Mit welchen Mitteln Partner an sich binden wollen?
Meiner Meinung nach gibt es keine akzeptablen Gründe, um den Partner bewusst mit irgendwelchen Mitteln an sich binden zu wollen, nur um zu verhindern, dass sich der Partner trennt. Entweder man liebt sich oder man trennt sich eben, wenn es nicht passt, so dass ich eine Trennung auch immer akzeptieren würde, egal wie schwer es ist.
Manche Menschen schmieden ja irgendwelche Intrigen, um den Partner mit allen Mitteln an sich zu binden. Wenn sie merken, dass die Beziehung schlecht läuft, täuschen manche Frauen ja eine Schwangerschaft vor oder werden tatsächlich schwanger, um zu verhindern, dass der Partner sie verlässt. Oder es werden Heiratsanträge gemacht. Natürlich kann das alles niemanden daran hindern, sich zu trennen, aber die Wahrscheinlichkeit wird unter Umständen minimiert. Wolltet ihr euren Partner schon mit irgendwelchen fairen oder auch nicht ganz so fairen Mitteln an euch binden? Wie steht ihr dazu?
Ich habe noch nie versucht, einen Partner an mich zu binden. Das fände ich erniedrigend und erbärmlich. Aber ich selbst hatte schon einmal einen Partner, der mich nicht gehen lassen wollte und auf Mitleid machte. Das verstärkte natürlich mein schlechtes Gewissen, aber ich schaffte es trotzdem, nachdem aus der Mitleidstour etwas Drohendes wurde.
Beim Lesen der Überschrift habe ich auch an die Mitleidstour gedacht und sogar an Erpressung. Ich habe auch schon von Fällen gehört, in denen sich jemand etwas antun wollte, weil man den Partner nicht halten konnte. Von Fällen bis Tabletten mit Alkohol mischen oder auch Selbstmorddrohungen habe ich durchaus in den Medien und im Bekanntenkreis gehört. Auch durch das Internet wurden mir solche Sachen bekannt.
Möglichkeiten gibt es da sicher viele, von der Manipulation der Verhütung und daraus resultierendem Nachwuchs über Erpressung bis hin zur systematischen Isolation von Freunden und Familie. Wenn man dir erfolgreich einredet, dass der Partner oder die Partnerin die einzige Person ist, die sich freiwillig mit einer derart fehlerhaften und anstrengenden Kreatur einlässt und du außerhalb der Beziehung keine drei Tage überlebst, ist es schwer, sich wieder auf die eigenen Beine zu stellen.
Aber besonders gesund hört sich das für mich alles nicht an. Ich finde das Interessante an einer Beziehung ist ja gerade, dass beide/alle Parteien freiwillig am Ball bleiben, weil es ihr Leben bereichert, und nicht, weil sie müssen. Zwar entstehen im Lauf der Jahre durchaus etliche Verstrickungen, selbst wenn man die klassischen Paarbindungs-Beispiele überspringt, sprich Kinder erzeugen und/oder sich gemeinsam verschulden fürs Eigenheim. Aber ich möchte eigentlich keine Beziehung mit jemandem haben, der allein nicht über die Runden kommt.
Ich denke man kann seinen Partner langfristig an einen binden, wenn einem die Beziehung nicht egal ist. Ich meine, wenn man sich versucht weiterzuentwickeln und an der Beziehung arbeitet. Ich finde nicht, dass man seinen Partner isolieren sollte oder ihn irgendwie durch Eigentum oder Kinder an einen binden sollte, auch nicht durch eine Heirat oder was auch immer. Personen, die das machen sind in meinen Augen krank, da sie nicht alleine klarzukommen scheinen.
Man muss sehen, was der Partner für Bedürfnisse hat und diese auch für sich definieren und nur dann kann es wirklich funktionieren, wenn man seinen Partner schätzt, ihn ernst nimmt und respektiert. Einfach etwas erzwingen wollen, seine Macht eventuell auch auszuspielen macht keinen Sinn, denn damit bekommt man keine Liebe zurück.
In jedem Fall sollte im Vorfeld erwähnt werden, dass es für mich nicht einen einzigen triftigen Grund gibt, wieso man einen Menschen mit biegen und brechen versucht, an sich zu binden. Ganz im Gegenteil. Ich kann solche Menschen von natura nicht leiden ohne sie zu kennen. Ich finde, dass dies schon eine echte krankhafte Unart mancher Menschen ist, die ich wirklich vollkommen unmissverständlich ablehne.
Ich kenne derzeit eine Frau, die hat sich schwängern lassen, weil sie den Partner halten wollte. Es war ja angeblich dann alles so ein Wunschkind und was ist passiert? Die Beziehung war genauso schlimm wie vorher und der Partner war noch genervter, und weg war er. Danach kam die Frau mit einem neuen Mann zusammen und als sie Stress hatten, war sie auch direkt wieder schwanger.
Sie nutzt das also auch ganz schnell, um kriselnde Beziehungen zu halten und die Partnerschaften für sich zu gewinnen. Da ist ein Kind in ihren Augen auch eine super Idee, obwohl sie aus der ersten Beziehung schon gemerkt haben sollte, dass es nicht funktioniert hat. Aber offenbar war da kein Lerneffekt, sodass sie direkt bei der zweiten Beziehung auch versucht hat.
Allerdings hat sie das Kind verloren und der Mann ist jetzt auch weg. Denn er wäre auch geblieben, zumindest für eine kurze Zeit. Es laufen schon wetten in ihrer eigenen Familie, wann der nächste Freund und der nächste „Ich bin schwanger“ Hype kommt. Das finde ich sehr traurig.
Sowas ist hoffentlich die Ausnahme, aber ich kenne auch Menschen, die dann Leiden und Krankheiten vorgeben. Auch glauben viele, weil sie einen Unfall hatten, dass ich dann da bleiben muss als Partner. So ist es nun einmal nicht und wir sind nicht in Filmen, wo dann ein Happy End winkt.
Ich hatte bei dieser Überschrift wie wahrscheinlich viele direkt ein paar negative Klischees im Kopf. Ganz oben steht natürlich die Frau, die sich schwängern lässt und hofft, dass er dann aus Angst vor Unterhaltszahlungen oder aus Pflichtgefühl bei ihr bleibt.
Aber wenn man das Ganze mal neutraler betrachtet dann ist es doch in jeder Beziehung so, dass irgendwann die anfängliche Verliebtheit nachlässt und man dann auch andere Dinge finden muss, die verbinden. Und der Normalfall ist doch eher nicht das schwangere Weibchen und der Typ, der eigentlich nur weg will, sondern zwei Partner, die beide an einer Beziehung arbeiten wollen, die längerfristig bestehen kann.
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