Mom Jeans - lässig und gemütlich oder einfach schrecklich?

Nachdem nun einige Zeit hautenge High-Waist-Jeans, also sehr enge Jeans mit hohem Bund angesagt waren, sind nun Mom-Jeans im Trend. Diese Jeans werden so genannt, weil sie quasi von den Müttern der jetzigen Generation getragen wurden, die sie jetzt tragen soll. Die Jeans haben ebenfalls einen hohen Bund, jedoch einen weiteren Schnitt und sind eher karottenförmig und haben eine ausgewaschene Farbe.

Ich habe schon einige junge Frauen an der Uni mit diesen Mom-Jeans gesehen. Diese Frauen hatten die Hosen unten ein wenig umgekrempelt und Ballerinas dazu getragen und man hat gesehen, dass sie diesen Trend umsetzen wollten. Dennoch finde ich diese Hosen einfach absolut schrecklich und ich habe mich schon immer über die Fotos meiner Mutter lustig gemacht, auf denen sie diese Jeans getragen hatte.

Sind Mom-Jeans etwas für euch oder findet ihr den Trend auch einfach nur schrecklich?

Diesen Karotten-Schnitt fand ich schon in den 90ern tierisch hässlich. Es gibt fast keine Frau, die sich damit die Figur nicht negativ in Szene setzt. Man hat damit scheinbar immer so fürchterlich dicke Oberschenkel gehabt, egal wie schmal man tatsächlich war. Und diese zu kurze Länge war auch seltsam. Am besten noch in diesem scheckigen hellblau, das schon damals nach meinem Geschmack so wie will und kann nicht aussah.

Ich kann den Trend nicht so richtig nachvollziehen, weil meine Kindheit und frühe Jugend schon optisch durch diese Hosen negativ beeinflusst wurde. Mir tun die jungen Frauen fast etwas Leid, die das als sehr frühe Kindheitserinnerung irgendwie als schön abgespeichert haben. Aber denen geht es vielleicht so wie mir mit dem 70er Jahre Look. Leute, die eine knappe Generation vor mir geboren sind, finden den auch schrecklich und können meine Nostalgie nicht nachvollziehen.

Ich finde es aber irgendwie interessant zu beobachten, wie sich solche Modetrends immer und immer wieder durch neue Generationen beleben.

Ich bin den 80ern und 90ern mit diesen grässlichen Hosen groß geworden. Die gab es an jeder Ecke, günstig waren die auch nicht. Und es war in den 80ern total schwierig, meinen Eltern ansatzweise zuvermitteln, dass ich mich über so eine Jeans nicht freue. Ich wolle eine Levi´s 501 und nichts anderes.

Diese gruselige Karottenform mach einen flachen und breiten Hintern. Jetzt fohlen nur noch weiße, hohe Turnschuhe mit Stulpen. Für mich sind diese Jeans mindestens genauso gruselig wie die schrecklichen Nerd-Brillen, die mich an ältere Leute aus meiner Jugend erinnern. Ok, zugegeben, das Dieter-Thomas-Heck-Brillenmodell ist heute auch nicht schöner, aber das trägt zum Glück eigentlich nur Atze Schröder.

Irgendwas neues muss sich die Bekleidungsindustrie ja einfallen lassen um im Geschäft zu bleiben. Vielen Leuten wird es wahrscheinlich so gehen wir mir - ich bin mit Jeans gut versorgt. Ich habe jede Form und jede Farbe, die ich haben möchte, im Schrank. Ich brauche nicht drei fast identisch geschnittene Modelle in fast identischer Farbe oder zehn Jeans, die alle verschiedene Schattierungen des gleichen Blautons haben. Ich kaufe also nur dann eine neue Jeans, wenn eine alte ersetzt werden muss oder wenn es etwas neues auf dem Markt, gibt, das mir gefällt.

Mutti Jeans - sollen die Dinger irgendwie moderner wirken indem man sie als "Mom Jeans" bezeichnet? - werden aber sicher keine Einzug in meinen Kleiderschrank halten. Ich finde, dass dieser Schnitt wirklich an niemandem vorteilhaft aussieht. Ich bin schlank und relativ groß mit langen Beinen und würde für so einen Schnitt deshalb wahrscheinlich noch am ehesten in Frage kommen, aber auch an mir sorgen die Dinger optisch für einen dicken Hintern und fette Oberschenkel. So etwas tut sich doch freiwillig keine Frau an, es sei denn sie ist das totale Modeopfer und modern ist ihr wichtiger als vorteilhaft.