Mit dem Grexit zum Abgrund?

vom 14.06.2015, 12:44 Uhr

Der Begriff "Grexit" wird dauernd in den Medien erwähnt. Doch was bedeutet er genau? Griechenland soll aus der EU austreten und mit einer eigenen Währung neu anfangen. Und dann? Wäre der Euro dann überhaupt noch etwas wert, wenn jeder einfach so die Union verlassen kann, wenn er gerade mal Lust dazu hat? Würde die Eurozone nicht mit einem Schlag mit in die Tiefe gerissen, obwohl sie wirtschaftlich nichts dafür können? Oder würde sich hier überhaupt nichts verändern?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 14.06.2015, 12:51, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Grexit setzt sich aus dem Gr für Griechenland und dem englischen Wort exit Ausgang/Ausstieg zusammen. Das ist eigentlich nur eine Begrifflichkeit, die den Sachverhalt beschreibt. Ich denke durchaus, dass man nicht unbedingt damit rechnen muss, dass andere Länder es Griechenland nun auf dieser Art und Weise nachmachen und dann der Rest pleite geht, aber ich glaube auch nicht, dass es Sinn macht Griechenland aus der EU zu werfen.

Ich meine man muss ja mal abseits der Politik die Menschen dort sehen und denen muss man helfen. Egal, was für blöde Kommentare da politisch abgegeben werden, die Leute haben nichts und da ist auch nichts zu holen. Das Geld ist ja eh weg. Es muss da eine Gesamtlösung her, was diese nun sein muss, sein sollte, weiß ich nicht, dafür stehe ich sicherlich auch zu wenig in der Thematik, zu wenig im juristischen Fachwissen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Nur dadurch, dass Griechenland aus dem Euro austritt und eine eigene Währung einführt wird es keinen Unterschied zu vorher geben. Die Schulden Griechenlands würden weiterhin bestehen bleiben. Auch bei einem Schuldenschnitt, der aktuell heiß diskutiert wird, wäre Griechenland nicht geholfen. Die Gläubiger würden weiterhin Geld fordern und die Griechen können diese nur durch Reformen umsetzen, egal bei welchem Szenario.

Ein Schuldenschnitt und auch ein Austritt aus dem Euro sind nicht erst seit 2 Wochen Thema sondern schon seit einer viel längeren Zeit. Die Finanzmärkte haben inzwischen genug Zeit gehabt sich darauf einzustellen. Durch einen Austritt der Griechen würde eventuell der Euro dem Dollar gegenüber an Wert verlieren und die Europäischen Aktienmärkte unter etwas mehr Druck geraten, aber Mittelfristig gesehen würde sich alles nach ein paar Tagen wieder beruhigen und die Eurozone damit zeigen, dass es mit oder ohne Griechenland keinen Unterschied gibt.

Schwieriger sieht es schon beim Schuldenschnitt aus. Da stammt ja ein Großteil des Geldes aus dem EFSF(„European Financial Stability Facility“) Rettungsschirm. Dieses Geld stammt aus diversen Anleihen, die staatlich garantiert wurden. Das bedeutet, dass die anderen Euro-Staaten für die griechischen Schulden gerade stehen müssten. Kritisch ist dabei, dass Griechenland einen riesigen Schuldenberg bei den eigenen Banken hat. Durch einen offiziellen Staatsbankrott würde diese sofort Pleite gehen und alle Griechen müssten um ihre Ersparnisse bangen.

» Katze187 » Beiträge: 23 » Talkpoints: -0,26 »



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