Mitleid mit Bauarbeitern, wenn Wetter schlecht ist?

vom 08.09.2015, 12:40 Uhr

Viele Leute arbeiten im Büro oder in geschlossenen Räumen. Es gibt aber auch Berufsgruppen, die draußen arbeiten müssen und sogar welche, die von der Witterung abhängig sind. Gerade Bauarbeiter müssen auch dann arbeiten, wenn das Wetter nicht so gut ist. Wenn es draußen richtig kalt oder nass wird, dann müssen sie auf den Bau und dort die Dinge fertigstellen.

Manchmal, wenn ich das sehe, hab ich ein wenig Mitleid, weil ich selbst nicht draußen arbeiten muss. Gleichwohl bin ich mir darüber im Klaren, dass das Ganze Vor- und Nachteile hat. Schließlich hat man im Büro ja auch nicht so viel davon, wenn das Wetter schön ist. Als Bauarbeiter kann man das schöne Wetter viel besser genießen. Das schlechte Wetter aber kann den Leuten auf dem Bau zusetzen.

Wie ist das bei euch? Habt ihr manchmal Mitleid mit Bauarbeitern, wenn das Wetter schlecht ist? Denkt ihr darüber nach, wie es wäre, wenn ihr selbst auf dem Bau arbeiten würdet?

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe auch schon hin und wieder bei schlechtem Wetter draußen gearbeitet. Das ist nicht unbedingt angenehm und ich bin auch froh, das nicht regelmäßig machen zu müssen. Aber ich denke, dass man sich da nach einer gewissen Zeit dran gewöhnt. Mit der richtigen Kleidung ist das auch halb so schlimm.

Ich glaube aber nicht, dass Bauarbeiter schönes Wetter wirklich genießen können. Immerhin müssen sie ja auch körperlich arbeiten. Richtig heißes Wetter ist wahrscheinlich noch schlimmer als Regen, weil man sich dagegen kaum schützen kann.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke auch, dass man sich wohl daran gewöhnt. Aber trotzdem tun mir Bauarbeiter dann auch schon mal leid, wenn ich sie bei schlechtem Wetter arbeiten sehe. Aber nicht nur dann, auch bei sehr warmen Temperaturen könnte ich mir schöneres vorstellen und ich muss sagen, dass mir die Bauarbeiter dann fast noch mehr leid tun, als wenn sie bei Regen draußen arbeiten müssen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Mein Schwiegervater ist Bauarbeiter. Deswegen arbeitet er auch bei Kälte, schlechtem Wetter und extremer Hitze. Natürlich bekommen sie auch bei zu starken Extremen frei, aber müssen oft bei Wetter arbeiten wo man selber nicht vor die Tür will oder sich lieber im Schwimmbad aufhält. Ich habe da schon Mitleid, denn auch wenn es passende Kleidung gibt und er das schon seit 40 Jahren macht, sieht man ihm an, wie sehr das anstrengt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe ehrlich gesagt kein Mitleid mit Bauarbeitern, egal ob es die Jahreszeit oder das aktuelle Wetter (beispielsweise Niederschlag) angeht. Ich denke mir, dass jeder Mensch die freie Wahl hat, sich seinen Beruf selbst auszusuchen und wenn es so schlimm auf dem Bau wäre, dann könnte man ja immer noch umschulen oder eine andere Ausbildung anfangen. Es ist ja nicht so, dass man einmal in einem bestimmten Beruf gelandet, da nie wieder rauskommt und quasi in der Falle sitzt.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Irgendwie tun mir die Menschen ja schon etwas leid, aber es ist ja nicht so, dass sie nun überhaupt keine andere Wahl in ihrem Leben mehr hätten. Sie haben sich ja freiwillig für den Beruf entschieden und haben im Prinzip ja auch die Möglichkeit, sich dann doch umzuentscheiden und einen anderen Beruf auszuüben.

