Mit welchen Tricks nehmen Haustiere ihre Medikamente ein?

vom 13.11.2014, 08:41 Uhr

In diesem Thread Wie leicht oder schwer nehmen eure Haustiere die Medikamente habe ich bereits geschildert, dass mein Gecko seine Medikamente nicht einnehmen möchte und den Mund gar nicht erst aufmacht, wenn ich mit der Pipette komme. Das erschwert die Sache für mich natürlich beträchtlich und ich mache mir da auch Sorgen, dass es neben der Krankheit dann noch zu großem Stress führt, dass das Tier die Medikamente nicht will und dagegen kämpft. So wird jeder Abend eine Stresssituation für das Tier und bei einer Erkrankung ist eigentlich Erholung etwas, was im Vordergrund stehen sollte.

Im Internet habe ich schon von vielen Haltern mit ähnlichen Problemen gelesen und viele haben auch Tipps gegeben, was man machen kann. Es soll beispielsweise Zitzenstifte geben, die man als Aufsatz auf die Kanüle draufmacht und so besser in den Mund des Tieres kommt. Dann ist es wohl so, dass einige Leute versuchen das Medikament mit einer Nadel in einer Futtertier (Heimchen, Grille, Made usw.) zu injizieren, damit das Tier das Futtertier aufisst und das Medikament auf diese Art und Weise gar nicht schmeckt. Diesbezüglich mache ich mir aber auch einige Sorgen, denn wenn das Tier das Heimchen im Mund zerquetscht, kommt das Medikament wahrscheinlich auch schnell heraus und verbreitet seinen bitteren Geschmack im Mund. Und am Ende will das Tier gar keine Heimchen mehr essen, weil es denkt, dass es jedesmal so bitter schmeckt.

Hattet ihr auch schon das Problem, dass eure Reptilien ihre Medikamente nicht nehmen wollten und wenn ja, welche Tricks habt ihr angewandt, damit das Tier am Ende doch das Medikament zu sich genommen hat? In das Futter mischen wie man es bei Hunden oder Katzen machen kann, funktioniert meistens ja nicht, weil das Medikament bitter schmeckt und das Geckos es dann gar nicht essen will. Was könnt ihr empfehlen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich gebe bei Tieren Medikamente grundsätzlich direkt ein. Das gibt die Kontrolle, dass die erforderliche Dosis auch aufgenommen wurde und macht bei beherztem Vorgehen auch nur an den ersten Tagen Stress. Auch Reptilien bekommen mit, dass sie einerseits keine Chance haben, der Sache zu entgehen. Andererseits lernen sie aber auch, dass die Aktion kein Angriff auf Leib und Leben darstellt.

Wenn ein Reptil klein genug ist oder sich gut greifen lässt, dann erledige ich die Sache allein. Das geht bei kleinen grünen Leguanen, Bartagamen, Kornnattern oder Königspythons beispielsweise sehr gut. Auch Geckos, Wasseragamen und Chamäleons lassen sich so gut versorgen.

Ich halte den Körper des Tieres in Brusthöhe mit kleinem und Ringfinger. Daumen und Mittelfinger liegen seitlich am Kopf leicht unterhalb des Maulspalts, der Zeigefinger fixiert den Kopf von oben zwischen den Augen. Bei kleineren Tieren lässt sich mit wenig Druck eine kleine Öffnung erreichen. Die reicht vollkommen aus, um mit einer stumpfen Spülkanüle passgenau den Wirkstoff einzugeben. Das dauert nur Sekunden, wenn man Übung hat, danach ist das Tier wieder frei.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Bei meinem Kater habe ich früher Medikamente in Wurst eingepackt und diese dann verabreicht. Dadurch hat er das auch problemlos gefressen und die Medikamente waren im Organismus. Die Medikamente ohne derartige Tricks zu verabreichen waren nicht gerade von Erfolg gekrönt, sodass ich mir nicht anders zu helfen wusste. Geholfen hat es allemal, die Symptome gingen nach einiger Zeit zurück und mein Kater wurde wieder gesund.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich erinnere mich damals als eine meiner Katzen krank war und Tabletten ins Futter bekommen sollte. Das war eine anstrengende Zeit. Ich habe extra leckeres Fleisch beim Fleischer gekauft, auf das meine Katze auch ganz wild war. Nur das Stück, in das ich die Tablette mit mühevoller Kleinarbeit reingepfriemelt hatte, das wollte sie nicht fressen.

Ansonsten hatte ich immer nur Kapseln, deren Inhalt ich mit ein bisschen Schlagsahne vermischen konnte oder ein Mittel aus der Pipette, das aber Lockstoffe für Katzen enthielt. Davon konnte meine Kleine gar nicht genug bekommen.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich verpacke die Medikamente für meine Hunde oder Katzen auch meist in Futter. Mal in etwas Maltpaste oder in ein wenig Nassfutter. Allerdings gebe ich es dann auch direkt dem Tier und nicht etwa in den Napf. Wie Cooper schon schrieb, hat man so einfach mehr Kontrolle, dass das Medikament auch in dem Tier landet.

