Mit der Familie gemeinsam ein Wohnmobil kaufen?

Eine Bekannte erzählte nun, dass ihre Eltern vorgeschlagen hätten, dann man doch gemeinsam ein Wohnmobil kaufen könnte. So, dass eben jeder einen Anteil an Geld dazu gibt und das Wohnmobil dann von allen genutzt werden könnte. So sollen auch die Geschwister meiner Bekannten mit einbezogen werden und eben alle in einen Topf werfen.

Ich finde die Idee gar nicht so schlecht, da sich die Familie dann sicherlich ein neueres Wohnmobil kaufen kann, als wenn einer alleine ein solches Gefährt finanzieren muss. Ich denke aber auch, dass man vorher ein paar Absprachen treffen sollte, so dass es eben im Nachhinein nicht zu irgendwelchen Missverständnissen kommt.

Meine Bekannte ist jedoch skeptisch und meint, dass da doch eigentlich Streit schon vorprogrammiert wäre. Immerhin könnte es sich ja auch mal überschneiden, wenn zwei Familienmitglieder das Wohnmobil gleichzeitig in einem bestimmten Zeitraum nutzen möchten. Sie meint, dass es doch über kurz oder lang nur schief gehen könnte und dann die ganze Familie vielleicht darunter leiden würde.

Haltet ihr es generell für eine gute Idee, ein Wohnmobil gemeinsam mit der ganzen Familie zu kaufen und dann zu teilen? Denkt ihr auch, dass da Meinungsverschiedenheiten oder sogar Streit vorprogrammiert sind? Kann so etwas überhaupt wirklich gut funktionieren? Oder sollte man lieber die Finger davon lassen?

Sinnvoll kann so eine gemeinsame Finanzierung schon machen, wenn sich im Vorfeld alle darüber im Klaren sind, dass man dann bei der Urlaubsplanung viel Rücksicht nehmen muss. Wenn mehrere Familien mit Schulkindern dabei sind, wird es dann natürlich in der Ferienzeit sehr eng und wahrscheinlich auch zu Meinungsverschiedenheiten kommen.

Wenn man solche Punkte bereits vor dem Kauf zur Zufriedenheit aller festlegt, sollte es einfacher werden, Streit ist aber immer mal möglich.

Auch die Frage, wer für Schäden aufkommt, sollte vorher genau geklärt sein. Ich meine damit jetzt nicht die Schäden, die offensichtlich einem Verursacher zuzuordnen sind, sondern die Schäden, die plötzlich da sind und keiner dafür verantwortlich ist oder sein möchte. A behauptet, das Fahrzeug in ordnungsgemäßen Zustand abgestellt zu haben, B meint aber, bei der Übernahme war etwas defekt, was B nicht verursacht hat.

Wieso sollte es dort mehr Ärger und Streit geben, als wenn man sich andere Dinge gemeinsam kauft? So werden auch Häuser, Autos und andere Dinge von ganzen Familien gekauft und es gibt keinen Streit. Das ist alles eine Sache der Absprache, wie Kompromissbereit jeder ist und wie man miteinander umgeht. Sprich der Charakter spielt eine erhebliche Rolle und da man die einzelnen Personen nicht kennt, ist es schon sehr verwegen sich ein Urteil darüber zu erlauben und von vorprogrammiertem Streit zu sprechen.

Natürlich sollte vorher einiges auch schriftlich festgelegt werden. Fängt doch schon bei der Kaufsumme an, wenn jeder seinen gleichen Teil dazu gibt, dann hat jeder auch den gleichen Anteil an dem Gefährt. Zahlt einer mehr, der andere weniger, dann kann es schon eher zum streit kommen von daher sollte man das auch festhalten. Ebenfalls sollte man sich im klaren sein, dass auch ein Wohnmobil Unterhalt kostet und wie man das regeln möchte, sonst hat am Ende einer das Nachsehen oder auch wer in den Papieren eingetragen wird. Da steht am Ende nicht die komplette Familie drinnen, sondern nur eine einzige Person auf die das Fahrzeug zugelassen ist. Auch damit sollte man sich absichern, falls diese Person sich als unzuverlässig erweist oder wegen der Eintragung dann auf die alleinige Nutzung besteht. Lässt sich alles mit schriftlichen Verträgen festhalten und wenn das gemacht worden ist, dann bleibt auch kaum ein Ansatzpunkt für einen langfristigen Streit.

Mein Fall wäre es nicht, denn somit wäre ich gezwungen mich immer mit meiner Familie zu besprechen und auch den Kontakt zu halten. Da das Verhältnis doch sehr angespannt ist, bevorzuge ich doch lieber den Kauf für mich alleine bzw. in einem kleinen Rahmen maximal mit einem Partner gemeinsam, anstatt direkt Geschwister, Eltern, Großeltern und noch Tanten und Co ins Boot zu holen.