Mit welchen eurer Handlungen stoßt ihr auf Unverständnis?
Man kann es ja nicht immer allen recht machen. Es ist ja normal, dass nicht immer jeder alles gut findet, was man so macht. Irgendjemanden wird es immer geben, der es nicht nachvollziehen oder verstehen kann, warum man nun dieses und jenes macht. Ich habe auch schon oft einiges gemacht, womit ich auf Unverständnis von meinen Eltern oder Freunden oder auch meinem Partner gestoßen bin.
Mit welchen euren Handlungen stoßt ihr auf Unverständnis oder seid ihr bereits auf Unverständnis gestoßen? Welche eurer Handlungen konnten eure Freunde, Eltern oder euer Partner nicht nachvollziehen? Weshalb habt ihr sie dann dennoch gemacht? War es im Endeffekt die richtige Entscheidung die ihr getroffen habt?
Ich war eine Ja-Sagerin. Ich wollte es immer allen recht machen und das hat sich irgendwann so etabliert. Wenn jemand wollte, dass etwas gemacht wird, wandte er sich an mich. Dann wurde es gemacht und ich saß in der Verantwortung und wurde immer wieder gefragt und bin eingeknickt.
Seit Kurzem ist dies vorbei und es kommt auch häufiger ein Nein. Dieses Nein stößt oft auf Unverständnis, aber ich verwende es um mich selbst vor Ausnutzungen zu schützen. Es gibt Kandidaten, bei denen ich das Nein mehrfach erwähnen muss, es wird nicht akzeptiert und wenn ich dann wütend davonspaziere, dann wird unverständlich den Kopf geschüttelt, freu nach dem Motto "Sie hat es ja aber immer gemacht, sie könnte ja...".
Also ich stoße halt immer, wenn ich etwas nicht tun will oder tun werde, auf Unverständnis. Selbst wenn es Kleinigkeiten sind. Oft gelte ich dann als stur oder sonstwas und es entfachen richtige Streitgespräche. Dabei tut ein Nein echt nicht weh, Andere müssen dann halt auch mal was selbst erledigen.
Aber ich stoße durchaus auch mit einigen Meinungen auf Unverständnis, genauso wie mit einigen Handlungen. Alle kann ich dir nicht aufzählen, aber ich reagiere manchmal zum Beispiel sehr verkrampft und halte mich strikt an manche Pläne. Viele meinen dann, dass ich doch bitte mal lockerer agieren sollte, aber das geht einfach nicht. Dann ist meine Planung und meine Struktur hinfällig und das kann ich nicht ausstehen.
Sollten Handlungen oder Meinungen von meiner Person irgendwo auf Unverständnis stoßen, interessiert mich das absolut nicht. Daher bemerke ich das auch eher nicht. Ich habe echt anderes zu tun, als mir einen Kopf darüber zu machen, ob ich jetzt mit anderen konform gehe, oder ob meine Handlung andere unverhältnismäßig finden.
Sicher tut man als Kind oder Jugendlicher manchmal Dinge, die für Erwachsene unverständlich sind. Allerdings fällt mir hierzu kein einziges Beispiel mehr ein. Als meine Tochter ihren ersten Freund hatte, klammerte dieser recht stark. Das spiegelte sich auch darin wider, dass er meiner Tochter ständig Nachrichten schrieb.
So gingen die ganze Nacht über Nachrichten ein. Als ich das bemerkte, musste sie dann stets vor der Nachtruhe ihr Handy in der Küche hinterlegen. Und diese Erziehungsmaßnahme meinerseits stieß schon auf mächtiges Unverständnis meiner Tochter. Auch das war mir total egal. Ich hielt an meiner Entscheidung allerdings konsequent fest.
Schon nach ein paar Tagen, ging es ihr in Fleisch und Blut über, vor dem Schlafengehen ihr Handy aus ihrem Zimmer zu entfernen. So hatte sie einen viel ruhigeren und ausgeglicheneren Nachtschlaf. Was ja letzten Endes auch nur Sinn dieser Maßnahme war. Und ja, diese Entscheidung war in der bestimmten Situation die einzig richtige.
Anscheinend hat mein Umfeld bei mir schon resigniert, als ich in der Grundschule war, wenn es um "Unverständnis" ging. Zwar wurde nicht jeder meiner Schritte, jede Idee oder Entscheidung einhellig bejubelt, aber irgendwie war schon immer klar, dass die Frau Gerbera ihr Ding macht und machen muss. Oder aber meine Handlungen sind und waren einfach nur todlangweilig und völlig unkontrovers, was auch sein kann.
Schließlich führe ich ein völlig bürgerliches und angepasstes Dasein und lebe nicht etwa von Spenden in einer Wagenburg oder riskiere ähnliche unangepasste Verhaltensweisen. Ich weiß auch nicht, ob es schon als "auf Unverständnis stoßen" gilt, wenn die alte, erzkonservative und engstirnige Nachbarin die Augenbraue hochzieht, wenn sie erfährt, dass ich nicht verheiratet bin.
So etwas registriert bei mir gar nicht, und oft denke ich mir erst hinterher: "Ach deshalb war die Frau Hintermeier so pampig zu mir - wilde Ehe!" Und anscheinend kennt mich mein Umfeld mittlerweile gut genug, dass nicht immer gleich das Geschrei losgeht, wenn ich nicht sofort zu Diensten bin und zu allem ja und amen sage. Das hat zwar auch nicht nur Vorteile (stets dienstbare Geister sind eher bei allen beliebt), aber ich mache wohl generell nicht den Eindruck, als sei ich leicht zu formen und zu beeinflussen.
Woher soll ich das wissen? Als ob die Menschen einem das immer direkt auf die Nase binden würden, wofür sie Verständnis haben und wofür dann halt nicht. Mich juckt das eh nicht, was andere denken. Wichtig ist doch nur, dass ich mit meinem Leben zufrieden bin und meine Zufriedenheit ist nicht vom Geläster und der Meinung anderer abhängig.
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