Mit Lebensmittelwerbung gezielt Kinder ansprechen

Gerade für ungesunde Lebensmittel werden wohl oft Kinder angesprochen und Kinder werden auch dafür. Die AOK will das jetzt verbieten lassen, wie man hier lesen kann. Das ist wohl im Internet mittlerweile genauso wie im Fernsehen. Die Hersteller setzen da gezielt Comicfiguren und kindgerechte Dinge ein, die Kinder und Jugendliche zum Verzehr animieren sollen.

Was haltet ihr von so einem Verbot? Denkt ihr, dass es wichtig ist, dass Kinder nicht angesprochen werden sollten in der Werbung? Kann man damit argumentieren, dass Kinder sich das sowieso nicht kaufen und eher im laden dann betteln es zu bekommen? Aber dürfte man dann überhaupt Kinderspielsachen bewerben? Sollten nicht Eltern in erster Linie da in die Pflicht genommen werden?

Es war doch schon immer so, dass die verschiedenen Zielgruppen direkt angesprochen worden sind, ob es nun Eltern sind, Kinder oder auch sonst wer. Alleine dadurch das es gezeigt worden ist, kannten es die Kinder und auch wenn sie ihre Schokoriegel nicht selbst gekauft haben, haben die Eltern sich ebenfalls mit beeinflussen lassen und das Ding am Ende gekauft. Werbung sagt Milchschnitte ist gut, Fruchtzwerg auch und somit wurde es schon immer gekauft, ohne weiter sich darüber Gedanken zu machen ob es nun Gesund ist oder auch nicht.

Im Endeffekt sind das auch alles keine Sachen die man komplett meiden und verteufeln muss, wenn man damit ordentlich umgeht und nicht jeden Tag eine Packung Milchschnitte sich in den Ranzen drückt oder dem Kind in die Hand drückt. Damit sind in erster Linie die Eltern gefragt, den Kindern das vorzuleben und auch entsprechend zu zeigen, dass man nicht alles in Massen sondern in Maßen konsumieren muss und die Werbung auch viel am Lügen ist.

Wenn es danach geht, dann dürftest du für nichts mehr Werbung machen. Ob es nun Lebensmittel sind, Kinderspielzeug oder auch etwas anderes weil alles Manipuliert und selbst so manches Kinderspielzeug auch nicht "gesund" ist wenn nur davor abgehangen wird. Auch muss man Kinder nicht immer vor die Glotze setzen damit sie auch jeden Werbespot mit Kinderriegeln und Milchschnitte mitbekommen und damit lässt sich auch schon einiges vermeiden.

Für mich hört sich dieses Verbot so an, dass man gar keine Werbung mehr machen darf damit die Kinder ganz ungeniert den ganzen Tag vor der Glotze sitzen gelassen werden können und die Eltern dann keine Diskussionen mehr haben was gekauft wird und was nicht. Eltern sein ist nicht einfach aber man muss nicht immer allem nachgeben und alles erfüllen was Kind sich wünscht oder in der Werbung gesehen hat, noch allem blind vertrauen ohne sich selbst ein eigenes Bild davon gemacht zu haben.

Sonst würden wohl auch einige Eltern es sein lassen, die fertigen Kuchen an ihre Kinder zu füttern wenn sie feststellen, dass darin Alkohol enthalten ist vom Herstellungsprozess und für die Haltbarkeit. Was meinst du wie viele das nicht wissen und entgeistert dich anschauen, wenn du sie darauf hinweist und sie dann das erste mal die Inhaltsstoffe lesen.

Ich bin der gleichen Meinung wie Sorae, dass ein solches Verbot allein nicht dafür sorgen wird, dass Kinder ein gesünderes Essverhalten entwickeln. Egal, ob ein Schokoriegel nun in einer kunterbunten und kindgerechten Werbung im TV angepriesen oder schlichtweg hübsch und ansprechend verpackt auf Augenhöhe ins Supermarktregal gelegt wird - wenn ein Kind Interesse daran hat, dann wird es auch von alleine darauf aufmerksam. Es verlagert sich lediglich die Art und Weise, wie man an die Dinge herankommt.

