Müssen wir bei der Terrorbekämpfung auf Zufälle hoffen?

vom 12.10.2016, 02:44 Uhr

In Chemnitz hat ein syrischer Flüchtling offenbar die letzten Handgriffe für einen bevorstehenden Terroranschlag an Flughäfen in Berlin sowie in Züge ausgearbeitet. Laut Medien wurde er entdeckt, weil er einen besonderen Kleber kaufen wollte, der offenbar sofort die Alarmglocken schrillen ließen. Also im Grunde ein Zufall, denn in keinen Medien kann ich ersehen, dass der Verdächtige Jaber Albakr sonst irgendwie unter Verdacht stand.

Zum aktuellen Fall, könnt ihr euch hier kurz einlesen. Dies ist somit erneut eher einem Zufall geschuldet, dass man dem Herren auf die Schliche kam. Natürlich ist nun auch wieder einmal die Grenzpolitik & Co in Frage gestellt worden, weil der Herr im Flüchtlingsstrom letztes Jahr kam.

Nun frage ich mich aber eins, ist es nun immer eine Glückssache neben ermittlungstaktischen Beobachtungen, ob man einen Terroranschlag vereilten kann? Im Grunde war hier ja nur der Einkauf auffällig, sodass man sich der Wohnung entsprechend näherte. Das ist also in meiner Auffassung nur ein reiner Zufall und etwas Glück, aber kann man sich darauf wirklich immer verlassen?

Schließlich hatte er im Grunde bis auf den Kleber schon so einiges in seinen vier Wänden, was hätte fatale Auswirkungen haben können. Das blieb ja auch unbemerkt, sondern erst dieser Kauf von APEX war sein Fehler, wodurch er letzten Endes gefunden wurde. Ich habe zwar keine Ahnung, was das Zeug letzten Endes wirklich ist, aber es scheint brisant zu sein.

Meint ihr, dass wir uns auf Zufälle verlassen müssen, um in Zukunft mehr Sicherheit genießen zu können. Bei derartig vielen Menschen 80 Millionen Einwohner in DE, viele Muslime und Flüchtlinge, wo noch immer viele nicht wissen, wer sie sind, ob sie wirklich die sind, für die sie sich ausgeben usw. erscheint mir das als sehr wage zu behaupten, man hat die alle im Blick.

Was meint Ihr? Ist es in Zukunft des Öfteren der Fall, dass wir durch Zufälle einen Anschlag verhindern können? Wird es langsam Gewohnheit, dass hier sehr wohl viele schwarze Schafe zu finden sind? Kurioserweise auch in letzter Zeit "Flüchtlinge"? Muss man den Zustrom und die Arbeiten der BAMF sowie des Staate sin Frage stellen, was denkt Ihr?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ganz ehrlich, das ist der Aspekt, den du bei dieser Geschichte herausstellst? Für mich war das Erwähnenswerte an der ganzen Sache, dass da ein potentieller islamistischer Terrorist durch Zeugenaussagen von Syrern, durch den Austausch von syrischen Asylanten und durch das sehr beherzte Eingreifen dreier syrische Leuten, die ihn dank sozialer Netzwerke erkannten, gestellt wurde. Von genau diesen Flüchtlingen. Weil die nämlich auch so wirklich gar keine Lust auf den IS und die ständige Diskreditierung hierzulande haben.

Nützt anscheinend nur alles nichts, wenn es manche nicht mitbekommen oder wahrnehmen können. Warum erwähnst du in deinem langen Posting diesen essentiellen Kern der Sache nicht mal in einem Halbsatz? Wo ist denn da der Fokus? Und apropos, wenn wir schon bei den Medien sind, vielleicht solltest du andere Quellen konsultieren, bevor hier postuliert wird, dass der Ermittlungserfolg auch alles wieder nur ein Zufall war.

Auf Spiegel Online ist nachzulesen, dass der Mann schon einige Zeit im Visier der Behörden gewesen ist und man eben zugeschlagen hat bzw. zuschlagen wollte, als die Beweise handfester und die Gefahr konkreter wurde. Eine vorherige Festnahme hätte doch gar keinen Sinn ergeben, wenn man ihm noch nichts Konkretes vorwerfen kann. Wir haben hier ja schließlich keine Gesinnungsdiktatur.

