hinterher macht nur keinen Spaß und ein eigenes Hobbyzimmer habe ich nicht.
Ich muss mich eher dazu zwingen, mal nicht mit dem Hobby anzufangen - eben wenn so gar keine Zeit dafür ist und andere Sachen im Moment einfach wichtiger sind und eine höhere Priorität haben. Das können zum Beispiel bestimmte Fristen sein, die man einhalten muss.
Ich kenne es auch, dass man sich manchmal aufraffen muss, wenn man ein Hobby ausübt. Gerade, wenn man sich vielleicht mal nicht so gut fühlt und müde ist, dann fällt es mir auch schwerer mich zu motivieren zum Sport zu gehen. Auch, wenn ich dann weiß, dass es mir gut tut und das Gefühl hinterher entspannt ist und ich manchmal sogar erfrischt dadurch fühle.
Beim nähen habe ich das aktuell auch gerade, weil ich etwas für eine Person nähen soll, über die ich mich etwas geärgert habe und eigentlich nun keine Lust habe, das Projekt zu beginnen. Da schiebe ich dann auch schon mal etwas vor mir her. Aber wenn ich dann einmal anfange, bin ich normal auch bei der Sache.
Ich kenne das von mir auch nur zu gut. Ich habe auch viele Hobbys, wobei ich mich zu manchen davon nie zwingen muss. Ich muss mich beispielsweise nie dazu zwingen, ein Buch in die Hand zu nehmen oder zu puzzeln. Bei manchen Hobbys ist es aber anders. Ich gehe beispielsweise richtig gerne joggen, muss mich aber fast immer dazu aufraffen und zwingen, raus zu gehen.
Ich empfinde es als anstrengend, mich anzuziehen und erst einmal zum Park zu kommen, von wo aus ich überhaupt erst anfangen will. Zudem muss ich darauf achten, dass mein Handy aufgeladen ist und ich genügend Zeit habe, weil das ja doch zeitaufwändiger ist. Ich jogge ja bis zu zwei Stunden, wobei ich mit hin- und zurückkommen, Vorbereitung und duschen gerne mal vier Stunden insgeheim brauche. Das ganze auf mich zu nehmen, kostet mich oft Überwindung. Aber wenn ich dann erst einmal loslaufe, merke ich wieder, wie viel Spaß mir das macht.
Ich fühle mich dann nach dem Sport auch herrlich, befreit und teilweise wie ein neuer Mensch. Ich genieße das unheimlich stark und nehme mir immer vor, in nächster Zeit öfter laufen zu gehen. Aber dann muss ich mich trotzdem wieder aufs Neue motivieren. Genauso ist es auch bei beispielsweise Konsolenspielen. Ich liebe es, auf der Konsole zu spielen, aber oft habe ich nicht einmal die Lust, das Fernsehprogramm auszuschalten, ein anderes Spiel einzulegen und die Controller hervorzukramen. Dabei ist das nicht einmal besonders aufwändig und im Prinzip schnell gemacht. Manchmal verstehe ich mich da selbst nicht.
Wenn man sich zu seinem Hobby zwingen muss, dann sollte man doch mal überlegen, ob es das richtige für einen ist. Hat man gerade mal keine Lust darauf, dann belässt man es eben dabei und geht es an einem anderen Tag an. Sich dazu zu zwingen ist nun wirklich nicht die beste Lösung. Ich habe nur ein Hobby, welches ich aber auch entsprechend intensiv betreibe. Da ich es über alles liebe, brauche ich mich auch nicht dazu zwingen, dafür ist einfach die Leidenschaft viel zu groß.
Den Punkt mit deiner Freundin kann ich komplett bestätigen. Bei mir ist es genauso, wenn ich krank bin oder eine Verletzung auskurieren muss. Das macht mich sehr unglücklich und ich zähle jeden Tag einzeln runter, bis ich endlich wieder loslegen kann. Zwei Wochen können sich da schon mal wie eine halbe Ewigkeit anfühlen.
Mich wundert ein wenig die weit verbreitete Haltung, dass ein Hobby, zu dem man sich aufraffen und zwingen muss, kein echtes oder gutes Hobby ist. Wer sagt denn, dass die Hemmung durch Unlust an der Tätigkeit an sich bedingt sein muss? Bei mir resultiert die Passivität und initiale Abneigung gegenüber einer eigentlich geliebten Beschäftigung meist aus Stress im Alltag, genereller Missstimmung oder schlicht und ergreifend Faulheit; und in aller Regel geht es mir sofort besser und ich fühle mich wieder glücklicher und vitaler, wenn ich mich überwunden und doch mit einem Hobby angefangen habe. Ich käme also nie auf die Idee, am Hobby zu zweifeln, nur weil ich nicht immer und überall sofort Lust darauf habe.
Ich muss mich im Alltag ab und zu zu so einigen Dingen selber motivieren: Sport, Zeichnen, Lesen, Kochen, sogar zum Fertigschauen einer begonnenen Serie. Manchmal habe ich auch so richtig Lust darauf und Sehnsucht danach und kann es kaum erwarten, mich nach Feierabend endlich meinem Hobby zu widmen, aber eher die Regel als die Ausnahme ist eine gewisse „Uff, muss das sein?“-Haltung am Anfang. Diese ist aber schnell überwunden, weil mir meine Hobbies wirklich Spaß und Freude bereiten und mir langfristig extrem gut tun.
Natürlich muss ich mich manchmal zu meinen Hobbys zwingen. Ich reite seit fast 40 Jahren und betreibe fast genauso lange Hundesport. Anzunehmen, dass ich Jahrzehnte lang jeden Tag freudestrahlend zum Stall gefahren bin und jede Hunderunde und jedes Training super gefunden habe, das ist utopisch.
Es gibt einfach Tage, da ist das Reiten eine Belastung, weil eigentlich die Zeit fehlt. Es ist nicht lustig, nach einer harten Arbeitswoche um vier Uhr morgens zum Turnier zu verladen und erst gegen Mitternacht daheim anzukommen, nur weil man noch eine Platzierung braucht. Training und Hunderunden im Platzregen sind selten witzig.
Einfach Pause machen, bis man wieder Lust hat, das geht nicht. Die Tiere brauchen Futter, Pflege und Bewegung. Aber weshalb sollte ich deshalb mein Hobby überdenken? Ich mache das doch nicht seit Jahrzehnten, weil ich es hasse. Der Spaß überwiegt, aber das geht nicht immer so. Krank, unter Zeitdruck, ohne genug Erholung oder Abwechslung ist es halt doof. Das gilt auch, wenn die äußeren Bedingungen unangenehm sind. Und diese Dinge passieren eben immer mal wieder.
Ich muss mich auch manchmal zu einem Hobby zwingen, vor allem wenn ich mich einfach müde, schlapp oder traurig fühle und es auch mit ein wenig Arbeit verbunden ist, also mit einer Reisezeit oder meinetwegen auch mit einem Zeitaufwand. Außerdem muss man sich auch manchmal zu einem Hobby zwingen, wenn Kosten mit diesem verbunden sind. Für mich ist das absolut normal, manchmal ist man einfach träge und selbst wenn es nur am Alltag oder am Wetter liegt.
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