Mit welchen Arbeitszeiten würdet ihr nicht zurechtkommen?
Als Schülerin und Studentin habe ich viele Jahre nebenbei in der Gastronomie gearbeitet, wobei ich da immer ganz unterschiedliche Arbeitszeiten hatte. Ich habe da mehrfach die Woche und in den Semesterferien oft Vollzeit gearbeitet, hatte aber nie so Probleme mit den ständig wechselnden Arbeitszeiten. Ich wusste ja aber auch, dass das nichts für die Dauer ist.
Irgendwann habe ich dann aber als Werkstudentin in einer Redaktion gearbeitet und bin dann nach meinem Studium in dem Bereich geblieben. Von da an gab es für mich immer nur die klassische Arbeitszeit von 9 bis 18 Uhr. Ich muss sagen, dass ich mich da so dran gewöhnt habe, dass ich mit wechselnden Arbeitszeiten absolut nicht mehr zurechtkommen würde. Mich würde das massiv stören. Auch später anzufangen und länger zu arbeiten, würde ich nicht wollen. Bis zu zwei Stunden früher anzufangen, fände ich hingegen nicht schlimm. Wie sieht es bei euch aus?
Ich arbeite im öffentlichen Dienst und wir haben ein sehr offenes Gleitzeit-Konzept. Im Prinzip können wir zwischen 6.00 Uhr in der Früh und 18.00 Uhr abends kommen wann wir möchten. Auch die Mittagspause ist nicht vorgeschrieben und kann frei gestaltet werden - so lange die gesetzliche Mindestzeit von 30 Minuten eingehalten wird.
Da bei uns im Schreibdienst eine Besetzung gewährleistet sein muss gibt es bei uns allerdings trotzdem einen Schichtplan in dem ein Früh- und ein Spätdienst geregelt ist. Erstaunlicherweise möchte der Großteil meiner Kolleginnen lieber den Frühdienst um 6.00 Uhr wahrnehmen und schon gegen 14.00 Uhr nach Hause gehen. Für mich dagegen ist 6.00 Uhr eine Uhrzeit die ich als Arbeitsbeginn nicht unbedingt präferiere. Die Vorstellung täglich bereits um 6.00 Uhr in der Arbeit sitzen zu müssen wäre sogar ziemlich gewöhnungsbedürftig für mich. Ich bin nämlich kein Frühaufsteher sondern eine Nachteule. Der unbeliebte Spätdienst ist also genau mein Ding. Oft muss ich mich sogar selbst ermahnen den Stift rechtzeitig wegzulegen sonst würde ich nach 18.00 Uhr auch noch weiterarbeiten.
Derzeit fange ich meist gegen 7.30 Uhr an und arbeite bis 17.00 Uhr. Ich würde also behaupten dass mir eine Arbeitszeit vor 7.00 Uhr nicht unbedingt zusagen würde. Was das Arbeitsende angeht würde ich es mal auf 20.00 Uhr festmachen. Wäre ich in einem anderen Beruf tätig - zum Beispiel als Krankenschwester - könnte ich mir für mich allerdings auch vorstellen den Nachtschicht zu übernehmen. Wobei ja generell alles eine Gewohnheitssache ist und sich der Körper sicher auch ein Stück weit umstellen kann.
Bei mir würde es wohl am ehesten von der Dauer der Arbeit abhängen, da ich normalerweise nicht länger als etwa 8 Stunden pro Tag arbeiten möchte. Bei der Verteilung der Arbeit über die Tage bzw. Wochentage wäre ich relativ flexibel, und ich hätte nichts dagegen, mal Nachmittags und Abends zu arbeiten oder am Wochenende, wenn ich dafür an anderen Tagen oder am Vormittag frei hätte. Für mich wäre das sogar angenehm, weil ich dann diese Tage gut nutzen könnte.