Bei den Meerschweinchen habe ich Medikamente meist in flüssiger Form bekommen und dann mit Einwegspritze direkt ins Mäulchen gegeben. Das hat so auch immer prima funktioniert. Auch bei meinen Hunden und Katzen handhabe ich das mit Flüssigkeiten durch direkte Eingabe ins Maul so.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Cooper hat die Verfahrensweise schon gut beschrieben wie man das Maul vom Tier öffnet damit man das ganze auch direkt eingeben kann. So habe ich es bei meinen Hunden immer gemacht. Funktioniert ebenfalls bei Nagetieren nur dort war es teilweise schwieriger eine ganze Tablette in das kleine Maul zu stecken, dann wurde das aufgelöst und mit einer Spitze gegeben oder in mehreren kleinen Portionen.

Die Katze der Schwiegermutter haust hier gerade noch und bekommt ebenfalls Tabletten. Nach ziemlich erfolglosen Kämpfen mit dieser um das festhalten und Maul öffnen, bin ich dort übergegangen die Tabletten zu zerdrücken und mit Leberwurst zu vermatschen. Das Gemisch bekommt die Katze auf einem Löffel vor die Nase gehalten und schleckt es herunter, somit weiß ich auch genau, dass die Tablette in der Katze gelandet ist und habe darüber die Kontrolle.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Unser Hund musste über einen längeren Zeitraum täglich Cortison-Tabletten einnehmen, da er allergisch auf Insektenbisse reagiert. Er hat sich oft gekratzt und der Zustand war so nicht zumutbar. Mittlerweile haben wir ein wirksames Mittel um diese Stiche oder Bisse zu vermeiden.

Man kann die Medikamente mit ins Futter mischen. Das war mir jedoch zu unsicher. Wir haben dann eine Leberwurstpaste besorgt und die Tabletten darin ummantelt. Damit hat unser Hund sie ohne Probleme geschluckt. Man kann aber auch sonst irgendetwas nehmen, was das Tier gern mag. Bei unseren Frettchen sind dass die Vitaminpasten. Mit diesen nehmen sie Medikamente auch ohne Probleme zu sich.

Bei unserer Battagame musste ich täglich ein Antibiotikum ins Mäulchen eingeben. Dies ging ganz gut, wenn sie die Mehlwürmer beobachten konnte. In dem Moment, als sie diese Fressen wollte, ging das Mäulchen auf und ich konnte das Antibiotikum eingeben. Bei den Katzen wickeln wir die Medikamente immer in ein Stück Käse ein, dann werden sie auf jeden Fall mit ausgenommem.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei unserer letzten Hündin ging es ganz einfach, ihr Tabletten zu geben. Die wurden einfach in Leberwurst gesteckt und sie war so gierig auf die Leberwurst, dass die Tabletten gleich mit gefuttert wurden. Sogar bei den ganz großen Antibiotika-Tabletten, die auch noch ziemlich chemisch stanken, war es so kein Problem. Lucy war es egal, was in der Leberwurst steckte - Hauptsache, Leberwurst!

Unsere jetzige Hündin Trixie ist da ganz anders. Sie kaut ihr Futter immer gründlich durch und untersucht alles, auch wenn es in der Leberwurst steckt.. Selbst Globuli haben so keine Chance, ihr untergeschummelt zu werden. Da Trixie gut gehorcht und vieles mit sich machen lässt (sie bleibt z.B. auch geduldig auf dem Rücken liegen, während ich die Zeckenzange hole), sind wir deshalb zu einer anderen Methode übergegangen.

Wir holen ein Leckerchen, was sie wirklich sehr gerne mag. Dann muss sie sich neben uns aufs Bett setzen. Ein Arm wird dann um sie gelegt und die Hand geht an die Schnauze. Mit Daumen und Zeigefinger über ich am Unterkiefer relativ weit hinten leichten Druck aus, sodass die Lefzen sich zwischen die Zähne schieben. Trixie öffnet dann immer das Maul. Mit der anderen Hand wird dann die Tablette recht weit hinten auf der Zunge platziert und anschließend das Maul zu gehalten.

Im Normalfall schluckt Trixie dann die Tablette runter. Und dann gibt es sofort das Leckerchen als Belohnung, sodass sie es auch noch als Belohnung für die Prozedur ansieht. Wir haben es öfters mit ihr trainiert, da uns klar war, dass es irgendwann mal Tabletten geben muss. Es war ein wenig Übung, auch für uns, dass wir die Tablette weit genug hinten platzieren, dass sie schluckt, aber sich noch nicht verschluckt. Aber inzwischen klappt es stressfrei für uns und auch den Hund.

Wenn wir Tropfen oder auch eine Paste bekommen würden, würden wir die wohl mit etwas mischen, vielleicht Haferflocken, damit wir es Trixie dann ebenfalls ins Maul geben können nach der oben beschriebenen Prozedur.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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