Mit der Zeit immer mehr Unverträglichkeiten feststellen?

vom 28.11.2014, 23:44 Uhr

Als Kind wurden bei mir überhaupt keine Unverträglichkeiten oder Allergien festgestellt, wobei sich das im Laufe der letzten Jahre jedoch stark geändert hat. Ich habe auf immer mehr Lebensmittel reagiert und irgendwann festgestellt, dass ich eine Laktose-Intoleranz habe, was mir auch vom Arzt bestätigt wurde. Das hat auf jeden Fall eine starke Auswirkung auf meine Essgewohnheiten gehabt, auch wenn es mittlerweile glücklicherweise sehr viele Ersatz-Produkte gibt und man auch mit Laktase-Tabletten vorsorgen kann.

Recht schnell kam dann aber auch meine Fruktose-Unverträglichkeit dazu, wobei ich irgendwann auch festgestellt habe, dass ich kein Glutamat vertrage. Nun habe ich vor kurzem feststellen können, dass ich auch schon wieder an einer Histamin-Unverträglichkeit leide.

Im Endeffekt haben sich nun leider zahlreiche Unverträglichkeiten bei mir angesammelt, wobei ich Angst habe, dass ich mit der Zeit noch mehr bekommen werde. Ich muss mich jetzt leider schon ziemlich einschränken, wobei ich dennoch glücklich bin und zu schätzen weiß, dass ich meine liebsten und alltäglichen Lebensmittel dennoch gut essen kann.

Habt ihr mit der Zeit auch zahlreiche Lebensmittelunverträglichkeiten an euch festgestellt? Wie war die Umstellung für euch?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich denke, dass dies viele verschiedene Ursachen hat. Bei der Lactose ist es so, dass ein Großteil der Menschen nicht in der Lage ist diese zu verdauen. Von Natur aus ist die Verdauung des Menschen nämlich nur darauf ausgelegt Milch in den ersten Jahren des Lebens verdauen zu können. Wenn sie jedoch trotzdem über einen längeren Zeitraum zu sich genommen wird, dann kommt es bei vielen Menschen zu einer Unverträglichkeit (bei mir übrigens auch).

Bei anderen Allergien, zum Beispiel auch Fructose, kann es sein, dass sie angeboren war, aber bisher noch nicht ausgebrochen. Die andere Variante ist aber die, dass man sich den Köper und die Verdauung im Laufe der Jahre ruiniert - wer kennt das nicht? Man isst heutzutage viel zu viele Fertigprodukte mit Zusätzen, die eher in den Chemieunterricht gehören. Das macht natürlich keine Verdauung auf Dauer mit, weshalb manche Leute eben aufgrund dieser vielen Chemikalien im Laufe der Jahre eine Unverträglichkeit ermitteln und dieses Produkt, was sie im Übermaß gegessen haben, und andere Sachen nicht mehr vertragen.

Das beste Beispiel ist hier eine Freundin von mir: Sie ist sehr schlank und konnte alles essen. Im Sommer dieses Jahres hat sie zu einer Mahlzeit zum Teil 10 Toastscheiben mit Nutella oder Erdnussbutter gegessen. Das Ganze ging über einen längeren Zeitraum gut, aber auf lange Sicht hat sie sich den Magen verdorben, weshalb sie sich jetzt komplett getreidefrei, vegan und ohne Zusatzstoffe ernähren muss. Das ist richtig anstrengend! Also glaube mir: Nicht zu viele Nahrungsmittel zu sich nehmen, deren Inhaltsstoffe du nicht mal aussprechen kannst.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Hufeisen hat geschrieben:Man isst heutzutage viel zu viele Fertigprodukte mit Zusätzen, die eher in den Chemieunterricht gehören. Das macht natürlich keine Verdauung auf Dauer mit, weshalb manche Leute eben aufgrund dieser vielen Chemikalien im Laufe der Jahre eine Unverträglichkeit ermitteln und dieses Produkt, was sie im Übermaß gegessen haben, und andere Sachen nicht mehr vertragen.

Das kann ich so nicht bestätigen. Als ich noch im Studentenwohnheim gelebt habe, habe ich viele Fertigprodukte konsumiert. Das lag einfach daran, weil ich den Gemeinschaftskühlschrank mit der ganzen Etage nicht nutzen wollte und ich mich davor geekelt habe. Eigene Kühlschränke durften wir nicht besitzen wegen der Stromkosten. Da musste ich dann auch viele Fertigsachen essen, die nicht im Kühlschrank gelagert werden mussten und die daher haltbar war. Das ging mehrere Jahre so. Aber "krank" geworden bin ich davon nicht. Bis heute vertrage ich alles und habe keine Unverträglichkeiten. Wie erklärst du dir das?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Jeder Mensch ist unterschiedlich, und was der eine mit der Zeit noch immer gut verträgt, dagegen entwickelt der andere irgendwann eine Unverträglichkeit. Die Gründe sind vielfältig und liegen in Genetik, Ernährungsgewohnheiten, Krankheitsgeschichte und teilweise auch einfach in unbekannten Einflussfaktoren begründet. Man kann da viel spekulieren, aber man wird nicht jeden Fall hinreichend erklären können.

Was die Laktoseintoleranz angeht, so sind die meisten Säugetiere in der freien Wildbahn mit Erreichen des Erwachsenenalters normalerweise davon betroffen, da die einzige "echte" verfügbare Quelle für Milcheiweiß nunmal die Muttermilch ist. Davon kann ein Tier logischerweise nicht lebenslang abhängig bleiben, und die Umstellung auf pflanzliche oder fleischhaltige Nahrung geht mit einem Verlust der Verstoffwechselungsfähigkeit für Milch einher. Der Mensch hat sich diese genetische Vorgabe über Jahrhunderte hinweg erfolgreich abtrainiert, indem er die Milch anderer Tiere zu verarbeiten gelernt und in seinen Speiseplan integriert hat. Die Laktoseunverträglichkeit ist aber trotzdem die Normvariante.

Andere Dinge wie Gluten- oder Fruktoseunverträglichkeit können durch schwere Darmerkrankungen entstehen, und auch die individuelle Atopieneigung kann Einfluss auf die Ernährung haben. Zusätzlich schädigen extern zugeführte Noxen wie Chemikalien, Rauchen, Alkohol und Co die Magen- und Darmschleimhaut. All das kann zur Ausbildung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen, muss aber auf einen gewissen vulnerablen Nährboden fallen. Wer genetisch prädestiniert ist, der wird also mehr Probleme mit der Verdauung bekommen als ein resistenterer Mensch.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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