Ich könnte mir auch mal Schichtdienst vorstellen. In einer Behörde ist das aber eher nicht umsetzbar. Es würde auch viel zu viele Kosten verursachen, die Räume auch nachts zu heizen usw. Ich würde nicht mit Arbeitszeiten zurecht kommen, die ständig wechseln. Wenn ich also Montag bis Dienstag Frühschicht und dann Spätschicht und kurz darauf Nachtschicht hätte. Das stelle ich mir für meinen Organismus einfach schrecklich vor.
Mein Vater hat ein Arbeitsleben lang im durchgehenden Schichtsystem gearbeitet. Also auch Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen. Er kam gut damit zurecht und hatte mehr Freizeit als unsere Mutter, die starr von sieben bis viertel fünf täglich arbeitete. Ich würde aus jeder Schicht das beste machen. Nur am Wochenende hätte ich doch gerne wie viele andere Berufstätige auch arbeitsfrei und an den Feiertag auch.
Ich würde es wirklich gern einmal ausprobieren, im Schichtsystem zu arbeiten. Auch wären die Straßen in der Nachtschicht und ganz früh am Morgen schön leer. Mir ist es also egal, in welcher Schicht ich arbeiten würde, wichtig wäre eben nur, sie würde eine ganze Woche andauern. Denn fast täglichen Wechsel stelle ich mir einfach nur furchtbar vor. Das würde ich nicht lange durchhalten. Selbst einen vierzehntägigen Wechsel könnte ich mir gut vorstellen. Der wäre sogar noch besser in meinen Augen.
Ich glaube, es gibt gar keine Arbeitszeiten, mit denen ich nicht zurechtkomme. Angefangen habe ich in der Ausbildung mit einer Fünftagewoche in Früh- und Spätschicht auch am Wochenende. Daran hat eigentlich nur genervt, dass ich selten zwei freie Tage hintereinander hatte. Wir haben immer erst samstags gearbeitet, in der Folgewoche sonntags und dann war ein Wochenende frei. Aber die Ausgleichstage gab es dienstags oder donnerstags.
Nach dem Studium habe ich immer eine Woche gearbeitet und eine Woche frei gehabt. Da habe ich montags um elf Uhr angefangen und zuerst die Übergabe gemacht. Dann wurde durchgearbeitet, bis ich am nächsten Montag die Übergabe hinter mich gebracht hatte.
Das Schema lief dann so: Morgens warten, bis die Mitarbeiterin hoffentlich pünktlich kommt, damit man duschen und frühstücken kann, und hoffen, dass nichts passiert. Von neun bis zwölf Sprechstunde. Dann bis 16 Uhr Op. Danach Sprechstunde bis 21 Uhr. Und im Anschluss Bereitschaft bis zum nächsten Morgen, mit meist drei bis vier Störungen. Schwierig war da das Essen und Trinken und dass man immer zusehen musste, dass einem jemand mal etwas vom Einkaufen mitbringt.
Aber tatsächlich fand ich das auch nicht belastender als normale Arbeitszeiten, die ich später auch hatte oder die freie Zeiteinteilung jetzt. Sobald man den Rhythmus gefunden hat und die Regeneration abschätzen kann, geht es problemlos.
Ich hatte im Studium mehrere Jobs, bei denen ich dann gearbeitet habe wenn andere Leute Freizeit hatten. Damals war das relativ unproblematisch. Ich bin teilweise bis 3 Uhr feiern gewesen und bin vom Club dann direkt zur Arbeit gefahren und habe vier Stunden Nachrichtenmeldungen sortiert und übersetzt und nach zwei Stunden schlafen saß ich dann im Seminar.
Ich glaube nicht, dass ich diesen Lifestyle heute noch mitmachen könnte bzw. es würde nicht lange gut gehen. Mit den Arbeitszeiten würde ich sicher zurecht kommen, aber die Freizeit und die sozialen Kontakte würden eben auf Dauer leiden wenn ich nicht wollte, dass meine Gesundheit leidet.
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