Mit Partner aufstehen oder weiter schlafen?
Ich habe vor einiger Zeit eine Unterhaltung zwischen zwei Frauen mitbekommen, die ich sehr interessant fand. Es ging darum, ob man mit dem Partner zusammen aufstehen sollte oder einfach weiter schlafen sollte, wenn man erst später zur Arbeit gehen muss.
Die eine meinte, nennen wir sie A, dass sie immer mit ihrem Partner um 5 Uhr morgens aufsteht, auch wenn sie erst um 9 Uhr bei der Arbeit sein muss. Sie müsse immer erst um 9 Uhr im Büro sein während ihr Ehemann schon um 6:30 Uhr in der Firma sein müsste. Sie meinte, sie steht gerne mit ihm auf und isst mit ihm zusammen, weil sie es sonst nicht ertragen könnte, ihn den ganzen Tag nicht zu sehen und erst Abends zu Gesicht zu bekommen. Sie meinte, es wäre ein Akt der Zuneigung und sie würde ihm zu Liebe aufstehen. Wenn er weg sei würde sie sich meistens noch für eine Stunde hinlegen und dann eben normal aufstehen und zur Arbeit fahren. Sie würde das schon seit vielen Jahren machen und fände das Ritual einfach Klasse.
Ihre Gesprächspartnerin, B, meinte jedoch, dass es eher Zuneigung wäre, wenn der Partner einfach weiter schlafen würde. Sie würde immer weiterschlafen und würde es auch nicht einsehen, warum man um 5 aufstehen muss, wenn man erst um 7:30 aufstehen müsste. Diese 2,5h mehr Schlaf würde sie sich nicht einmal von ihrem Partner nehmen lassen und fand es eher befremdlich, wie man so handeln kann wie A.
Wie seht ihr das ganze? Handhabt ihr das eher so wie A oder B? Warum bzw. warum nicht?
Da mein Mann und ich selbständig sind und zuhause arbeiten, haben wir das Problem gar nicht. Aber im Gegenzug kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen, dass man seinen Partner eben nur außerhalb der Arbeitszeiten sieht, was am Tag echt wenig ist. Das stellt für mich ein totales Missverhältnis dar. Dann sehen die Kollegen den Partner ja mehr als man selbst. Das finde ich ganz schrecklich.
Von daher kann ich Frau A., die in Ruhe mit ihrem Mann frühstücken will, um mehr von ihm zu haben, sehr gut verstehen. Sonst würde sie ihren Mann ja wirklich nur abends sehen. Und am Wochenende, gut. Aber das wäre mir auch zu wenig.
Also wenn es sich körperlich machen lässt, würde ich das auch so machen. Aber ich denke, nicht jeder würde das ohne Weiteres hinbekommen. 5Uhr30 ist schon extrem früh und ich bin dann auch den ganzen Tag schlapp, wenn es dann nicht gleich losgeht. Also noch mal hinlegen, würde ich mich eher nicht, sondern mich dann vielmehr an den Hausputz machen, damit ich fit bleibe.
Aber vielleicht würde ich mich auch nie daran gewöhnen und dann wäre ich auf Arbeit immer total gerädert. Das geht natürlich auch nicht. Dann würde ich schon eher was an meiner Arbeitssituation ändern, oder mein Mann an seiner, bevor ich meinen Mann echt nur abends sehe.
Ich würde das definitiv nicht machen, wenn ich die Wahl hätte und vor dieser Situation stehen würde. Bei uns stellt sich die Frage allerdings gar nicht erst, da ich jeden Morgen um halb sechs mit unseren großen Kindern aufstehe, da diese um kurz nach sieben den Schulbus nehmen müssen.
Mein Mann schläft um diese Zeit noch tief und fest, bis er dann irgendwann mal um 8 Uhr aus den Federn kriecht, um um 9 auf der Arbeit zu sein. Vielleicht wäre es bei uns eher andersherum ein Akt der Zuneigung, wenn mein Mann mal morgens mit den Kindern aufstehen würde und ich weiter schlafen könnte
Sowieso kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es wesentlich mehr Frauen gibt, die für ihren Mann aufstehen als anders herum. Ich kenne jedenfalls keinen einzigen Mann, bei dem ich mir vorstellen könnte, dass er nur für seine Frau um fünf Uhr aufstehen würde, wenn er eigentlich noch bis acht Uhr schlafen könnte. Oder vielleicht kenne ich auch einfach nur die falschen Männer.
Ich finde es generell nicht ideal, wenn man zusammen übernachtet, wenn man am nächsten Tag arbeiten muss. Mir ist es wesentlich lieber, dass jeder in seiner eigenen Wohnung schläft, wenn nicht beide am nächsten Tag frei haben. Grundsätzlich mag ich es ja schon nicht so, gemeinsam mit jemandem zu übernachten. Falls das aber überhaupt in Frage kommen sollte, dann auch nur unter der Voraussetzung, dass beide am nächsten Tag frei haben und dann auch ausschlafen können.