Es gibt ja viele Berufe, bei denen einem die Menschen leid tun könnten. Ein Bauarbeiter hat ja immerhin einigermaßen geregelte Arbeitszeiten. Es gibt jedoch genügend Menschen, die auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten müssen und die auch an Weihnachten nicht bei ihrer Familie sein können. Diese können einem ja ebenfalls leid tun. Jeder Beruf hat eben seine Vor- und Nachteile.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Wir leben in einem freien Land und mir ist nicht bekannt, dass man quasi dazu gezwungen wird, bestimmte Berufe zu lernen oder auszuüben. Man hat also die freie Wahl und wenn einem die Arbeitsbedingungen nicht zusagen, kann man sich immer noch weiterbilden oder umschulen lassen, sodass man aus diesem "Klima" raus kommt. Der Mensch hat einen freien Willen und kann eigene Entscheidungen treffen. Daher habe ich mir erwachsenen Menschen gar kein Mitleid, wenn sie arbeiten müssen. Man hat es doch selbst in der Hand, was man tut.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Also ich habe schon ein wenig Mitleid mit ihnen, wenn ich sehe, dass es wirkliches Mistwetter ist und die dann trotzdem arbeiten müssen. Aber viel mehr denke ich mir dann immer, dass ich für mich persönlich zum Glück etwas anderes gelernt habe und einen Beruf ausübe, bei dem ich eben nicht bei 40 Grad draußen in der brennenden Sonne stehen muss und körperlich schwer schuften muss. Das hat man sich ja schon in gewissen Grenzen selbst ausgesucht.

Es gibt auch sicher genug Bauarbeiter oder andere Handwerker, die wirklich gerne draußen arbeiten. Aber grundsätzlich hätte halt auch jeder von ihnen, der das nicht will ja die Chance gehabt, etwas anderes zu lernen. Sicherlich kann nicht jeder einen anspruchsvollen akademischen Beruf ausüben. Aber es gibt ja auch genug andere erlernbare Tätigkeiten, die eigentlich jeder machen könnte, wenn er denn bereit ist sich mit etwas anderem zu beschäftigen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mir tun Bauarbeiter und Landschaftsgärtner nicht nur bei Regenwetter oder Kälte leid. Ich finde es auch nicht schön, wenn sie in der prallen Sonne arbeiten müssen. Ich kenne es aber auch so, dass die Arbeiten eingestellt werden, wenn das Wetter eben einfach zu schlecht ist. Das geht natürlich auch nicht immer. Ich denke, dass manche Bauarbeiter sich den Beruf nicht unbedingt ausgesucht haben. Sicher nimmt man auch Arbeit an, die einem wenig zusagt, wenn man Arbeit möchte. Daher kann ich die Aussage nicht ganz nachvollziehen, dass sich ja jeder frei entscheiden kann, was er beruflich machen möchte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich möchte weder bemitleidet werden noch sehe ich einen Sinn darin, andere Leute zu bemitleiden. Mitleid bedeutet ja nichts anderes als: Arme Sau, dir geht es nicht so gut wie mir! und diese Einstellung finde ich schon reichlich vermessen und herablassend, wenn es nicht gerade um offensichtliche Problemsituationen wie einen verstauchten Knöchel geht.

Sprich, wenn meine Kollegin dumm ausgerutscht ist und jetzt herumhumpelt, tut es mir natürlich leid, aber wenn jemand seinem Job nachgeht oder von mir aus auch im Rollstuhl oder mit Blindenhund in der U-Bahn entlangtuckert, finde ich es absurd, diese Leute dafür zu bemitleiden, was sie sind oder eben auch tun.

Und manche Jobs sind eben körperlich anstrengend und finden draußen statt, aber ich habe beispielsweise auch schon von den entsprechenden Arbeitnehmern gehört, dass gerade die frische Luft ihnen besonders Spaß macht und dass sie ein stählernes Immunsystem bekommen haben, während die ganzen Bürohocker und U-Bahn-Fahrer ständig angehustet werden und irgend etwas heimschleppen.

Es ist ja auch nicht so, dass man als Sesselfurzer jobmäßig immer das große Los gezogen hat, nur weil es einen nicht anregnet, und ich möchte umgekehrt auch nicht, dass mir ein wettergegerbter Förster oder eine Baumchirurgin traurig zu verstehen gibt, dass es wirklich kein Spaß sein kann, tagaus tagein in einer überheizten Bude bei flimmerndem Neonlicht vor sich hin zu vegetieren.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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