Müssen Hochzeitsplanungen immer stressig sein?

vom 24.04.2017, 19:54 Uhr

Ich habe in einem anderen Beitrag in diesem Forum eine Aussage einer Userin gelesen, die mich zum Nachdenken gebracht hat. Diese Userin meinte in ihrem Kommentar, dass Flitterwochen direkt nach einer Hochzeit notwendig wären, weil man auf diese Weise die Gelegenheit hätte, sich nach dem ganzen Hochzeits-Stress zu erholen und mal richtig zu entspannen. Sie hätte daher auf ihre Flitterwochen gar nicht verzichten wollten.

Gut, ich gebe zu, ich bin nicht verheiratet und plane auch gar keine Hochzeit. Daher kann es sein, dass ich in dieser Hinsicht ein wenig "grün" hinter den Ohren bin und mir das vielleicht auch ein bisschen zu einfach alles vorstelle. Ich frage mich nur gerade, ob man nicht ein bisschen was falsch gemacht hat, wenn man die ganze Planung und die Hochzeit an sich als stressig empfunden hat.

Ich hätte alles jedenfalls so organisiert, dass ich es überhaupt nicht als stressig empfinde und für mich gehört Stress bei einer Planung überhaupt nicht dazu. Stress bei einer Planung ist für mich nur ein Zeichen für mangelnde Organisation und Effizienz und dass man sich selbst vielleicht zu sehr mit Perfektionismus unter Druck setzt. Wie seht ihr das? Müssen Hochzeitsplanungen immer stressig sein oder macht man bei Stressempfinden irgendetwas falsch?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wie stressig die Hochzeitsplanungen sind hängt immer davon ab wie viel man von den Vorbereitungen selbst machen möchte. Wenn ich alles einem Hochzeitsplaner übergebe habe ich selbst nicht viel zu tun und kann mich zurücklehnen. Wenn man dann von Stress klagt, weiß ich auch nicht.

Möchte man so viel es geht selbst erledigen, dann kann es mitunter natürlich stressig werden. Vor allem zum Ende hin. Als mein Mann und ich geheiratet haben, habe ich von den Hochzeitseinladungen bis hin zu den Gastgeschenken alles im Alleingang gebastelt. In unserem Fall hieß das ein halbes Jahr basteln. Dazu kommt dann noch das Einladen der Gäste, dass bei uns üblicherweise persönlich gemacht wird.

Das bedeutet, dass du jedes Wochenende ganze Abende bei Verwandten und Freunde verbringst und wirklich kaum noch Zeit allein mit deinem Partner hast. Das hört sich zwar lustig an, aber nachdem du das vier Monate lang gemacht hast, reicht es dir irgendwann.

Im Nachhinein kann man die eigene Hochzeit gar nicht richtig genießen, weil man extrem nervös ist und der Kopf ständig voll ist mit Sachen die man nicht vergessen soll. Noch dazu soll man sich mit jedem Gast ausreichend unterhalten und auch mal ein Tänzchen wagen. Da hat man ganz schön zu tun, um allen gerecht zu werden. Ich denke, wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich im engsten Kreis der Familie heiraten und auf eine große Feier verzichten. Dann läuft alles wesentlich entspannter ab.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es kommt wirklich darauf an, wie viele Gäste man einlädt, was alles geplant werden soll und wie viel man davon auch anderen Personen abgibt. Wir hatten viele Gäste, viele kleine Details bei der Hochzeit und ich habe alles mit meinem Mann zusammen geplant und umgesetzt, wobei ich mehr gemacht habe. Das war auf jeden Fall Stress, auch weil im letzten Moment dann immer nochmal Änderungen kamen, man nochmal alle Dienstleister anrufen musste, da die Hälfte falsch verstanden wurde und so weiter.

