Mit jüngeren Geschwistern häufig Probleme haben?

vom 30.08.2016, 14:29 Uhr

Ich kenne auffällig viele Menschen die jüngere Geschwister haben und mit diesen nur Probleme haben. Angefangen bei meinem Freund, der seiner Schwester dauernd Geld leihen soll und es nie wieder sieht. Eine gute Freundin wurde mehrfach von ihrem jüngeren Bruder bestohlen und belogen.

Eine andere Bekannte von mir muss der Schwester bei Unterhaltszahlungen helfen, da diese einfach von Brasilien nach Deutschland gekommen ist, ohne sich vorher zu überlegen, wer das denn alles bezahlen soll. Besonders von ihr höre ich häufig, dass es ein Nachteil sei als älteres Geschwisterkind aufzuwachsen, da man häufig Nachteile durch die jüngeren Geschwister hat.

Wie seht ihr das? Habt ihr Nachteile und Ärger mit euren jüngeren Geschwistern? Passiert das häufiger, als das jüngere Geschwister Probleme mit den älteren haben?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Nein, ich habe keine Probleme mit meiner jüngeren Schwester. Sie hat genau wie ich ihr Studium erfolgreich abgeschlossen und bekommt ihr Leben selber auf die Reihe und erwartet nicht, dass andere für sie bezahlen. Ganz davon abgesehen würde ich das auch nicht mit mir machen lassen. Wenn ich jemandem Geld leihe und es nicht zurück bekomme braucht der überhaupt nicht mehr ankommen und noch mal fragen bevor ich dieses Geld nicht wieder habe.

Ich kenne auch sonst niemanden, der gravierende Probleme mit Geschwistern, vor allem jüngeren, hätte. Bei dem ein oder anderen ist das Verhältnis nicht so eng oder gut, aber das hat nichts damit zu tun, dass die Geschwister Geld genommen hätten. Das liegt einfach an räumlicher Distanz und unterschiedlichen Lebensentwürfen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich denke, dass man für jeden Fall, bei dem Geschwister nicht miteinander auskommen, spielend ein Gegenbeispiel finden kann. Falls es wissenschaftliche Studien gibt, die nachweisen, dass jüngere Geschwister generell nur Ärger machen, sind sie mir zumindest nicht bekannt, und ich kann auch nicht mehr als eine Gegenanekdote in den Raum zu stellen.

Ich bin nämlich die älteste von dreien und wüsste nicht, was ich ohne meine jüngeren Schwestern anfangen soll. Natürlich gab es in unserer Kindheit die üblichen Eifersüchteleien, weil die eine etwas durfte, was der anderen im gleichen Alter noch verboten war, und der elterliche Erziehungs-Elan von Sprössling zu Sprössling doch etwas nachgelassen hat, aber das ist nun schon seit Jahrzehnten Geschichte, und ich fände es auch schön blöd, wenn wir uns noch vermeintliche Ungerechtigkeiten aus Grundschulzeiten vorwerfen würden.

Aktuell im Erwachsenenalter kann ich auch nicht behaupten, in irgendeiner Form Nachteile davon zu haben, dass ich zwei jüngere Schwestern habe. Wir haben alle die Kurve ins Erwachsenenleben gekriegt, sind unabhängig, intelligent und finanziell zumindest nicht völlig am Hund, und wenn es darauf ankommt, helfen wir uns gegenseitig. Vielleicht wäre es anders, wenn wir alle noch jünger und weniger abgeklärt wären oder wenn der Altersabstand größer wäre, aber das kann ich natürlich nicht beurteilen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich kann das nicht bestätigen, ich habe sowohl einen älteren Bruder wie auch zwei jüngere Geschwister. Alle stehen mit beiden Beinen im Leben und kriegen es selbst auf die Reihe. Das mich jemand nach Geld anbettelt und ich dieses und jenes machen soll, kommt bei uns nie vor. Wenn man sich wegen etwas meldet, dann handelt es sich um einen kleinen Gefallen wie z.B. etwas im Internet bestellen und liefern lassen, aber das wird dann schnell geklärt und man erhält das Geld zurück.

Es kommt meiner Meinung nach einfach auf die Erziehung und Beziehung untereinander an. Wenn man von Anfang an dem jüngeren Geschwisterkind alles in den Hintern gesteckt hat und es nie gelernt hat selbstständig zu werden, dann muss man sich nicht wundern wenn man hinterher ausgenutzt wird. Aber ich kann in deinen Beispielen auch nie nachvollziehen, warum dein Freund seiner Schwester Geld gibt wenn er eh schon weiß es nie wieder zu sehen oder auch die andere ihrer Schwester Unterhalt zahlt weil die beschränkt in ihrer Planung ist.

Ich würde so etwas nicht unterstützen, Familie hin oder her, es muss auch einfach einmal ein Schlussstrich gesetzt werden. Denn nur so lernen diese Personen auch selbstständig und alleine klar zu kommen und nicht immer auf andere Angewiesen zu sein bzw. zu meinen, wenn man die Hand aufhält und hier schreit, direkt wieder Geld fließt.

Wir hatten als Kinder unsere üblichen Differenzen, wer mit was spielen darf und wann. Auch Musik und Essensgeschmack war komplett unterschiedlich. Taschengeld verleihen gab es so nicht, wenn man etwas wollte was für einen alleine zu teuer war dann wurde es besprochen und die andere Person ist mit eingestiegen, hatte dann aber auch Anspruch auf das was sie finanziell eingebracht hat.

Somit gehörte der Nintendo und die Playstation auch uns vier zusammen und wurde entsprechend aufgeteilt mit Spielzeit und allem weiteren. Inzwischen geht sie immer noch Reihum, wer möchte lässt sie sich zuschicken und wenn ein anderer will dann ruft er an und es geht wieder im Paket auf reisen. Ärger gab es wegen so etwas jedenfalls nicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich kann das auch nicht bestätigen und habe weder selbst solche Erfahrungen gemacht, noch in meinem Umfeld bei jemand anderem mitbekommen. Ich habe mich mit meinen jüngeren Geschwistern immer gut verstanden und nie großartige Probleme gehabt. Dies ist auch bis heute so geblieben.

Vielleicht spielt aber auch der Altersunterschied eine Rolle. Eben wie groß dieser ist. Oftmals hört man ja gerade, dass es Schwierigkeiten gibt, wenn der große Bruder oder die große Schwester in der Pubertät ist und dann ein kleines Geschwisterchen da ist, was ständig nerven würde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich sehe das eher wie Sorae und denke, dass die Prägung und Erziehung entscheidend ist und nicht die Position in der Geburtenfolge. Eine derartige Begründung finde ich ziemlich hirnrissig und überhaupt nicht stichhaltig. Es stimmt schon, dass in manchen Familien eben die Nesthäkchen die Jüngsten sind und entsprechend verzogen werden. Ich kenne aber auch genug Beispiele, wo der Älteste das absolute Wunschkind war und total verwöhnt wurde, dass eine unabhängige Selbstständigkeit nahezu unmöglich war.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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