Mit einem langzeitarbeitslosen Partner sehr gut klarkommen

Ich könnte mir so einen Partner nur vorstellen, wenn ich selber wenig Einkommen habe. Aber wenn ich z.B. 3000 Euro Netto verdienen würde, dann wäre die Differenz einfach zu groß. Wie soll man da zusammen eine Immobilie kaufen, in Urlaub fahren, etc? Und selbst wenn man nur zusammenziehen will: Dann müsste ich ja meinem Partner den Lebensunterhalt finanzieren. Ich weiß nicht, ob ich das wollen würde.

Ich sehe darin eigentlich überhaupt kein Problem, allerdings nur wenn man den Partner und die Situation so akzeptiert wie sie ist. Ich meine damit dass man sich in einer gut funktionierenden Partnerschaft auf Kompromisse einlassen muss und dass jeder davon profitieren sollte. Ein paar Probleme hätte ich sicherlich wenn der langzeitarbeitslose Partner trotzdem nicht gewillt ist zum Beispiel den Haushalt in dieser Zeit in Ordnung zu halten, sich gehen lässt oder überhaupt kein Interesse an einer geregelten Arbeit zeigt.

Meine Frau ist quasi seit der Wende zu Hause und ich finde das prima. Sie war die ersten Jahre richtig arbeitslos (allerdings ohne Geldleistungen) gemeldet, dann hatte sie Erziehungszeiten und irgendwann hat sie sich als nicht mehr arbeitssuchend abgemeldet weil sie ständig in irgendwelche Maßnahmen gesteckt werden sollte. Wir kommen mit meinem Gehalt sehr gut über die Runden und wenn sie nicht selber den Wunsch verspürt mal ein anderes Gesicht als meines zu sehen dann sehe ich auch keine Veranlassung das zu ändern.

Wenn ich von der Arbeit geschafft nach Hause komme ist für mich Feierabend. Im Haushalt ist alles erledigt und mir bleiben nur die typischen Männerarbeiten die ich am Wochenende locker erledigen kann. Ich muss nicht einkaufen, der Garten ist ihr Hobby so dass ich mich auch nicht kümmern muss und kleine Behördengänge kann sie auch erledigen so dass ich keinen Urlaub extra dafür nehmen muss. Als unser Sohn noch klein war erledigte sie die Schularbeiten mit ihm und war auch sonst immer für ihn da, das reinste Schlaraffenland also.

Sie hat trotzdem immer noch Zeit für ihre Hobbys, sie ist gebildeter als ich und sie ist auch viel ausgeglichener weil sie sich nicht mit so vielen Problemen täglich herumärgern muss. Das ist doch eigentlich der Idealzustand den sich jeder wünscht? Warum also nicht die eigenen Ideale verwirklichen wenn es möglich ist? Ich bin auch nicht sauer weil ich jeden Tag um 6 Uhr bei meinem Brötchengeber aufschlagen muss und sie noch im Bett liegen bleiben kann, wir haben alle unsere Vorteile von dieser Situation.

Danke hooker für deinen Beitrag. Das war schön zu lesen, nach all den negativen Ansichten und eigentlich dem Herumgehacke auf dieser Situation. Ich sehe es auch als etwas an, das durchaus Vorteile hat, denn er hat Zeit, Dinge zu erledigen, zu denen ich nie komme und entlastet mich dadurch.

Hooker hat aber im Gegensatz zu dir kein Problem, sein Einkommen zu teilen. Er erwartet nicht, die Vorteile zu genießen und andere für diesen Luxus zahlen zu lassen. Das ist ein deutlicher Unterschied. Du möchtest die Vorteile genießen und finanziell bloß nicht für den anderen einstehen.

Bei hooker läuft es doch so, wie es sein sollte. Der eine beschafft das Geld. Der andere erledigt den Rest und beide haben mehr Zeit und weniger Stress. Das lehnst du aber deutlich ab. Er darf gerne seine freie Zeit für dich verwenden, zahlen soll aber bitte die Allgemeinheit.