Mit mehreren Anliegen gleichzeitig zum Arzt gehen?

vom 03.01.2016, 20:20 Uhr

Ich gehe sehr selten und auch sehr ungern zum Arzt und wenn, dann meistens nur dann, wenn es nicht mehr anders geht. Wenn es denn wieder so weit ist, dann haben sich auch oft mehrere Wehwehchen angestaut, so dass ich dann eigentlich oft auch gleich mehrere Anliegen auf einmal habe. Diese Anliegen habe ich bisher auch gerne alle bei einem Arztbesuch geäußert.

Ich habe jedoch festgestellt, dass es vielleicht nicht unbedingt ideal ist, beim Hausarzt mehrere Anliegen, die jedoch alle gar nichts miteinander zu tun haben, auf einmal zu äußern. Immerhin nimmt sich der Arzt dann für jedes einzelne Anliegen nur wenig Zeit. Ich hatte es auch schon einmal so, dass ein Arzt sichtlich genervt war, als er dachte, ich sei fertig und ich dann wieder etwas Neues einwarf. Geht ihr oft mit mehreren Anliegen gleichzeitig zum Hausarzt, auch wenn diese alle nichts miteinander zu tun haben?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich muss zugeben, dass auch ich entgegen besseren Wissens nur sehr selten den Arzt aufsuche, und zwar entweder wenn es mir wirklich schlecht geht, oder wenn ich neue Medikamente benötige. Die meisten Beschwerden, die ich zwischenzeitlich zu beklagen habe, sind Folgen vorübergehender Infekte oder beruflicher Stresssituationen und verschwinden auch von alleine wieder, sodass ich es nicht für nötig halte, damit jedes Mal zum Arzt zu gehen, zumal ich aufgrund meiner Dauermedikation auch nur in Notfällen zusätzliche Bedarfsarznei einnehmen möchte.

Viele Menschen, die ähnlich denken, akkumulieren dann zunächst einmal unterschiedliche Wehwehchen, bevor sie sich dazu entscheiden, zum Arzt zu gehen. Das ist allerdings, wie du schon sagtest, nicht ganz unproblematisch. Zum einen kann man gegen viele Beschwerden im Anfangsstadium noch wesentlich besser und leichter vorgehen, als wenn sie sich schon länger festgesetzt haben, sodass man sich mit einem früheren Arztbesuch eventuell unnötige Therapien erspart.

Zum anderen stellt man den Arzt in seiner ohnehin knapp bemessenen Sprechstunde vor die Herausforderung, eine ganze Reihe an Erkrankungen zu diagnostizieren und eine balancierte Behandlung für alles gemeinsam zu finden, was in so kurzer Zeit wirklich keine leichte Aufgabe ist. Schließlich müssen Medikamentenwechselwirkungen, Kontrolltermine und andere Faktoren beachtet werden.

Daher empfiehlt es sich eigentlich schon, auch mit einem einzelnen Symptom zum Arzt zu gehen, wenn sich dieses hartnäckig hält und einen wirklich beeinträchtigt.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Also ich finde es kommt darauf an, zu welchem Arzt man geht. Meine Ärzte sind eigentlich gut aufgeteilt, um es mal so zu sagen, also meistens ist es so, dass ich bei mehreren Beschwerden mehrere Ärzte aufsuchen muss oder es automatisch so mache. Es kommt eher selten vor, dass ich Beschwerden "sammle" und dann einen einzigen Arzt damit konfrontiere.

Zum Hausarzt gehe ich eigentlich immer gleich. Also zum Schilddrüsen-Check muss ich so oder so, wegen familiärer Vorbelastung und weil ich keine Lust auf Krebs in diesem Bereich habe. Also würde ich nicht warten, bis ich Infekte und andere Beschwerde habe, die zusätzlich mit der Schilddrüse zusammenhängen könnten. Das ist mir zu riskant und zu heiß.

Einmal bin ich zum Dermatologen, um einen Allergietest zu machen und habe direkt was zu meinen Hautproblemen nach dem Rasieren gefragt, weil ich so zu Rasurpickeln neige, die rötlich sind und jucken. Aber das Problem ist ja auch nicht so dringend wie ich finde. Ansonsten gehe ich bei anderen Ärzten immer sofort, wenn ich was habe. Ich bin kein Arzt-Muffel, es sei denn es geht um den Gynäkologen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mein Hausarzt ist eigentlich ein sehr netter Mensch, mit dem man auch mal so plaudern kann, wenn man will, aber dennoch gehe ich auch nicht so gerne zum Arzt. Deswegen warte ich auch bis ich wirklich etwas habe, was ich so nicht mehr alleine hinbekomme oder so. Ich warte da schon gerne mal ab.

So kann es auch bei mir vorkommen, dass ich gleich mit mehreren Anliegen zum Arzt gehe oder dann eben kleinere Sachen erwähne, wenn ich eh schon mal da bin. Mein Arzt kommt damit auch gut klar, weil er es so eben auch von mir kennt und jedes Mal grinst er ein bisschen, weil er weiß, dass da noch etwas kommt nach dem Hauptanliegen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Eigentlich sollte ein Arzt schon bereit sein, sich alle Beschwerden des Patienten anzuhören, auch wenn sie aus verschiedenen Körperbereichen stammen. Immerhin können diese Beschwerden doch unerwartet miteinander zu tun haben und der Arzt kann sich so ein besseres Bild vom ganzen Menschen machen.

Aber leider ist es so, dass viele Ärzte bei einem Termin nur eine Beschwerde behandeln wollen. Als ich im Jahr 2015 bei einem Orthopäden war, wurde ich nach der ersten Minute direkt gefragt, welche Körperstelle mir denn am wichtigsten wäre. Nur die würde behandelt werden.

Deswegen möchte ich in diesem Jahr einen Osteopathen aufsuchen. Der hört sich alle Beschwerden von jedem Körperbereich an und macht beim ersten Termin eine vollständige Anamnese. Denn nur so macht das Sinn.

» Tinkerbella » Beiträge: 29 » Talkpoints: 9,48 »


Ich kenne das Problem, dass Ärzte heutzutage nur wenig Zeit für den einzelnen Patienten haben und dass sie es darum sicher auch nicht so toll finden, wenn sie meinen, dass sie fertig sind und der Patient dann von einem weiteren Problem berichtet. Aber ich muss sagen, dass ich es auch schon mal so mache, weil ich durch meine Arbeitszeiten sowieso nicht wirklich die Möglichkeit habe, zum Arzt zu gehen und es dann gerne ausnutze, wenn ich mir dafür mal freinehme.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Mir geht's es da ganz ähnlich, ich gehe auch recht selten zum Arzt auch wenn das nicht gerade ideal ist. Wenn ich zum Beispiel mal eine Grippe erwische und zum Arzt fahre, dann ergreife ich durchaus mal die "Chance" und erzähle ihm auch von einem anderen Leiden. Das sich der Arzt dadurch weniger Zeit für mich nimmt finde ich nicht. Die Ärzte haben so oder so wenig Zeit, ob ich da nun mit einem Anliegen oder mit zwei oder drei zu ihm komme macht da keinen großen Unterschied. Zumindest empfinde ich das so.

Aber ich habe einfach nicht die Zeit wegen jedem kleinen Wehwechen zum Arzt zu gehen, oft sind das ja auch keine akuten Dinge. Oft habe ich nur zum Beispiel leichte Rückenschmerzen, würde wegen diesen aber nicht gleich zum Arzt gehen. Wenn ich aber schon mal dort bin erzähle ich aber natürlich davon.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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