Mit der Diabetes-Spritze zur Traumfigur?

Ozempic ist ein Antidiabetikum, das den Wirkstoff Semaglutid enthält. Es wird zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt und wirkt, indem es den Blutzuckerspiegel senkt und die Insulinproduktion im Körper fördert.

Ich habe in letzter Zeit vermehrt Bilder und Videos in Sozialen Medien gesehen, in denen Personen sich ein Medikament gegen Diabetes Typ 2 spritzen - ohne zuckerkrank zu sein. Grund dafür ist eine Studie aus dem Jahr 2021, die besagt, dass das Antidiabetikum Ozempic mit dem Wirkstoff Semaglutid auch zu einer Gewichtsabnahme um bis zu 15 Prozent führen kann. Diese Studie hat dazu geführt, dass das Medikament in den USA massenhaft ohne Zulassung zur Gewichtsreduktion verwendet wurde.

Ich finde diese Entwicklung äußerst kritisch. Was haltet ihr davon, ein Diabetes-Medikament zur Gewichtsreduktion zu verwenden, obwohl man nicht an Diabetes erkrankt ist? Habt ihr selbst Erfahrungen mit Ozempic oder anderen Medikamenten zur Gewichtsabnahme gemacht? Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?

Ähm, das Medikament ist zwar ursprünglich zur Therapie eines Diabetes mellitus Typ II erfunden worden, aber die ist schon klar, dass es auch für Nichtdiabetiker zur Gewichtsreduktion zugelassen worden ist? Es ist also kein reines Diabetesmedikament, sondern zum Abnehmen in Kombination mit einer Ernährungsumstellung und Bewegung gedacht. Das gilt zumindest ab einem BMI von 27 oder mehr Und einer gewichtsbedingten Folgeerkrankung und ab einem BMI von 30 auch für ansonsten Gesunde.

Und ich finde die ganze Aufregung echt witzig. Da nehmen ein paar Stars und Sternchen und Inluencer das Zeug und schon ist die Aufregung groß. Dabei gibt es längst ein älteres Medikament mit dem gleichen Wirkmechanismus, das man allerdings noch täglich spritzen muss. Das sollte aber nicht das große Hindernis sein, bei Insulin schaffen die Menschen das auch.

Nur komisch, da gab es weder Aufschrei noch Influencerwelle. Und auch hier wird wenig passieren. Das Zeug hilft, so lange man es nimmt. Dazu ist es sauteuer und die Nebenwirkungen sind zwar größtenteils harmlos, aber häufig und unangenehm. Und für Menschen, die es wirklich benötigen, ist es doch toll, dass es Hilfe gibt.

Ich finde diese Entwicklung äußerst kritisch.

Und was genau ist daran jetzt äußerst kritisch? Und für wen genau? Das einzige Problem, das mir einfallen würde, wären eventuelle Lieferengpässe, aber die haben wir auch bei anderen Medikamenten, ganz ohne "Traumfigur" Versprechen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Zeug einfach so in der Apotheke kaufen kann, das wird mit Sicherheit Verschreibungspflichtig sein. Also hat man zumindest theoretisch schon mal zwei Stellen, die über Risiken und Nebenwirkungen aufklären, plus den Beipackzettel. Und ob sich jemand dann für das Medikament entscheidet oder nicht ist doch seine Sache, oder? Oder findest du es auch äußerst kritisch wenn sich jemand Diätshakes reinzieht?