Mit Naturschutz im eigenen Garten anfangen?
Ich habe einen Artikel gelesen, in dem gesagt wurde, dass man mit Naturschutz schon durchaus im eigenen Garten anfangen könnte und sollte. So sollte man sich nach Möglichkeit eine Ecke im Garten einrichten, in der man quasi Wildwuchs wuchern lässt. Nach Möglichkeit sollten dann dort auch Brennnesseln wachsen, die wichtig für Schmetterlinge sind und man so vielleicht das Glück hat, auch Schmetterlinge im Garten beobachten zu können.
Natürlich wird man mehr Pflanzen und Tiere im Garten haben, wenn man diese nicht zu akkurat pflegt und den Rasen immer trimmt, sondern diese der Natur etwas überlässt. Auch soll man eben im Herbst Laubhaufen aufschichten, in denen sich dann kleine Tiere und auch Igel für den Winter zurück ziehen können.
Meint ihr auch, dass man schon sehr gut mit Naturschutz im eigenen Garten beginnen kann? Was tut ihr in eurem Garten speziell dafür? Habt ihr noch andere Tipps und Idee, wie man den eigenen Garten für die Tier - und Pflanzenwelt attraktiver gestalten kann?
Naturschutz würde aber nicht nur den Wildwuchs beinhalten, sondern auch den Verzicht von Düngemitteln und chemischen Mitteln der Schädlingbekämpfung wie Herbizide, Insektizide und Pestizide. Dazu werden aber die wenigsten bereit sein, weil ein ungepflegter Garten für viele Menschen ein negatives Image bedeutet. Das wird auf dem Land - wo man eher einen eigenen Garten hat als in der Stadt - extremer der Fall sein. Meiner Erfahrung nach wird nirgendwo so viel geklatscht und getrascht wie im ländlichen Raum. Wenn man einmal da das Unkraut stehen lässt, gilt man direkt als verwahrlost und ungepflegt.
Wo sonst, frage ich mich. Ich habe zwar keinen eigenen Garten, aber ich wohne auf dem Land, wo es alle möglichen Sorten Garten gibt. Viele scheinen zumindest für mein unerfahrenes Auge naturnah gestaltet, es gibt einheimische Gehölze, Nisthilfen für alle möglichen Kreaturen, Insektenhotels, Vogeltränken, Laubhaufen und so weiter. Aber ich kenne auch akkurat getrimmte Gärten mit englischem Rasen, Buchskugeln und Thujahecken, welche für die Tierwelt etwa so nützlich sind wie Asphalt und Ziegelmauern. Jeder Löwenzahn wird hier auch mit RoundUp behandelt, und weder Bienen noch Igel noch sonst ein Tier hat in dieser Sorte Garten etwas verloren, wenn man von dem kläffenden Rehpinscher absieht.
Es genügt also, soweit ich weiß, nicht, einfach nur einen Garten zu betreiben und sich dann wie ein Naturschützer vorzukommen. Auch das eigene Grundstück einfach nur verwildern zu lassen, ist in meinen Augen nicht zwangsläufig ein Beitrag zum Schutz der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt. Im Idealfall kann man sich in das Thema sicher beliebig tief einarbeiten und sich genau darüber informieren, wie ein Garten auszusehen hat, in dem sich möglichst viele unterschiedliche Geschöpfe wohlfühlen.
Ich sehe das komplett anders als Gerbera, in einem Garten der für die Natur bestehen soll hat der Mensch mit seinen Werkzeugen nichts zu suchen. Verschiedene Tiere leben in verschiedenen Räumen und ich bin mir sicher das sich die Natur schon die perfekten Bedingungen schafft wenn sie den die Möglichkeit dazu bekommt. Aber dieses verwildern werden die wenigsten Menschen wollen, wer kauft sich schon einen Garten um ihn dann verwildern zu lassen? Die wenigsten werden es so machen.
Ich selber möchte eine Bienenweide anpflanzen, dort wird sich ein Greifvogel nicht ansiedeln können und ein Fuchs wird da auch keine Freude haben, dennoch würde ich mich als Naturschützer sehen weil ich der Natur einen Raum gebe in der sie kontrolliert schalten und walten kann.
RavenThunder hat geschrieben:Aber dieses verwildern werden die wenigsten Menschen wollen, wer kauft sich schon einen Garten um ihn dann verwildern zu lassen? Die wenigsten werden es so machen.
So ist es. Denn genau genommen dürfte man nicht mal den Rasen mähen, wenn man es mit dem Naturschutz so genau nimmt. Nur eine kleine Ecke verwildern zu lassen ist erstens unsinnig und zweitens wenig zielführend. Ich kenne niemanden, der sich einen Garten anschafft und ihn dann nur wegen Naturschutzgründen verwildern lässt. Dass man allerdings so viel arbeitet, dass man nicht immer Zeit hat zum Rasen mähen und Unkraut zupfen kommt ab und an schon vor.
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