Würde ich ausnahmsweise mal mit einem Partner zusammen übernachten, obwohl beide am folgenden Tag zur Arbeit oder Universität gehen müssen, würde ich ohnehin eine getrennte Übernachtung in unterschiedlichen Zimmern bevorzugen, damit derjenige, der länger schlafen kann, nicht so sehr gestört wird, wenn der andere aufsteht. Ich fände es schon total nervig, regelmäßig geweckt zu werden, nur weil der andere früher raus muss. Auf keinen Fall würde ich dann auch noch mit aufstehen, wenn ich eigentlich noch länger liegen bleiben könnte. Darin sehe ich keinen Sinn und es würde mir auch nicht viel bringen, mich danach nochmal für zwei Stunden hinzulegen.
Ich finde auch nicht, dass man sich ständig sehen muss. Mir reicht es, wenn man sich einen Tag unter der Woche vielleicht abends trifft und dann am Wochenende noch an einem Tag etwas zusammen unternimmt oder vielleicht auch das ganze Wochenende. Wenn die Zweisamkeit in erster Linie daraus besteht, sich einfach nur zu sehen, ist mir das auch viel zu langweilig. Ich treffe mich gezielt mit dem Partner, wenn wir etwas unternehmen wollen und dann lassen wir den Tag auch gemeinsam ausklingen. Ich muss den anderen aber nicht die ganze Zeit um mich haben, dafür bin ich viel zu gerne alleine. Mir würde daher auch absolut nichts fehlen, wenn ich den anderen morgens nun nicht sehen würde.
Außerdem bin ich morgens gerne alleine, gerade wenn ich früh aufstehen muss. Da würde es mir eher auf den Geist gehen, wenn ich direkt jemanden sehen würde und mich vielleicht noch unterhalten müsste. Ich würde mich also wohl eher schlafend stellen als mit dem Partner gemeinsam aufzustehen. Vermutlich würde ich aber einfach ganz normal weiterschlafen.
Ich würde durchaus mit meinem Mann zusammen aufstehen, aber er möchte das nicht. Er möchte morgens seine Ruhe haben und ist das dann eigen. Er sagt, dass es ihn dann manchmal einfach schon stört, wenn ich still irgendwo sitze und etwas lese. Er möchte morgens vor der Arbeit ungestört sein und erst einmal wach werden, wie er es ausdrückt.
Manchmal finde ich es schon schade, da ich gerne zusammen frühstücken würde. Aber so früh morgens isst er dann auch noch nichts. Ich stehe dann immer auf, wenn ich höre, dass er aus dem Haus geht. Früher, wenn er am Wochenende bei mir war und ich arbeiten musste, habe ich ihn dann auch schlafen lassen. Warum sollte er dann nicht auch ausschlafen? Wir frühstücken jetzt an den Wochenende meistens zusammen, wenn dann sonst keine Termine sind. Da ich Hausfrau bin, ist es eigentlich egal, wann ich aufstehe. Aber ich stehe gerne früh auf und erledige dann schon ein paar Sachen.
Bei mir und meinem Freund ist es derzeit meistens so, dass er früh aufstehen muss, um zur Arbeit zu gehen, während ich frei habe. Wir schreiben zwar beide gerade an der Bachelorarbeit, wobei mein Freund diese im Betrieb schreiben muss und ich eben nicht. Von daher habe ich quasi den ganzen Tag "frei", wenn man das so nennen kann, während mein Freund täglich früh aufstehen muss.
Wenn mein Freund dann früh raus muss, dann schlafe ich meistens einfach weiter, da mir sieben Uhr morgens doch etwas zu früh zum Aufstehen ist. Ich schlafe dann meist noch etwa ein bis zwei Stunden weiter und stehe dann erst auf. Wach werde ich dennoch immer, wenn mein Freund arbeiten geht, was bei einer Einzimmerwohnung eigentlich auch nicht anders möglich ist. Wir reden dann auch kurz und verabschieden uns voneinander, wobei ich dann einfach weiter liegen bleibe und noch ein wenig schlafe, wenn er weg ist.
Nur dann, wenn ich wirklich hochmotiviert bin, dann stehe ich auf, sobald mein Partner weg ist. Genau gleichzeitig mit meinem Freund aufzustehen, würde uns ja rein gar nichts bringen, da mein Freund vor der Arbeit nichts frühstückt. Er isst und trinkt dann erst auf der Arbeit was und von daher wüsste ich auch nicht, warum ich dann unbedingt schon richtig wach am Tisch sitzen sollte. Das hätte ja keinen Sinn.
