Mit Termin beim Standesamt überrascht werden?
Eine Freundin von mir hatte vor knapp vier Wochen ihren Jahrestag mit ihrem Freund. Es hat sich herausgestellt, dass ihr Freund sie an diesem Jahrestag mit einem Heiratsantrag überrascht hat und die beiden jetzt verlobt sind. Das freut mich natürlich für die beiden! Nun schrieb mir meine Freundin vor ein paar Tagen, dass ihr Partner spontan zum Standesamt gegangen wäre, um einen Termin für die Hochzeit festzumachen und dass die Hochzeit in vier Wochen sei.
Sie fühlt sich ein wenig überrumpelt und ist überrascht, da sie nicht erwartet hat, so schnell zu heiraten. Daher hat sie im Moment alle Hände voll zu tun mit der Planung und ist in Gedanken woanders, was man ja auch verstehen kann. Da die Hochzeit aber eh im kleineren Kreis stattfindet, ist das denke ich machbar. Denn eine Halle wird so kurzfristig bestimmt nicht zu mieten sein, nicht in dieser Region. Seid ihr schon mal mit einem Termin beim Standesamt überrascht worden? Wie hättet ihr da reagiert?
Also hat der Partner die Unterschrift seiner Partnerin gefälscht, um die nötige Vollmacht zu erhalten? Oder hat er ihren Ausweis genommen und eine Doppelgängerin aufgetrieben? Ich finde die Idee nun gar nicht romantisch. Wie kann man seinen Partner so hintergehen und einen Betrug als Basis für eine Ehe in Ordnung finden?
Natürlich bin ich noch nie mit einem Termin zur Eheschließung überrascht worden. Jedem meiner Partner wäre klar gewesen, dass das das Ende der Beziehung bedeutet hätte. Wie soll man jemandem vertrauen, der sich so über geltendes Recht hinwegsetzt? Wenn er das mit Liebe rechtfertigt, was für Aktionen redet der sich dann in Zukunft schön?
So etwas habe ich noch nicht gehört und mal ganz abgesehen davon, dass es rechtlich alles andere als in Ordnung ist, so etwas zu machen, würde ich mich als Partnerin in der Situation auch nicht wohlfühlen. So ein Termin muss doch beiden passen und auch wenn die Trauung und die Feier nur im kleinen Kreis stattfinden, klärt man das doch erst einmal ab, ob dann die Angehörigen, Trauzeugen und so weiter auch Zeit haben.
Ich kann es ehrlich gesagt nicht verstehen, dass deine Freundin sich nun so ins Zeug legt und die Vorbereitungen in aller Eile trifft. Das würde ich in dem Moment sicher nicht machen und ich bin mir sicher, dass meine Reaktion die Lösung der Verlobung und eigentlich auch die Trennung von dem Kerl gewesen wäre. Ich würde mich dann hintergangen fühlen und das würde bei mir auf jeden Fall bedeuten, dass ich diese Hochzeit nicht als den schönsten Tag meines Lebens genießen könnte.
Ich bin über dieses Vorgehen doch irgendwie total verwundert. Denn ein Pärchen in meinem Umfeld hätte gerne ein ähnliches Szenario gehabt und das hat nicht geklappt. Denn die Standesamtsbeamtin meinte ganz klar zu ihrer Freundin, dass sie dabei sein muss. Man möchte so wohl gezwungene und arrangierte Eheschließungen sowie Betrug vermeiden.
Das heißt, dass weder sie noch ihre Partnerin in der Lage waren, ein Termin etc. zu vereinbaren, wo dann die Unterlagen auch schon im Vorfeld eingereicht wurden, um die Partnerin mit einem Hochzeitstermin zu überraschen. Das ging also keineswegs, sodass ich verwundert bin, dass es in Deinem Fall bei jemanden geklappt hat.
Da muss ich mich gerade auch wirklich fragen, wie das möglich war und vor allem, wie das mit den Unterschriften ging? Mann kann ja schlecht für seine Freundin unterschreiben und umgekehrt natürlich auch nicht. Das ist doch Urkundenfälschung oder bin ich da jetzt falsch informiert?
Ich bin bisher auch nicht von ehemaligen Lebensgefährten mit einem Termin beim Standesamt überrascht worden. Und ich bin niemand, der so kurzfristig heiraten würde. Vier Wochen sind schon sehr kurz, gerade weil noch viel für eine Hochzeit zu Planen ist, auch wenn diese nur im kleinen Kreis stattfindet.
Ich habe früher mal eine Fernsehsendung gesehen, in der es auch darum ging, dass ein Partner mit einer Hochzeitsfeier überrascht worden ist. So etwas finde ich ja ganz daneben. Ich möchte in der Planung beteiligt sein und auch Mitspracherecht haben, was Details angeht.
Wie dem auch sei, hätte ich mich nicht darauf eingelassen, wenn mich mein Partner mit einem Termin zum Standesamt überrascht hätte. Das hätte ich nicht geduldet. Vielleicht würde ich anders denken, wenn ich selbst eine kleine Hochzeit feiern würde. Trotzdem muss der Termin mit der Arbeitsstelle geklärt werden und auch den wenigen Gästen muss es frühzeitig mitgeteilt werden, wann der Termin stattfindet. Ich wurde mal drei Wochen vor der Hochzeit einer Bekannten eingeladen und das fand ich auch viel zu kurzfristig, obwohl ich nur als Gast hätte kommen müssen.
Das funktioniert doch so eigentlich gar nicht, da ja beide alles unterschreiben müssen und auch mit Ausweis anwesend sein müssen. Hat man da den Standesbeamten geschmiert? Ehrlich gesagt wäre ich sehr sauer gewesen und das nicht mal, weil es dann so knapp nach der Verlobung war, sondern wegen der Planung. Ich habe meine Hochzeit ein Jahr vorher geplant und hätte das auch anders gar nicht hinbekommen, weil sowohl die Location als auch die Musiker sehr beliebt waren und sind. Da kann man dann eben schlimm Pech haben und nicht das bekommen, was man will.
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