Eine Hochzeit in einem kleinen Rahmen oder mit Weddingplaner ist sicherlich weniger stressig bis stressfrei. Letztendlich finde ich aber schon, dass es sich gelohnt hat, denn wir hatten einen perfekten Tag nach unseren Vorstellungen, wobei es danach perfekt war Flitterwochen zu haben und nochmal schon entspannen zu können, bis es dann wieder im Alltag weiterging.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich denke auch, dass es davon abhängt wie viel Zeit man im Vorfeld hat und welche Ansprüche erfüllt werden sollen. Wir hatten einen ziemlichen knappen Zeitrahmen und ich habe dennoch die Vorbereitungen nicht als stressig gesehen. Ich hatte eher anderen Stress durch meine damalige Freundin, die meine Trauzeugin sein sollte. Da gab es einige sehr unschöne Dinge und die Freundschaft ging dann auseinander.

Ich habe kurz vorher noch mein Brautkleid gekauft und es war gar nicht stressig. Allerdings hatte ich auch keine hohen Erwartungen bzw. Ansprüche. Ich wollte einfach nur einen schönen Tag im kleinen Kreis haben. Es kommt sicher auch darauf an, wie man damit umgeht, wenn eben mal etwas schief geht. Ob man dies leichter nimmt oder es gleich eine Katastrophe ist.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ob die Hochzeitsplanungen stressig sind oder nicht hängt eben davon ab, wie viel Wert man auf jedes kleine Detail legt und ob man den Tag professionell planen lässt. Unsere Hochzeit war in der Planungsphase absolut unspektakulär, vielleicht aber auch deshalb, weil wir nur zu zehnt waren.

Da wurde die Torte und das Kleid bestellt (letzteres online), ein Tisch im Restaurant für abends reserviert und im Vorfeld die ganze Familie telefonisch eingeladen. Dazu kamen natürlich noch die Termine im Standesamt, um vorher den Ablauf zu klären, aber so spektakulär war das alles nicht. Wir wollten allerdings auch keine Prunkhochzeit und kein Brimborium.

Eine meiner Kolleginnen heiratet im Herbst und berichtet öfter von dem ganzen Stress, den sie hat. Sie kümmert sich allerdings auch ums kleinste Detail höchstpersönlich, ist ständig auf einer anderen Hochzeitsmesse und macht sich einen Kopf, weil sie keine Blumen findet, die farblich zu der geplanten Tischdecke passen. Mir wäre das zu stressig und ich könnte mich gar nicht mehr auf den großen Tag freuen.

Benutzeravatar

» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Der Stress kommt einfach nur, da die Ansprüche zu hoch sind und man zu viel will in der kürze der Zeit. Dann muss alles noch perfekt sein wie aus dem Kindertraum der Damen und schon haben sie ihren eigenen Hausgemachten Stress im Kopf und ziehen die restliche Umwelt dann noch mit in ihre Panik rein. Als wenn man nicht auch eine nette Feier haben kann, wenn die Blumendekoration nicht selbst gesteckt worden ist und es ist auch kein Weltuntergang wenn das Rosa eine Farbnuance heller ist als gewünscht. Aber für manche ist es das dann eben schon und diese stressen sich dann noch mehr damit es auch hinterher perfekt ist.

Ich habe nicht geheiratet und habe es auch nicht vor, aber ich habe genug Planungen mit erlebt was dort alles für ein Kinderkram aufgeführt worden ist, was alles gemacht werden muss und so perfekt sein muss. Eine Dame hat die Blumen zurück gehen lassen, da diese 5 cm zu kurz waren und das in den Vasen auf den Tischen nicht gut gewirkt hätte. Mal ehrlich, den Gästen war das so egal ob die Blume nun 5 cm kürzer oder länger war und da muss man nun nicht so einen Aufstand machen.

Ich hätte auf so etwas auch gar keine Lust mit den ganzen Details. Im Endeffekt leistet man an diesem Tag nur eine Unterschrift und hat hinterher ggf. einen anderen Namen. Rechtlich ändert sich etwas aber davon ist die Blumendekoration und die Tischdecke nicht betroffen. Für mich würde es auch keine Tischdecke tun, ich brauche keinen Blumenschmuck und diese ganzen Details an denen sich die Brautpaare aufhängen würde ich mir gar nicht erst ans Bein hängen. Somit geringer Stress und ich brauche hinterher auch keine Flitterwochen zum erholen von Monatelangem hausgemachten Stress der absolut vermeidbar ist.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron