Mit Glocke bimmeln, damit die Eltern ins Kinderzimmer kommen
Eine Bekannte von mir ist eine sogenannte Helikopter-Mutter, sie umsorgt ihre Kinder und übertreibt dabei total. Neulich habe ich erfahren, dass sie ihren Kindern eine Glocke ans Bett stellt, wenn diese erkältet sind. Die Kinder klingeln dann mit der Glocke, wenn sie etwas brauchen.
Ich würde das vielleicht noch tolerieren, wenn es sich um eine ernste Krankheit handeln würde. Aber definitiv nicht bei einer Grippe oder Erkältung. Das macht jeder mal durch und da kann man sich auch selbst einen Tee machen oder Taschentücher holen. Ich finde es absolut respektlos nach meinen Eltern zu klingeln und ich finde, dass meine Bekannte sich damit auch komplett unterwirft und sich wertlos darstellt.
Wie seht ihr das? Kennt ihr auch Familien in denen die Kinder mit Glocken nach ihren Kindern bimmeln dürfen, wenn diese eine Erkältung haben? Ist es vielleicht bei euch auch so gewesen? Wie findet ihr das?
Ich würde das vom Alter des Kindes abhängig machen, wenn es in diesem Fall um eine Grippe gehen würde. Ansonsten finde ich es aber legitim, wenn das Kind klingelt, wenn es sich zum Beispiel ein Bein gebrochen hat oder den Knöchel verletzt hat und laut Arzt gar nicht laufen darf. Da würde ich auch lieber das Kind klingeln lassen und selbst für das Kind hin und herlaufen, damit ihm nichts fehlt, bevor es sich zu sehr anstrengt und die Knochen vielleicht schief zusammenwachsen oder die Heilung verzögert wird.
Ich habe so etwas mal in einer Fernsehserie gesehen und da hat das Kind es schon gut ausgenutzt und die Eltern für jeden kleinen Wunsch ins Zimmer geklingelt. Damals habe ich gedacht, dass ich es sicher nicht so machen würde, damit es mir nicht ebenso ergeht. Aber so ganz verkehrt ist die Idee auch nicht, wenn das Kind nicht aufstehen soll.
Ich würde auch ganz klar zwischen Erkältung und Grippe unterscheiden. Bei einer Erkältung gebe ich dir recht, dass so eine Glocke sicher nicht nötig ist. Aber eine richtige Grippe ist schon deutlich heftiger und da kann man unter Umständen nicht mal eben aufstehen und sich etwas zu trinken holen. Dafür würde ich so eine Glocke dann auch in Erwägung ziehen.
Ich würde mich nicht so hin und her scheuchen lassen. Natürlich würde ich meinem Schatz ein Tee machen und auch Taschentücher bringen, auch Essen kochen und vorbei bringen, selbst bei einer Erkältung braucht man ja Schonung, aber ich würde mich nicht mit einer Glocke rufen lassen. Ich bin ja nicht der Butler meines Kindes, sondern die Mama und die kann sich bei Krankheit schon auch mal kümmern.
Es kommt immer darauf an, was man hat. Ich hatte mir auch mal dreifach das Sprunggelenk gebrochen, wobei ich anfangs nur unter großen Schmerzen auf Krücken gehen konnte. Wenn das Blut in den Fuß gelaufen ist, konnte ich es vor Schmerz fast aushalten, so dass es angenehmer war, zu liegen. Ich bin dann nur aufgestanden, wenn ich so dringend auf Toilette musste, dass es nicht anders ging. Ansonsten habe ich meine Mutter oft gerufen. Da die Wohnung entsprechend klein war, hatte sie das auch immer gehört.
Wenn man aber keine so schlimme Verletzung oder Krankheit hat, wegen der man ans Bett gefesselt ist, kann man ja auch mal selbst aufstehen und sich etwas holen. Ständig nach den Eltern zu rufen, finde ich schon sehr dreist, aber nach ihnen zu klingeln, finde ich dann schon sehr respektlos. Wie gesagt, bei einer schlimmen Krankheit oder Verletzung ist das ja legitim, aber auf keinen Fall einfach so im Alltag oder wenn man eine einfache Erkältung hat.
Die Glocke gab es in meiner Kindheit nicht, denn dort haben sich meine Eltern nicht darum gekümmert wenn jemand krank war. Das haben die Geschwister übernommen und da ich davon mehrere habe, war auch ohnehin immer jemand vorhanden der direkt bei einem Wusch losgeflitzt ist und das ganze erledigt hat. Ein Ausnutzen war das nicht, denn immerhin war jeder von uns einmal krank und die anderen dann die Laufburschen.
Das mit der Glocke habe ich hier aber ebenfalls eingeführt, da ich es sinnig und praktisch fand bei manchen Erkrankungen. Als mein Sohn entsprechende Halsschmerzen hatte und kaum sprechen konnte, war er gar nicht in der Lage mich zu rufen wenn er etwas gebraucht hat. In dieser Zeit haben wir mit der Glocke und auch Bildern kommuniziert, damit ich wusste was er wollte wie auch einfachen Kopfbewegungen.
Vom Arzt her war das Sprechen ebenfalls her verboten, dass es gar keine andere Möglichkeit der Kommunikation gegeben hat. Ausgenutzt wurde ich dabei nicht und kam ich mir auch nicht vor, selbst als er damit mehrere male hintereinander geklingelt hatte, weil ihm immer etwas neues eingefallen ist was er noch braucht oder gerne hätte.
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