Mit Beharrlichkeit langfristig im Leben weiter kommen?

Forscher des Massachusetts Institute of Technology wollen herausgefunden haben, dass Beharrlichkeit einen Menschen langfristig weiter bringen würde. Gerade Erfolge im akademischen Bereich sollen zu einem höheren Abschluss kommen, wenn der Lernende geduldig und ausdauernd ans Werk geht.

Mich überrascht das nun nicht und denke, dass man es mit Beharrlichkeit durchaus im Leben weiter bringen kann. Das zeigt ja nur, dass man etwas eben wirklich möchte und auch viel dafür tut, um das Ziel zu erreichen. Jemand der schnell aufgibt und weniger beharrlich ist, wird sicherlich nicht so weit kommen.

Meint ihr, dass Beharrlichkeit durchaus im Leben weiter bringt? Würdet ihr von euch selbst behaupten, beharrlich zu sein? Ist das bei euch immer der Fall oder kommt es immer auf die Umstände drauf an? Was bedeutet es für euch, beharrlich zu sein?

Ich formuliere die Frage anders: welcher Mensch wird von sich nicht behaupten, beharrlich und zielstrebig zu sein? Die Alternative wäre ja, dass man sich als faul outen müsste und zugeben müsste, dass man nichts im Leben so wirklich will und man eher in den Tag hinein lebt, das wird aber kaum jemand zugeben.

Es ist doch logisch und nachvollziehbar, dass jeder Mensch irgendwelche Interessen hat, bei denen er sehr zielstrebig und konsequent sind. Diese Ziele und Interessen sehen aber bei jedem Menschen anders aus und man kann das gar nicht pauschalisieren. Dass man sein Ziel schlecht erreichen kann, wenn man gefühlt alle zwei Schritte zögert und zweifelt und vielleicht sogar pausiert oder einen Schritt zurück geht, sollte nachvollziehbar sein. Mir erschließt sich das Diskussionspotential bei diesem Beitrag nicht.

Ich finde das eigentlich auch selbstverständlich, dass man weiter kommt, wenn man beharrlich an seinem Ziel arbeitet. Ich frage mich gerade, warum man bei so einem Thema forschen muss, weil es doch klar ist, dass man dann weiter kommt, als wenn man nur auf dem heimischen Sofa sitzt und darauf wartet, dass der Erfolg sich einfach von selber einstellt.

@BarbaraAnn: Ich denke mittlerweile, dass Nelchen die Studie falsch zitiert hat. Ich habe mal versucht herauszufinden, welche Studie sie gemeint haben könnte und bin dabei auf diese Seite gestoßen. Dort geht es darum, dass Disziplin und Beharrlichkeit wichtiger sind um (akademische) Ziele zu erreichen als angeborene Eigenschaften oder die Intelligenz. Da macht die Studie schon mehr Sinn, wenn du mich fragst. Aber wenn man solche wichtigen Details weglässt ist es klar, dass die Leser blöd aus der Wäsche schauen und an dem Sinn zweifeln.

Gerade bei akademischen Projekten gehört Beharrlichkeit bestimmt zu den wichtigsten Eigenschaften, die man so mitbringen muss. Selbst eine poplige Abschlussarbeit dauert in den klassischen forschungsorientierten Bereichen Monate, für eine Dissertation darf man sich auf jahrelanges Grübeln, Recherchieren, Experimentieren, Auswerten und Schlussfolgern einstellen, und damit fängt die Karriere in der Forschung ja gerade erst an!

Da finde ich es schon nachvollziehbar, dass die Leute von eher durchschnittlicher Begabung, die sich für ihre Arbeit interessieren und auch bereit sind, sich dahinter zu klemmen und Opfer zu bringen, eher zum Ziel kommen als so manches vermeintliche "Genie", welches sich noch nie für irgend etwas anstrengen musste und deswegen bei dem geringsten Hindernis hinschmeißt oder erst mal weint.

Im Alltagsleben bin ich immer skeptisch, wenn es um Charaktereigenschaften geht, die durch die Bank als positiv gelten. Erstens würde, wie schon erwähnt, kaum jemand zugeben, ein Weichmimi zu sein, welches immer jammert und gleich aufgibt, und zweitens gibt es auch genügend Situationen, wo man beharrlich und hartnäckig sein kann, so viel man will. Wenn die Umstände nicht stimmen oder die eigenen Fähigkeiten zu gering sind, kann man noch so sehr niemals aufgeben, es wird trotzdem nichts. Man sieht nur immer die Leute Erfolg haben, die nicht aufgegeben und zusätzlich noch Massel, Beziehungen oder das nötige Talent mitgebracht haben