Viel wirkungsvoller wäre einfach ein vernünftiger Umgang mit solchen Lebensmitteln und eine allgemeine Beratung in Sachen gesunde Ernährung. In Maßen ist schließlich absolut nichts dagegen einzuwenden, dass man solche Naschwaren konsumiert, und wenn man sie strikt verbietet und wie den Teufel zu vermeiden versucht, dann erreicht man oftmals nur das Gegenteil und stachelt die Kinder damit unabsichtlich dazu an, sich die begehrten Leckereien notfalls auch ohne das Wissen der Eltern zu beschaffen. Aber selbstverständlich sollten Eltern ihren Kindern erklären, dass man sich Schokoriegel hin und wieder mal gönnen darf, jedoch nicht jeden Tag eine ganze Packung verdrücken sollte, und entsprechend darauf achten.

Daher halte ich von einem generellen Verbot von kindgerechter Werbung für Süßwaren nichts. Ich bin allerdings dafür, dass man die Spots zumindest wahrheitsgetreu gestaltet. Es gab ja schon mehrfach Diskussionen, weil im Fernsehen Milchschnitte, Monte und Co als gesunde Snacks mit viel wertvoller Milch und Nährstoffen gelobt wurden und dabei kein Wort über den Fett- und Zuckergehalt fiel. Man kann leider nicht von jedem Kind und auch nicht von allen Erwachsenen erwarten, dass sie hier selbst auf die Inhaltsstoffe schauen und sich nicht von den Worten irreführen lassen. Man kann ja meinetwegen in der Werbung erzählen, wie lecker und süß und geschmacksintensiv solche Süßwaren sind, aber dabei sollten Begriffe wie "gesund","nahrhaft" und "wertvoll" dann bitte auch vermieden werden.

Ich denke auch, dass so ein Verbot der Werbung eher nichts bringen würde. Sicher spricht es Kinder schon an, wenn Werbung von Kindern gemacht wird und dann entsprechende Süßigkeiten oder solche Dinge beworben werden. Aber ich denke auch, dass die Eltern dann dafür sorgen müssen, dass die Kinder nicht zu sehr von der Werbung beeinflusst werden.

Wenn die Kinder die Produkte schon im Supermarkt sehen, wenn sie mit den Eltern einkaufen gehen, dann müssen sie dazu keine Werbung kennen, um sie als leckere Süßigkeiten zu erkennen. Aber ich denke auch, dass man als Eltern dann schauen sollte, dass das Kind den verantwortungsvollen Umgang mit den Dingen lernt und dann macht die Werbung eben auch nicht mehr so viel.

Sicher kann man vielleicht darum kämpfen, dass die Werbung nicht so kindgerecht ist, aber ich denke einfach nicht, dass das etwas ändert und darum finde ich einfach, dass das ein unnötiger Kampf ist und man lieber an anderen Ecken ansetzen sollte. Aber vielleicht irre ich mich auch und das Verbot würde einen Erfolg bringen. Genau wissen kann man so etwas natürlich erst, wenn man es probiert.

Alle Kinder haben Eltern oder sonstige Erziehungsberechtigte und die sind in der Regel für die Einkäufe zuständig. Wenn solche Lebensmittel in den Einkaufskörben landen liegt das nicht an der Werbung sondern an den Eltern, die nicht in der Lage sind ihre Kinder zu erziehen und einfach mal "Nein" zu sagen. Warum muss da mal wieder der Staat eingreifen und den Job machen, den eigentlich die Eltern machen sollten?

Kinder sind ja auch nicht dumm und es ist durchaus möglich sich mit einem Kind hinzusetzen und ihm zu erklären, wie Werbung funktioniert. Die Kinder von meiner Freundin sind im Grundschulalter und haben mir mal erklärt, dass auf dem Joghurt nur deshalb Star Wars drauf sei, damit man den teurer verkaufen kann, aber dass der normale Joghurt genauso gut schmecken würde. Das Konzept ist also nicht schwer zu verstehen.

Alle Kinder haben Eltern oder sonstige Erziehungsberechtigte und die sind in der Regel für die Einkäufe zuständig. Wenn solche Lebensmittel in den Einkaufskörben landen liegt das nicht an der Werbung sondern an den Eltern, die nicht in der Lage sind ihre Kinder zu erziehen und einfach mal "Nein" zu sagen.

Das sehe ich genauso. Daher verstehe ich das Problem nicht so wirklich, wenn ich ehrlich bin. Viele Eltern sind einfach zu inkonsequent und wenn die Kinder lange genug quengeln, wird ihnen alles gekauft, was sie haben wollen. Das ist auch nicht wirklich Sinn der Sache. So verzieht man die Kinder und ich verstehe nicht, wie Eltern der Ansicht sein können, dass grundsätzlich "die Anderen" (Staat, Schulen, Lehrer, Erzieher, Werbung etc.) die Kinder zu erziehen haben und nicht die Eltern selbst.