Mit Bodyscan entspannen können und Stress abbauen?

vom 28.02.2018, 09:15 Uhr

Ich habe gehört, dass es Bodyscan gibt, bei dem man sich quasi vorstellt auf dem Laufband einer Supermarktkasse zu liegen und das jedes Körperteil von der Scanner Kasse einzeln gescannt wird. So etwas in der Art kenne ich vom Yoga her auch. Dabei legen wir uns am Ende der Yogastunde auf eine Matte und die Lehrerin macht dann mit uns eine Wanderung durch den Körper, bei der wir das Augenmerk im angepassten Atemrhythmus immer auf ein anderes Körperteil richten, bis anschließen der ganze Körper entspannt sein soll.

Ich finde Bodyscan durchaus interessant und würde das in der Variante auch gerne einmal ausprobiert. Habt ihr selbst schon mal Bodyscan ausprobiert? Hat euch dies durchaus bei der Entspannung und Stressbewältigung geholfen? Kennt ihr hilfreiche Videos oder Literatur zu diesem Thema?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Bodyscan hat nichts mit dem Laufband einer Supermarktkasse zu tun, aber wenn jemand Spaß daran hat, es sich genau so vorzustellen, meinetwegen. Ich kriege mich auch kaum noch ein bei der Vorstellung einer deutschen Durchschnittsbürgerin, malerisch hindrapiert, tiefenentspannt, beim Aldi auf dem Warenzubringerfließband. :lol:

Im Rahmen meiner Achtsamkeitsphase habe ich mich auch mit den Methoden von Jon Kabat-Zinn befasst. Da gehört der Body Scan als achtsames geistiges "Abtasten" (Englisch: Scan, also nix mit Warenscanner an der Kasse! ) des Körpers und der wertungsfreien Wahrnehmung von was auch immer man wahrnimmt, Wärme, Anspannung, Schmerz und so Zeug. Diese Methode ist natürlich in vielen Entspannungstechniken bekannt und ich sehe sie auch nicht als wunder wie spektakulär an. Schon in der Grundschule haben wir solche Übungen gemacht ("Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere linke Wade...")

Ich selber mache diese Übung manchmal abends im Bett zum Einschlafen. Wenn man das ganze esoterische Gedöns weglässt, funktioniert es nämlich auch ganz gut, und man wird quasi wieder daran erinnert, dass man auch noch einen Körper mit all seinen Grenzen und Bedürfnissen hat und nicht nur ein Gehirn in einem Aquarium darstellt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Also dieses Bodyscan verwende ich wie Gerbera auch öfters mal am Abend vor dem Einschlafen, um mir klarzumachen, dass ich auch noch einen Körper habe und um das Gefühl loszuwerden, dass mir vielleicht mal ein Körperteil fremd ist. Ich habe manchmal das Problem, dass ich eine körperbezogene Dissoziation habe und dadurch fühlt sich ein Körperteil halt komisch an. Ich scanne mich in Gedanken sozusagen einfach mal ab und lasse die Empfindungen einfach da sein, einfach davontreiben.

Aber Bodyscan nach Anleitung mache ich nicht mehr, weil es mich so dermaßen getriggert hat. Es ist zwar nett, wenn die Anleiterin eine schöne Geschichte erzählt, aber wenn ein Triggerpunkt kommt, das kann alles Mögliche sein, dann schaltet bei mir die Psyche einfach ab.

Auf einem Kassenband mit Scanner lag ich dabei jedoch gedanklich noch nie. Das ist für mich aber auch irgendwie so eine typische Klischeevorstellung, bei der ich mich eher kaputtlachen würde, als mich dem Bodyscan zu widmen. Alleine die Vorstellung, dass ich in einem typisch deutschen Supermarkt wie so ein Wurstpaket auf dem Band an einer Schlange Einkäufer vorbeigefahren würde und der piepsende Scanner meine Körperpartien scannt, finde ich schon irgendwie amüsant. Andererseits hat es etwas von dem "Menschen als Ware."

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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