Mit einem Fahrgeschäft vor dem Haus leben müssen?
In England gibt es einen Fall, bei dem eine junge Frau eine Wohnung gemietet hatte und eines Morgens bei dem Blick aus dem Fenster ein gelbes Gestell vor dem Haus entdecken konnte. Sie hat sich wohl zuerst noch gewundert und dachte, dass dort vielleicht irgendwelche Bauarbeiten an stünden.
Allerdings stellte sich dann heraus, dass es sich um ein Fahrgeschäft handelt, dass dort aufgebaut wurde. Es soll wohl eine kleine Achterbahn sein. Nun hat die Frau tagtäglich die Geräuschkulisse der Achterbahn vor der Nase. Die Wagen rattern auf ihrer Balkonhöhe vorbei und sie kann auch den Fahrgästen vom Balkon aus zusehen und winken.
Bei ihrem Einzug wurde wohl nichts davon gesagt und sie möchte wohl auch ungern gleich wieder ausziehen. Ich muss sagen, dass ich es mir schon ziemlich nervenaufreibend vorstelle, wenn das Fahrgeschäft täglich bis irgendwann Abends in Betrieb ist. Von der Kirmes oder dem Freizeitpark weiß man ja, dass solche Fahrgeschäfte unter Umständen auch lauter sind.
Könntet ihr euch vorstellen, in einer Wohnung direkt gegenüber eines Fahrgeschäftes zu wohnen? Wäre das für euch ein Grund, um doch wieder auszuziehen und eine neue Wohnung zu suchen? Würdet ihr das hinnehmen, wenn man euch vorher nicht darauf hingewiesen hat?
Für mich liest sich das eher so als wäre das eine vorübergehende Geschichte wegen einer örtlichen Kirmes und kein stationäres Fahrgeschäft. In vielen Regionen gibt es örtliche Märkte und eine Kirmes, das ist doch gar nicht so ungewöhnlich. Gerade wenn man eher zentral lebt, hat man eben das Vergnügen alles mitzubekommen. Ich habe zu Studienzeiten in der Nähe einer Fußgängerzone gelebt und dort war dann einmal im Jahr oder zweimal im Jahr für jeweils eine Woche auch eine Kirmes aufgebaut worden mit entsprechendem Krach. Solange das keine dauerhafte Geschichte ist wüsste ich nicht, warum man überhaupt ausziehen sollte. Die Logik erschließt sich mir nicht.
Dauerhaft kenne ich das ebenfalls nicht und nur dann wenn auch Veranstaltungen am laufen sind. Da kann man aber auch nicht unbegrenzt Krach machen und muss sich als Anwohner alles gefallen lassen. In Deutschland gilt immer noch die Nachtruhe von 22-6 Uhr und da muss es dann leise sein. Ausnahmegenehmigungen gibt es zwar, besteht aber ein massiver Protest und etwas dagegen, dann schließen diese Veranstaltungen auch eher damit das eingehalten wird.
Von daher denke ich schon, dass man sich damit anfreunden kann. Als ich noch in München gewohnt habe und das Oktoberfest war jedes Jahr, da bin ich aus der Stadt gegangen und hatte Urlaub. Meine Wohnung war in der Zeit dann weiter vermietet und ich hatte meine Ruhe. Diese Veranstaltung kam jedes Jahr und man wusste immer vorher wann, und somit konnte man sich als Anwohner auch rar machen wenn es einem zu nervig war. Aber bei mir war das nicht wegen der Fahrgeschäfte, sondern wegen der besoffenen Idioten die dort Krach machten und in die Vorgärten kotzten, pinkelten und kackten. Darauf hatte ich keinen Nerv und machte mich daher rar.
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