Mit Kryonik den Tod austricksen?
Jedes Lebewesen auf dieser Welt hat nur eine begrenzte Zeit zum Leben und dies macht viele Menschen sehr Traurig. Es gibt sogenannte Kryoniker, die sich nach dem Tod bei minus 196 Grad Celsius einfrieren lassen weil diese Menschen hoffen, dass die Technik der Medizin in Zukunft so weit fortgeschritten ist, dass diese die Toten Menschen mit der neuen Technik wieder auferstehen können. Kryonik gibt es zurzeit nur in Russland und auch in den USA. Die Bundesrepublik Deutschland hat Kryonik auf deutschem Boden verbieten lassen.
Die Mehrheit der Mediziner geht davon aus, dass diese Menschen auch in Zukunft nicht wieder auferstehen können, da die Schäden nach dem Tod zu gravierend sein würden. Ich muss ehrlich gestehen, ich glaube ebenfalls nicht, dass so etwas funktionieren kann. Ich persönlich finde so etwas ziemlich interessant und würde deshalb gerne wissen, ob ihr mithilfe von Kryonik ein auferstehen nach dem Tod für möglich haltet?
Denkbar wäre es schon, dass es möglich ist. Aber stellen wir uns doch mal vor, dass in sagen wir mal zweihundert Jahren das gelungen ist. Was sollte die Wissenschaftler dann dazu hinreißen, zweihundert Jahre alte Leute aufzutauen und wieder zu beleben?
Und selbst wenn man vielleicht das Recht hätte, dann wieder aufgetaut zu werden, wie käme man dann mit dem Leben klar? Bis da hin wird sich so viel geändert haben, dass man wohl sicher Schwierigkeiten mit der neuen Welt haben wird. Und dafür wären schon wenige Jahrzehnte genug. Dazu muss man sich nur die Generation der über 70 Jährigen ansehen, die den technischen Fortschritt lebend mitbekommen haben aber teils nicht bewältigt haben.
Also ich gehe davon aus, dass wenn man irgendwann einmal so weit sein sollte Menschen lebendig einzufrieren, diese durchaus wieder aufgetaut werden können und dann weiterleben. Im Labor machen wir nichts anderes. Es werden Zellen bearbeitetet, eingefroren und in einer Woche aufgetaut und weiter bearbeitet. Nur ist der Unterschied zwischen einzelnen Zellen und einem lebenden Menschen schon recht groß.
Dass man irgendwann so weit sein wird Menschen, die auf etwas warten, vielleicht Unsterblichkeit, schadlos einzufrieren um sie dann zu passender Zeit wieder aufzutauen kann ich mir definitiv vorstellen. Etwas anderes ist es jedoch mit etwas bereits totem. Ich kann mir nicht vorstellen das wir mal so weit sind Tote wieder auferstehen zu lassen. Daher denke ich, dass es wohl nur reine Hoffnungsmache ist.
Ich finde es in der Theorie auch sehr spannend und vielleicht werde ich ja noch erleben, wie diese Menschen wieder zurück geholt werden. Doch wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, ob ich persönlich so etwas mit mir machen lassen würde. Da wir nicht wissen, was uns nach dem Sterben erwartet, kann es ja auch sein, dass es etwas total tolles ist. Und selbst wenn es das Nichts ist, dann muss man trotzdem irgendwann sterben.
Ich hätte keine Lust mich jetzt einfrieren zu lassen und dann vielleicht in 120 Jahren zurück geholt zu werden. Dann lebt keiner mehr von meiner Familie und meinen Freunden. Was habe ich dann für ein Leben. Vielleicht bin ich dann sogar ein Pflegefall, weil man es zwar geschafft hat den Körper wieder einigermaßen ins Leben zu holen, aber der Gehirnschaden irreparabel ist.
Wenn ich von einer spirituellen Ebene ausgehe und es vielleicht so ist, dass die Seele nach dem Tod in eine andere Ebene aufsteigt, doch es vielleicht nicht kann, weil der materielle Körper noch auf der Erde ist und nicht losgelassen werden kann. Das fände ich glaube ich nicht so gut, wenn ich dann als Geistwesen in diesem Kühlakku warten müsste, bis man den Körper wieder ins Leben holt. Außerdem habe ich mal gehört, dass ein Wissenschaftler meinte, wenn man diese Menschen auftaut, wären sie vergleichbar mit einer gefrorenen Erdbeere, die man wieder auftaut. Den Vergleich fand ich sehr lustig.
