Mit Patient außerhalb vom Krankenhaus Kontakt halten?

vom 20.11.2017, 11:11 Uhr

Ich befinde mich aktuell in der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im dritten Lehrjahr und habe dabei natürlich schon mit den verschiedensten Menschen Kontakt gehabt. Dabei kommt es natürlich vor, dass man sich mit manchen Patienten nicht ganz so gut versteht, aber mit anderen umso besser.

So kommt es, dass ich mit manchen meiner Patienten, auch wenn es wirklich nur ein oder zwei sind, noch heute in Kontakt bin. Das liegt vor allem daran, dass wir die gleichen Hobbys haben und auch eine davon zumindest ein sehr ähnliches Alter. Dadurch schreiben wir ab und zu und einem Patienten habe ich auch geholfen seinen Hof zu vermitteln, den er nach dem Unfall nicht weiter führen konnte, weil ich die entsprechenden Kontakte hatte.

Als ich mich letztens mit einer anderen Auszubildenden unterhalten hatte, meinte diese, dass es äußerst unangebracht wäre. Es wäre nicht professionell und man muss privates von beruflichem trennen. Die Tatsache, dass ich die gleichen Hobbys mit den Leuten teile und sich somit eine Freundschaft aufgebaut hat, zählte für sie nicht. Für sie sind Patienten einfach nur Patienten, auch, wenn man sich sowieso angefreundet hätte, wenn man sich unter anderen Umständen kennen gelernt hätte.

Wie seht ihr das? Denkt ihr, dass es legitim ist mit Patienten auch privat Kontakt zu halten? Oder findet ihr das unprofessionell? Würdet ihr euch als Pflegekraft auf eine Freundschaft mit Patienten einlassen?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das ist sicherlich schwierig zu beurteilen. Ich denke auch, dass in den meisten Fällen die Patienten eben nur Patienten sind und man da schon professionell bleiben sollte. Aber manchmal kennt man ja auch das Pflegepersonal schon vorher privat, da sieht man dann sicherlich auch nicht nur den Patienten alleine.

Ich denke, dass muss einfach jede Pflegekraft selbst entscheiden. Mich wundert es auch etwas, dass so solche Themen in der Berufsschule oder der Ausbildung nicht besprochen werden. Ich weiß von meiner Schwägerin, dass sie in ihrem Beruf als Altenpflegerin auch immer versucht, etwas Distanz zu wahren und die Patienten nicht so sehr ins Herz zu schließen. Aber das ist auch nicht immer so einfach und natürlich ist sie dann auch traurig, wenn solch ein Patient dann verstirbt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich weiß nicht, was daran unprofessionell sein soll. Manchmal begegnet man eben Menschen, zu denen man eine Verbindung -in welcher Form auch immer- hat und solange das die Arbeit nicht beeinträchtigt ist doch alles in Ordnung.

Wäre es nun so, dass eine Krankenschwester sich mit bestimmten Patienten anfreundet, sie dann während ihres Aufenthaltes im Krankenhaus bevorzugt behandelt und ihre Arbeit vernachlässigt, dann könnte ich nachvollziehen, dass man das unprofessionell nennt.

Aber wenn man sich einfach normal mit seinen Patienten beschäftigt, dabei bemerkt, dass man menschlich gut miteinander kann und letztlich beiderseits den Wunsch hat, auch nach dem Krankenhausaufenthalt Kontakt zu halten, dann finde ich das völlig legitim.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich persönlich würde hier schon unterscheiden und eine Krankenschwester ist in meinen Augen nochmal etwas anderes als eine Arzthelferin beispielsweise beim Hausarzt. Denn ins Krankenhaus muss man ja als Patient gar nicht so oft (wenn man Glück hat) und selbst wenn, wirst du in der Ausbildung die Stationen vermutlich wechseln. Daher wäre es schwer hier den Eindruck zu vermitteln, du würdest bestimmte Patienten bevorzugen oder was auch immer, da es eher unwahrscheinlich ist, dass du gerade mit diesen Patienten beruflich wieder zu tun haben wirst.

Bei anderen Berufen, wie bei der oben genannten Arzthelferin einer Hausarztpraxis sieht das schon anders aus. Normalerweise hat man ja seinen festen Hausarzt in der Regel und besucht den immer, wenn es nötig ist. Da könnte es schon nach Vorteilsnahme aussehen, wenn man sich da besonders gut mit den Angestellten in der Praxis versteht und mit der Arzthelferin befreundet ist. Bei einem Krankenhaus sehe ich da aber kein Problem.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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