Mit dem Fahrrad 100 km bis zur Uni fahren realistisch?

vom 08.09.2015, 20:27 Uhr

Ich habe vor morgen mit dem Fahrrad bis zur Uni zu fahren. Das wären ca. 50 Km hin und 50 Km Rückfahrt und etwa 3 Stunden Fahrt. Ist das möglich bzw. realistisch? Ich bin jetzt kein guter Sportler mit dem Fahrrad und habe auch kein teures Rennrad, aber ich habe eine gesunde jugendliche Fitness und ein relativ akzeptables Mountainbike. Grund dafür ist einfach, weil die Bahn mir zu teuer ist (15 Euro nur für Hinfahrt) und das Semesterticket erst ab Oktober gültig ist.

» majinvegeta » Beiträge: 158 » Talkpoints: 34,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



50 Kilometer sind länger, als man denkt. Zudem kommt es auch gut darauf an, wie hügelig die Region bei euch ist. Auf absolut plattem Land schafft man das vielleicht ohne vorheriges Training. Aber wenn die Landschaft Steigungen hat, wird das viel. Ob das so ist, kannst du auf einer ausreichend genauen topographischen Landkarte ablesen. Auch, wenn die Wege nicht gut ausgebaut sind und man viel über Sand oder Feldwege fahren muss, kann das sehr anstrengend werden.

Ich würde eher sehen, ob man über die Mitfahrzentrale fahren kann und das zu einem Bruchteil des Preises. Oder ob man sich in der Bekanntschaft einen Motorroller leihen kann, den man auch mit Autoführerschein fahren kann. Denn alleine das Sitzen von drei Stunden auf dem Sattel halte ich schon für anstrengend genug. Vermutlich macht man das nicht ohne Pause.

Die Frage ist auch, was du da morgen in der Uni machen willst? Musst du dich da konzentrieren und willst du schon an einer Vorlesung und so etwas teil nehmen? Das würde ich nach einer so langen Fahrt nicht für einfach halten. Andererseits wundere ich mich auch, warum das Semesterticket noch nicht gilt, wenn das Semester schon anfängt. Informiere dich da noch mal. Vielleicht liegt da ja auch ein Missverständnis vor?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wäre da nicht ein Wochen- oder Monatsticket die bessere Alternative? Der einzige Mensch, den ich kenne, der mal eben 50, 70 oder gar 90 km einfache Strecke radelt und dann fit, frisch und aufnahmefähig ist, ist Radrennfahrer und hätte Profi werden können, wenn er eines der Angebote angenommen hätte.

» cooper75 » Beiträge: 13376 » Talkpoints: 509,41 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Direkt 50 km zur Uni zu fahren und auch wieder zurück finde ich sehr hochgegriffen. Normale Menschen, die jetzt keine extremen Sportler sind schaffen das denke ich nicht an einem Stück. Du wärst da einfach zu lange unterwegs. Den ganzen Weg müsstest du ja dann auch wieder zurück.

Hast du mal jemanden aus deiner Uni gefragt ob er oder sie dich mitnehmen könnte wenn die Strecke auf dem Weg liegt? Oder Freunde, die vielleicht in diese Richtung müssen?

» elli.fant06 » Beiträge: 1009 » Talkpoints: 0,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde das etwas unrealistisch. Würde ich noch pendeln, hätte ich etwa 60 Kilometer zur Uni und das ist für mich wirklich schwer vorstellbar. Selbst in meinem Wohnort fahre ich mit der S-Bahn etwas über 18 Kilometer zur Uni, was mit Laufwegen etwa 40 Minuten sind. Das kann man vielleicht mal machen, wenn man sich auf einen Triathlon vorbereitet, aber alltäglich wäre das sicher nicht für mich.

Gerade der Rückweg ist ja nicht zu unterschätzen. Selbst wenn du noch gut in der Uni ankommst, ohne völlig am Ende zu sein, hast du ja einen langen Unitag vor dir. Das powert einen, auch wenn man viel sitzt, auch etwas aus. Spätestens beim Rückweg würde ich mir wohl die Kugel geben. :lol:

Ich bin mir sicher, dass es für Studenten Monats- und Jahreskarten gibt. Ich hätte, würde ich noch von meinen Eltern pendeln, nur 70 Euro monatlich bezahlt. Eine Jahreskarte wäre im Schnitt noch günstiger. Das ist natürlich für Studenten auch kein kleiner Betrag, aber immer noch deutlich günstiger als die von dir angesprochenen 15 Euro pro Strecke.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Machbar ist das sicherlich schon, die Frage ist, ob es einem die Zeit wert ist, die man da täglich verbraucht. In meinem jugendlichen Leichtsinn bin ich (mehrmals) mal die 80km zum Campingplatz meiner Eltern mit dem Fahrrad gefahren, weil ich während des Sommerurlaubs über dort mein Fahrrad haben wollte, um ein paar Ausflüge damit zu machen. Geschafft habe ich das, ohne gut trainiert gewesen zu sein, hat halt nur etwas gedauert. Ich musste ja auch nicht gleich wieder zurück fahren und hatte dann wieder einen ganzen Tag Zeit, um nach Hause zu fahren.