Und natürlich wird wie immer im Leben der Zufall eine große Rolle spielen, das wird jeder Ermittler bestätigen können. Zufälle bzw. Zeugenaussagen und aufmerksame Mitbürger. Kürzlich sah ich übrigens in einem Interview, dass man die numerisch höchsten und wichtigsten Informationen hinsichtlich potentieller Terroristen aus eben den Kreisen der Flüchtlinge bekommt, die genau wie wir ein Interesse daran haben, dass es hier möglichst keine Anschläge gibt.

» Verbena » Beiträge: 4940 » Talkpoints: 1,49 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Selbstverständlich ist mir nicht entgangen, dass auch Syrer letzten Endes ihn durch einen Zufall erkannt und verhaftet haben. Einer von ihnen befindet sich offenbar, laut eigener Aussage jetzt unter Polizeischutz, was ich gut finde. Also natürlich nicht, dass es jetzt notwendig ist, dass er geschützt wird, aber das habe ich sofort zu meinem Freund gesagt. Immerhin hat er sicherlich jetzt viele Feinde.

Natürlich ist es dem beherzten Eingreifen und dem Zufall trotzdem geschuldet. Sicherlich spielen immer viele Faktoren eine wichtige Rolle, wie in der Vergangenheit auch. Es ist ja auch kein Geheimnis, dass immer mehr Flüchtlingsheime durchaus die Polizei konsultieren, wenn sie das Gefühl haben, dass sich jemand seltsam benimmt oder auf dem Weg einer Radikalisierung ist. Das finde ich auch super von den Leuten und hat natürlich auch viel zur Auflösung beigetragen.

Das der Mann jetzt auf einmal wieder länger im Visier stand, glaube ich ehrlich gesagt langsam nicht. Das wird immer gesagt, sobald zu viele Zufälle und Hilfe von außen kommt. Wem will man das eigentlich noch sagen? Das klingt immer so, als würden die Leute zu doof sein, sich im Untergrund zu bewegen und das glaube ich einfach nicht.

Ich finde es einfach erstaunlich, um ehrlich zu sein, dass wir bisher nur mit Zufällen, dann Hilfe von Außen usw. wirklich größere Anschläge verhindern konnte. Das sollte nicht böse klingen, aber normalerweise bin ich im Leben ein Mensch, der Zufälle nicht glaubt. Deswegen bin ich immer so am zweifeln, ob es wirklich alles nur Zufälle sind, manche durch Glück und eigener Doofheit erwischt werden, die Hilfe von anderen spielt natürlich auch eine Rolle.

Also wird es auch in Zukunft immer darauf hinauslaufen, was wir ja alle nicht beeinflussen können, dass jemand dem einen etwas sagt, der sagt es der Polizei. Die Polizei durch Zufall durch aufmerksame Baumarktkunden usw. Informationen kommt etc. Finde das irgendwie krass, aber auch gut - klaro.

Mir war nur irgendwie nie bewusst, wie so eine Maschinerie eines Verhinderns wirklich ablaufen kann. Naiv habe ich immer gedacht, dass dies mit wirklich harten Ermittlungstaktiken zusammenhängt und nicht dem Zufall und auch dem Zufall von beherzten Eingreifern oftmals geschuldet ist.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das war doch gar kein Zufall. Dass es unter syrischen Flüchtlingen sehr viele ehrliche und aufmerksame Menschen mit einem funktionierenden Rechtsempfinden gibt, ist nicht verwunderlich. Die Polizei hat hier sicherlich auch ihren Teil geleistet, indem sie die Leute informiert hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Mann früher oder später aufgeflogen wäre, war also extrem hoch. Es wäre eher ein Zufall gewesen, wenn er es wirklich geschafft hätte, unerkannt unterzutauchen.

Absolute Sicherheit gibt es natürlich nie, selbst wenn wir jetzt einen totalitären Überwachungsstaat einführen würden und niemanden aus dem Ausland mehr herein lassen würden. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Deutschen verletzt oder ermordet zu werden, ist immer noch um ein Vielfaches höher, auch wenn das nicht in der Presse breit getreten wird.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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