Mittagessen im Kindergarten oder in der Schule dazu buchen?
Bei uns gibt es sowohl im Kindergarten, als auch später in der Schule die Möglichkeit Kinder für ein warmes Mittagessen anzumelden. Bei meinem Großen hatte ich das im Kindergarten versucht. Ich dachte, dass er vielleicht in der Gruppe ein paar mehr Dinge ausprobiert und dann auch ordentlich mitisst, was leider nicht geklappt hat. Bei meiner Tochter habe ich das gleich gelassen, da ich so ein Theater nicht nochmal wollte.
In der Schule werde ich dieses aber ändern müssen, da ich das zeitlich sonst nicht schaffen kann. Wie habt ihr das gemacht und wie kam das Essen bei euren Kindern an? Hättet ihr euch vielleicht über so ein Angebot gefreut, weil es das bei euch nicht gab? Beide Einrichtungen werden bei uns regional versorgt und bekocht, was ich sehr schön finde.
Weder in Deutschland noch im Ausland hatten wir jemals die Möglichkeit, das Mittagessen zu buchen oder es wegzulassen. Alle Einrichtungen sahen im Vertrag das kostenpflichtige Mittagessen verpflichtend vor, wenn die entsprechende Anzahl Stunden gebucht worden sind.
Und das finde ich auch vollkommen in Ordnung, weil es ziemlich ungünstig wäre, wenn ein Kind dann ohne Essen da steht, oder wenn die Kinder das mitgebrachte Essen des anderen besser finden. Außerdem würde ich meine Kinder da nicht durch Ausschluss zum Außenseiter machen wollen.
Ich sehe auch nicht, so das Problem liegen sollte, wenn Kind das angebotene Essen nicht mag. Dann soll es eben das verzehren, was es mag und den Rest stehen lassen. Es wird dabei nicht verhungern und kann zu Hause aufholen, was beim Mittagessen fehlte. Dass das kein Problem ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich bin die Kaiserin der Mäkeligkeit. Das überlebt man problemlos ohne ständige Extrawurst. Die gibt es später nämlich auch nicht mehr. Und damit sollte man frühzeitig umgehen lernen, wenn man später nicht ständig anecken will. Und das heißt ganz und gar nicht, dass man sich nicht so anstellen und alles runterwürgen soll.
Bei uns hat sich die Frage des "Dazubuchens" auch weder im Kindergarten noch in der Schule gestellt. In den Kindergarten ist meine Tochter bis mindestens 14:00 Uhr gegangen und ab der Grundschule hat sie Ganztagsklassen besucht, welche um 16:00 Uhr geendet haben. Das Mittagessen war in beiden Fällen verpflichtend mit inbegriffen, da ein gemeinsames Essen am Tisch fest im Programm eingeplant war.
Bei uns hat das von Anfang an erstaunlich gut funktioniert mit dem "gebuchten Essen". Im Kindergarten hatten wir erfreulicherweise eine kindergarteninterne Köchin, welche den Kindergartenkindern wirklich sehr gesundes und ausgewogenes Essen angeboten hat. Da gab es im Sommer z.B. auch mal einen Wassermelonen-Schafskäse-Salat oder Couscous. Und meine Tochter war zu meiner Überraschung wahnsinnig begeistert von den Gerichten und hat mich sogar gebeten Teile davon auch zuhause nach zu kochen. Auch in der Grundschule hatten wir kein Problem mit dem Anbieter des Mittagessens, eine Caterer-Küche eines Klosters.
In der Realschulzeit gab es kurzzeitig mal Probleme mit dem Mittagsangebot. Die Schule hatte als Anbieter ein italienisches Restaurant ausgewählt, welches am Schulsportgelände ihr Restaurant hatte und deshalb nah gelegen war. Leider hat der Besitzer das mit der ausgewogenen Ernährung nicht ganz so ernst genommen und hauptsächlich Pizza und Pasta angeboten. Ausgemacht war eigentlich, dass es auch Suppe, Gemüseaufläufe etc. geben wird. Da hing zum ersten Mal im Leben meiner Tochter Pizza nach wenigen Wochen zum Hals raus.
Gott sei Dank hat die Schule schnell ein Inklusionsprojekt als neuen Partner gefunden, in dem sogar mit regionalen Bioprodukten gekocht wird. Dort arbeiten auch viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, sodass auch das Mittagsangebot bunt durchgemischt ist. Auch hier sind die Kinder erstaunlich offen was die Gerichte angeht und äußerst zufrieden.
Alles in Allem bin ich sehr froh darüber, dass meine Tochter mittags so gut versorgt wird und es im Großen und Ganzen damit auch nie unlösbare Probleme gab. Hätte ich jemals die Option des "Dazubuchens" gehabt, hätte ich mich in jedem Fall dafür entschieden.
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