Mülltrennung nach Vorbild von Bahnhöfen überall einführen?

Mein Cousin studiert seit einem Semester an einer mir unbekannten Universität. Wir kamen neulich zufällig darauf zu sprechen, wobei er meinte, dass an seiner Uni eine Mülltrennung nach Vorbild der Bahnhöfe von der Deutschen Bahn wären. Soll heißen, dass es solche ähnlichen Mülltrennungssysteme gäbe und dass die Studenten dazu aufgefordert wären, sich daran zu halten. Auf dem Campusgelände wären "normale" Mülleimer angebracht, allerdings wären die beschriftet, dass man dort nur Verpackungsmüll einwerfen würde und für den Restmüll, Papier oder Glas müsse man die Gebäude aufsuchen.

Findet ihr, dass man so ein Mülltrennungssystem überall einführen sollte oder findet ihr das übertrieben? Kennt ihr so ein System von eurer Arbeit, von Schulen, Universitäten oder öffentlichen Gebäuden? Ich kannte das bisher offen gesagt nur von Bahnhöfen finde das Konzept für alle aber gar nicht mal so schlecht. Meint ihr, dass sich das durchsetzen wird?

Wenn man zum Beispiel morgens vor 6:00 Uhr am Düsseldorfer Hauptbahnhof zuschaut, wo die Arbeiter die sorgsam nach Farben aussortierten Müll-Säcke entsorgen, dann weiß man, wie die Praxis im Endeffekt dann aussieht: Sie werfen alle Säcke zusammen in die große Mülltonne hinter den normalerweise verschlossenen Türen (dort riecht es auch dementsprechend).

Wo landet dann der Müll, der dann von der städtischen Müllabfuhr abgeholt wird?: Entweder auf der Deponie oder in der Müllverbrennung. Ein echtes Recycling findet da nicht statt. Allerdings wird die Mülltrennung auf dem Bahnsteig-Mülleimer weiter fortgeführt, weil nach Aussage der Deutschen Bahn tatsächlich eine "echte" Mülltrennung zu 100% angestrebt wird, diese sich aber aus Kapazitätsgründen momentan nicht immer und überall durchführen lässt.

Gerade an Feiertagen, wie 1. November, sieht ja der Bahnhof aus, als ob da die Vandalen gehaust hätten. Dann kann man den Müll in der Menge beim besten Willen nicht auch noch lupenrein sortieren, wenn der Bahnhof spätestens mittags wieder proper aussehen soll.

Genau so wird es dann anderswo auch gehandhabt werden: Die Müllbehälter haben zwar verschiedene Kompartimente, die Entsorgung ist dann je nach notwendigem Arbeitseinsatz oder Budget dann wieder zentral in die große Restmülltonne. Übrigens, so traurig wie dieser Aspekt in einer Wohlstandsgesellschaft klingt, die Plastikpfandflaschen sind ja von den Leuten, die sich ein Zubrot damit finanzieren müssen, bestimmt schon vorher herausgeholt worden.