Ich würde auch niemals von meinem Partner verlangen, dass dieser mit mir aufstehen soll, wenn ich früh raus muss. Ich würde das auch nicht wollen und würde ihm sagen, dass er weiter schlafen und sich nicht von mir stören lassen soll. Immerhin frühstücke ich so früh dann auch nie zu Hause, sondern immer nur unterwegs und statt am Tisch zu sitzen und mir zuzuschauen, wie ich mich fertig mache, könnte er ja genauso gut weiter schlafen.
Ich arbeite weniger und auch zu unterschiedlichen Zeiten, weswegen ich mit meinem Partner zusammen aufstehen kann. Das macht mir gar nichts aus und ich finde es ganz angenehm, wenn ich mit ihm morgens noch ein wenig auf dem Sofa sitze und mich an ihn lehne. Wir unterhalten uns auch ein wenig und dann macht er sich schon auf den Weg.
An manchen Tagen bin ich aber ziemlich platt, weswegen ich einfach liegen bleibe und weiterschlafe. Mein Partner kommt dann zu mir ins Schlafzimmer und gibt mir einen Kuss, bevor er die Wohnung verlässt, aber die meiste Zeit wache ich mit ihm zusammen auf. Wir frühstücken nicht zusammen, da er auf der Arbeit kostenlos frühstückt.
Ganz ehrlich? Nein. Denn warum sollte ich verlangen, dass ein Partner mit mir um 4 Uhr aufsteht wenn dieser vielleicht erst um Mitternacht nach Hause kommt? Das hat mit Liebe beweisen rein gar nichts zu tun, er achtet dabei dann weniger auf sich, bekommt seinen Schlaf nicht und warum sollte ich das aus reinem Egoismus dann noch einfordern?
Wenn jemand den ganzen lieben langen Tag Zuhause sitzt, nichts macht und dann mit seinem Hintern niemals aus dem Bett kommt, dann ist das etwas anderes. Aber wenn ein Partner arbeitet und das auch nicht die gleichen Zeiten sind warum sollte ich das fordern? Ich habe morgens auch lieber meine Ruhe und brauche da nicht noch jemanden der mich voll quatscht und um mich springt wie ein Frettchen.
Ein Ex hat das lange Zeit versucht. Der hatte gar kein Einsehen, dass ich nicht um 4 Uhr früh aufstehe wenn ich frei habe und vorher erst um 1 Uhr nachts von der Arbeit nach Hause gekommen bin. Da wurde noch aktiv versucht mich aus dem Bett zu werfen damit ich ihn morgens unterhalte bevor er auf Arbeit geht, saß dann ab 14 Uhr immer Zuhause und hatte Freizeit oder nichts gemacht, war um 21 Uhr im Bett und somit um 4 Uhr wach. Als ich dann forderte, dass er dann doch aufbleiben müsste bis ich komme und auch angefangen habe aktiv zu wecken und "Unterhaltung" wollte um 1 Uhr nachts, war das Thema ganz schnell vom Tisch.
Als mein Mann in einer Großküche für Kindergärten und Schulen gearbeitet hat, musste er auch immer um vier Uhr aufstehen, während ich erst halb neun im Büro sein musste. Da er aber auch nicht gefrühstückt hat, sondern sich nur fertigt gemacht hat und dann los ist, bin ich nicht mit ihm aufgestanden. Dafür hat er mich aber geweckt und sich von mir verabschiedet. Danach habe ich gleich weiter geschlafen. Das war mir immer sehr wichtig und hat er es mal vergessen, habe ich mich gleich abends "beschwert".
Mein Partner arbeitet hin und wieder zu späteren Zeiten. In der Regel beginnen wir beide um dieselbe Uhrzeit und stehen gemeinsam auf. Ich würde aber nicht erwarten, dass er bei einer Nachtschicht extra aufsteht wenn ich es tue. Wir verbringen morgens aber auch allgemein wenig Zeit im Haus, langes Frühstück oder viel freie Zeit sind nicht dabei. Auch am Wochenende treibt es ihn meistens früher aus den Federn als mich und es ist für ihn völlig in Ordnung, wenn er dann mit dem ausgiebigen Frühstück ein wenig auf mich wartet und sich derweil mit anderen Dingen beschäftigt. Ich würde ja auch nicht erwarten, dass er umgekehrt länger liegen bleibt.
Wenn man morgens aber noch lange im Haus ist und die Arbeitspläne so aussehen, dass nicht mehr so viel freie Zeit für einander bleibt, kann ich das schon verstehen. Da würde ich dann sicher auch hin und wieder früher aufstehen als ich müsste. Solange man von der Zeit, die zwischen Aufstehen und aus dem Haus gehen liegt etwas hat, macht das die Sache ja auch wertvoller.
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