Mit Anwalt drohen, wenn man einen in der Familie hat?

vom 22.05.2015, 18:09 Uhr

Mein Freund hat einen guten Freund der ebenfalls Anwalt ist und dessen Freundin nutzt die Position ihres Freundes häufiger mal aus und erwähnt anderen Leuten gegenüber gerne mal, dass ihr Freund Anwalt ist und das sie daher auf jeden Fall jemanden hinter sich hat, wenn was passieren sollte. Möglicherweise bewegt dies andere Menschen dazu, ihr mehr entgegen zu kommen, ich weiß es nicht.

Ich selbst habe mich neulich aber auch dabei erwischt. Es ging dabei um eine Nachbarin die angeblich behauptete, dass ich ein Paket von ihr angenommen habe, obwohl ich nie etwas unterschrieben und angenommen habe. Sie meinte dann auch, sie würde sich bei DHL beschweren und notfalls klagen, wenn ich ihr das verlorene Paket nicht erstatten würde. Nachdem ich dann beiläufig erwähnt habe, dass mein Freund sich damit auskennen könnte, habe ich nie wieder was von ihr gehört.

Wie denkt ihr darüber, ist es mitunter in Ordnung anderen Menschen gegenüber zu erwähnen, dass man einen Anwalt in der Familie hat, wenn man sich von ihnen bedroht fühlt oder so? Findet ihr das gemein oder würdet ihr diese Karte mitunter auch ausspielen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde sowas total bescheuert. Das ist, als würde man mit der Leistung eines anderen prahlen und sich selbst damit aufplustern.

Ich habe keine Anwälte in der Familie, aber sehr wohl in dieser Branche eine Zeit lang gearbeitet und kann daher von mir selbst behaupten, mich ein wenig auszukennen. Das hilft mir in vielen Situationen, wo man nicht weiß, wer nun Recht hat. Aber mir ist dabei auch klar, dass Recht haben letztendlich vor Gericht eine Frage des Beweisens und der endgültigen Entscheidung des Richters ist.

Außerdem habe ich schon Fälle erlebt, in denen sich Menschen wegen völlig unwichtiger Dinge gestritten haben und sich der jeweilige Richter innerlich denken musste, mit welchem Mist er sich hier gerade beschäftigen muss.

Heutzutage geht doch jeder vor Gericht, egal ob es sich nur um 50 oder 5.000 Euro handelt. Hauptsache man bekommt Recht und hat sein Prinzip durchgesetzt. :wall:

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es ist natürlich praktisch, wenn man einen Anwalt in der Familie hat, bwz. jemanden, der sich mit Gesetzen und so weiter auskennt. Allerdings finde ich es ein wenig erbärmlich um nicht zu sagen charakterschwach, wenn man die ganze Zeit auf Anwälte der Familie verweist. Gerade für eine Frau, die ja so auf Emanzipation beharrt und selbst auf ihre eigene Karriere besteht finde ich das extrem traurig.

Ich bin der Ansicht, dass ich auch selbst Dinge schaffen kann und nicht auf die Hilfe von irgendwelchen Verwandten angewiesen bin. So hatte ich persönlich schon Probleme mit irgendwelchen Anbietern von Verträgen, und habe dann einfach bei der Kündigung beispielsweise die entsprechenden Gesetzestexte selbst nachrecherchiert und eigne mir derartiges Wissen selbst an. Ich brauche dafür keinen großen starken Anwalt vorschieben, ich kann das auch selbst.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^