Ich habe mir das auch schon des öfteren überlegt. Wenn man sich einmal überlegt, wie weit wir schon in der Technik und in der Medizin gekommen sind, wie viele Erkenntnisse wir schon haben und dass wir schon Gott spielen können, so ist das für mich gar nicht so fremd, dass das mit dem Auftauen und weiter leben eines Tages klappen könnte.
Also wäre es für mich auf jeden Fall ein Versuch wert. Allerdings muss man dann noch das Glück haben, dass die Menschen, die dann leben uns dann auch wieder auftauen. Denn vielleicht gibt es ja bis dorthin eine Überbevölkerung und die Menschen sind froh, wenn nicht noch andere Menschen dazu kommen. Außerdem würde dies ja bedeuten, dass die Menschen unsterblich wären und was macht man dann wieder mit den ganzen Leuten?
So viele Planeten, die für Menschen lebensmöglich sind, gibt es ja dann auch nicht. Dann gibt es einen Platzmangel. Von da her macht der Tod als solches, sei er auch noch für manche und in manchen Situationen so unverständlich, eben doch einen Sinn.
Ich halte es eher für grenzenlos naiv und für einen stümperhaften Versuch, die Naturgesetze zu umgehen. Für mich klingt es eher so, als hätte jemand die Erfahrung gemacht, dass Schinken im Kühlschrank lange frisch bleibt und das ganze in Extremform auf menschliche Kadaver übertragen. Jedenfalls konnte mir noch niemand erklären, wie man das menschliche Bewusstsein und die höheren Hirnfunktionen durch Einfrieren erhalten bleiben können. Sprich, nach meinem Verständnis von Biologie erhält man durch Kryonik eben sehr gut erhaltene Leichen, aber definitiv keine Menschen mehr.
Dazu kommt noch die Logistik? Wer zahlt die Stromrechnung, die Opa 500 Jahre lang frisch halten soll? Was macht man, wenn die Technik nach ein paar Jahrzehnten versagt und es allmählich anfängt, aus der Kiste zu müffeln? Wie stelle ich über Jahrhunderte eine ununterbrochene Kühlkette sicher, während der Planet von Kriegen, Seuchen, politischen Umbrüchen und Naturkatastrophen gebeutelt wird? Und vor allem: Welches Interesse hätten unsere Nachfahren in ein paar hundert Jahren, falls(!) es überhaupt je gelingt, den natürlichen Tod zu überwinden, irgendwelche gammligen Fleischsäcke wieder auf Vordermann zu bringen, die kein Mensch mehr kennt oder interessant findet?
Ich selber finde es mittlerweile eher realistisch, das menschliche Bewusstsein irgendwie zu speichern und irgendwo in Datenform hochladen zu können als ausgerechnet den fehlerbehafteten und dem Verfall preisgegebenen menschlichen Körper zu konservieren in der Hoffnung, dass das allein genügt, um auch die Seele drinnen zu halten. Das haben schon die alten Ägypter funktioniert, und deren Ahnen sind heute im Museum oder wurden als Dünger ausgebracht.
Das ist natürlich auch die Überlegung wert, ob man, wenn man Mozart damals mit Kryonik hätte einfrieren können wieder einen Mozart als genialen Komponisten auftauen könnte, wenn man ihn eines Tages wieder zum Leben erwecken könnte. Also ob das Gehirn quasi über Jahrhunderte als Festplatte die Informationen so speichern könnte, dass ein wiederbelebter Körper darauf zugreifen könnte.
Oder vielleicht wäre es ja eher wie bei manchen Komapatienten, die durch einen Unfall komplett oder teilweise das Gedächtnis verlieren und nach dem Aufwachen aus dem Koma teilweise oder komplett ein anderer Mensch sind? Das gibt es ja auch. Das wäre schon irgendwo gruselig die Vorstellung, dass man, um beim Beispiel Mozart zu bleiben, einen genialen Musiker einfriert und nach dem Auftauen einen ganz gewöhnlich musikalischen Durchschnittsbürger bekommt, der sich vielleicht dann für Fußball mehr interessiert als für Kunst und auch dementsprechend schief im Stadion Fangesänge anstimmt. Das wäre schon verrückt, aber wenn das so wäre, würde es absolut keinen Sinn machen, Körper zu konserviere, wenn der Geist nicht zu konservieren ist.
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