Das war allerdings im Sommer, das Wetter passte und die Strecke war relativ eben. Ich weiß nicht, wie lange so ein Tag an der Uni dauert, da gibt es sicherlich Unterschiede. Aber angenommen, es handelt sich dabei um ähnlich lange Tage, wie man sie als Arbeitnehmer hat, dann kommen zu sieben bis acht Stunden "Arbeits/-Unitag" eben noch sechs bis sieben Stunden Fahrtzeit dazu. Ich würde ja, besonders morgens, noch einen Zeitpuffer dazu einplanen, falls ich eine Panne habe oder Umwege fahren müsste. Das kann man vielleicht mal als Ausnahme machen, auf Dauer stelle ich mir das dann doch ziemlich ätzend vor.

Bei mir würde das dann so aussehen, dass ich um vier Uhr morgens aufstehen müsste, um mich fertig zu machen und den Weg bis acht Uhr hinter mich gebracht zu haben. Duschen, bzw. frisch machen müsste ich mich ja auch noch am Ziel irgendwo. Dann acht Stunden arbeiten, so bis gegen 16 Uhr, auf das Fahrrad steigen, um dann gegen 19 Uhr zu Hause zu sein. Nichts eingekauft, nichts erledigt, wahrscheinlich völlig erschöpft und schon bald auf dem Weg ins Bett, da ja um vier Uhr der Wecker wieder klingelt ... nein danke, das muss ich nicht haben. :lol: Ich fahre hin und wieder mit dem Rad zur Arbeit, habe aber nur eine halbe Stunde Fahrt.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich würde offen gestanden davon abraten, gerade bei dieser Strecke. Ich denke nicht, dass du nach einem harten Uni-Tag mit viel Input überhaupt die Energie haben wirst, großartig nach Hause zu strampeln. Daher würde ich entweder dazu tendieren, zwar mit dem Fahrrad zur Unistadt zu fahren, aber vor Ort bei Freunden oder Bekannten zu übernachten, wenn das eben geht. Ich weiß ja nicht, wie viel Uni du hättest, ich vermute, dass du Vorkurse meinst, die dann eben 5 Tage pro Woche wären. Alles andere würde für September keinen Sinn ergeben meiner Meinung nach.

Da wäre es echt sinnvoller, dass du dir vor Ort einen Schlafplatz suchst und dann zum Wochenende hin immer zurückfährst. Da wäre die Strecke nicht so wahnsinnig anstrengend als wenn du das alles an einem Tag erledigen müsstest. Die Alternative wäre, dass du Dienste wie BlaBla-Car nutzt, was auch günstiger wäre als mit der Bahn zu fahren bis du dein Semesterticket hast.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Für 50 Kilometer 3 Stunden brauchen, bist du eine Großmutter oder was? Ein gesunder erwachsener Mensch schafft in der Stunde locker 30 Kilometer mit dem Rad. Bei einer entsprechenden Bergigen Strecke natürlich weniger, aber gehen wir von einer geraden Strecke aus, dann sollte das ganze in 1,5 Stunden machbar sein.

Entsprechend kannst du es dir aussuchen. Wenn es dir mit Einzelfahrscheinen zu teuer ist, dann kannst du nach einem Monatsticket einmal schauen für den Verkehrsbereich. Diese gibt es schon für 50 Euro im Monat, dann müssen aber auch die Zeiten passen. Kommst du zu der benötigten Zeit nicht weg, hast keine Alternative dann wirst du auf das Rad zurück greifen müssen.

Es kostet so oder so Zeit, die Frage ist auch was du bereit bist dafür aufzuwenden da man in dieser Zeit nichts anderes machen kann, und ob du es körperlich schaffen würdest das über diesen Zeitraum bei Wind und Wetter auch durchzuziehen. Denn es ist etwas anderes, wenn man bei flauschigen 20 Grad Sonnenschein Rad fährt oder bei -20 Grad und Schnee.

An deiner Stelle würde ich schauen ob jemand mit in die Richtung muss und dich mitnehmen kann, mich informieren was ein Monatsticket kosten würde oder mich alternativ nach einem Schlafplatz unter der Woche in der nähe der Universität umsehen. Somit müsstest du diese Strecke dann nur zwei mal in der Woche mit dem Rad fahren und meistens findet sich auch jemand, bei dem man auf dem Sofa nächtigen kann.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


30 km in der Stunde mit dem Fahrrad schafft kein ungeübter Mensch. Ein regelmäßig viele Kilometer fahrender Mensch sollte das schaffen, der Threadersteller sagt aber, dass er sich nicht als guter Sportler auf dem Fahrrad sieht.

Von daher sind drei Stunden für 50km sicher nicht zu hoch gegriffen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich bin im Schnitt im eher flachen Ruhrgebiet mit 22 Kilometern pro Stunde unterwegs. Gute Beine vom Reiten zahlen sich aus, wenn man nur unregelmäßig fährt. :D Damit gehöre ich definitiv hier zu den schnellen Fahrern. Ungeübte überholen mich nie, Gelegenheitsfahrer und Leute, die zu Job oder Uni radeln, selten. Regelmäßig schneller unterwegs sind nur erkennbare Sportler und Überzeugungstäter.

Selbst wenn ich mit den Hunden für die Ausdauerprüfung trainiere, sind noch viele langsamer unterwegs. Dabei fahren wir dann nur etwa 15 Kilometer pro Stunde, weil es nicht schneller sein darf. Daher sind drei Stunden zu Beginn sicher angemessen geplant. Man wird schneller, wenn man das regelmäßig macht.

» cooper75 » Beiträge: 13376 » Talkpoints: 509,41 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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