Mit Zopf schlafen, schädlich für die Haare?
Immer wieder lese ich, dass Frauen mit langen Haaren oftmals einen Zopf binden, bevor sie schlafen gehen. Bei mir ist das Gegenteil der Fall und ich löse meinen Zopf immer, bevor ich ins Bett gehe. Ich denke immer, dass es durch das Haargummi eher schädlich ist, wenn man mit einem Zopf schlafen geht. Dieses drückt ja auf die Haare und ich denke, dass sie dann eher geschädigt werden könnten und auch abbrechen.
Ich verwende nur Haargummis ohne Metallteile, aber ich denke trotzdem, dass es den Haaren nicht gut tut, wenn man so lange auf dem Zopf liegt Daher vermeide ich das doch nach Möglichkeit. Eine Freundin meinte nun aber, dass es für die Haare eher schädlich wäre, wenn man sie offen lassen würde und sie dann durch die Bewegung im Schlaf verknoten und ähnliches.
Ist es nicht schädlich für die Haare, wenn man mit einem Zopf schlafen geht? Ist da sogar das Gegenteil der Fall? Habt ihr schon Unterschiede bemerkt, wenn ihr mit offenen Haaren oder einem Zopf ins Bett gegangen seit? Wie handhabt ihr das immer?
Bis ich sieben war, hatte ich Haare lang bis zum Po. Ich hatte viele Haare, was bei meiner Cousine ein Zopf war, hatte ich auf jeder Seite. Aber die Haare waren auch sehr fein und auch heute habe ich Probleme mit dem durchbürsten, wenn sie länger sind. Kämme benutze ich gar nicht erst. Und um mir das schmerzhafte Durchbürsten zu ersparen, machte mir meine Mutter immer Zöpfe vor dem Schlafengehen. Ohne diese Maßnahme hätte ich wohl eine dreiviertel Stunde eher aufstehen müssen. Und wer will schon Geschrei am Morgen, wenn man es gut vermeiden kann.
Meinen Haaren hat das nie geschadet. Sie sahen immer toll und top gepflegt aus. Als mein Vater mich überredete, sie radikal abschneiden zu lassen, war der Frisör ganz wild auf die Haare. Mein Vater sagte aber sofort: "Die Haare kommen mit nach Hause." Später dann ließ meine Mutter aus denen ein tolles Haarteil anfertigen, dass nur aus den Haaren bestand. Ich glaube, so etwas ist heutzutage fast unbezahlbar. Die Haare vom Haarteil sahen super gesund aus, keine Spur von Spliss oder ähnlichem.
Ich schlafe mein ganzes Leben lang mit geflochtenem Zopf oder Pferdeschwanz und ich habe eine volle, glänzende Mähne ohne Spliss. Meine Mutter hat das ihr Leben lang auch so gehalten, ich habe ihre Haare erst kurz vor ihrem Tod geschnitten, um die Pflege zu erleichtern. Die hatte mit fast 80 Jahren immer noch einen dicken Zopf. Nach der Logik dürfte das nicht so sein, also passt die Annahme nicht. Wenn ich mich nachts in den Haaren verheddern würde, würde ich mir wohl ganze Strähnen ausreißen.
Ich habe zwar auch schon mehrmals gehört, dass es generell schädlich für die Haare sein soll, wenn man sie zu oft und zu lange zusammengebunden im Zopf trägt, aber bemerkt habe ich davon bislang noch nichts. Nachts lasse ich sie zwar in der Regel offen, weil ich einfach nicht so bequem auf einem Haargummi schlafen kann, aber tagsüber trage ich fast durchgehend einen Pferdeschwanz oder seitlich geflochtenen Zopf. Meine Haare sind dadurch nicht dünner oder weniger geworden, aber ich habe auch von Natur aus schon sehr feines und mageres Haar.
Ich glaube, dass es schon ganz gut ist, wenn man zwischen offener und zusammengebundener Frisur abwechselt, um keinen dauerhaften Zug auf die Haare auszuüben, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Qualität des Haars dadurch so drastisch beeinflusst wird. Es spielt ja auch eine große Rolle, wie man seine Haare sonst behandelt und pflegt - beispielsweise, wie oft man die Spitzen schneiden lässt, welche Shampoos und Spülungen man verwendet, ob man regelmäßig färbt oder bleicht und ähnliches. So etwas dürfte einen weitaus größeren Einfluss haben.
Eigentlich wird bei langen Haaren immer empfohlen die Haare nachts zu einem lockeren Zopf zu flechten. Das ist am unschädlichsten. Bei offenen Haaren reiben die Haare öfter am Kissen, wenn man sich dreht. Dies fördert Spliss. Sie verheddern sich leicht. Es ist schädlicher diese verhedderten und verknoteten Haare am Morgen auseinander zu pfriemeln als einen Zopf zu flechten.
Also es ist genau das Gegenteil der Fall: mit einem locker geflochtenen Zopf schlafen ist weniger schädlich für die Haare als mit offenen. Ich flechte meine Haare immer zu einem Zopf. Auch aus Bequemlichkeit, nicht nur um meine langen Haare zu schonen. Am aller besten ist es, sich ein Baumwolltuch um die Haare zu binden, aber soweit gehe ich dann doch nicht. Das habe ich nur gemacht, als ich Rastas hatte. Damit wollte ich vermeiden, dass die einzelnen Zöpfe nachts zu stark reiben und hässlich ausfransen.
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