Missverstehen "Rechtsradikale" den Film American History X?

Hin und wieder, wenn der Film American History X im TV läuft, schaue ich mir diesen an. Ich mag das gesamte Storybild irgendwie und muss zugeben, dass die Schauspieler unter anderem Edward Furlong und Edward Norton natürlich sehr gut sind. Doch irgendwie muss ich feststellen, dass Rechtsradikale den Film missverstehen.

Kurz für Euch, falls Ihr den Film nicht kennt. Es geht um einen jungen Mann namens Derek Vinyard, der die "Gottheit" der örtlichen Nazis in Venice Beach darstellt. Er war der Alpha-Nazi, dem man folgte und hat einen dunkelhäutigen Mann erschossen sowie einen anderen Dunkelhäutigen mit den Zähnen auf die Boardsteinkante geknallt. Der Grund war, dass beide versucht haben, sein Auto zu klauen.

Er bekam dafür eine Haftstrafe und glaubte, dass er diese locker absitzen würde. Immerhin waren genügen "Arische Gruppen" mit vermeidlich derselben Ansicht im Knast. Doch dort stellte er eben schnell fest, dass diese dealen und mit seiner Idiologie nichts am schaffen hat. Wie es der Zufall will, muss der Herr Vinyard in der Wäscherei mit einem Dunkelhäutigen arbeiten, welcher ihm den Hintern rettete, nachdem Derek seinen "Rechten Schergen" den Rücken kehrte.

Da sein Bruder eben auch in dieser Szene verkehrt, möchte er als geläuterte Rechte nun ein anständiges Leben anfangen und seinem Bruder dort raus holen. Das ist im Groben die Story.

Nun sehe ich des Öfteren in Facebook unter Kommentaren und anderen Foren sowie einige Rechtsdenkende in meinem Freundeskreis, die den Film super genial finden. Doch ich frage mich, was den Hardcore-Rechten mit Bomberjacke & Co eigentlich daran gefällt? Es handelt sich ja um ein Film, wo man geläutert wird aus der rechten Szene aus zu steigen und über die Wahrheit der arischen "Bruderschaft" im Knast, weil dem ja so ist, wie im Film dargestellt.

Irgendwie kamen wir heute daher auf das Thema, dass dieser Film offenbar von vielen missverstanden wird, wenn man bedenkt, dass die wirklich harten Rechten meist diesen Film anmerken und komischerweise nicht kapieren, worauf der eigentliche Fokus des Films liegt. Könnt Ihr das bestätigen oder habt ihr ähnliche Erfahrungen sammeln dürfen, dass viele Menschen den Film völlig missverstehen?

Mir ist das auch schon aufgefallen, dass viele "Rechte" den eigentlichen Sinn dieses Filmes wohl nicht verstanden haben. Wahrscheinlich sehen sie ihn sich nur wegen der Gewaltszenen an und denken gar nicht lange darüber nach. Aber es ist ja auch kein Geheimnis, dass die "Rechten" nicht viel nachdenken.

Auch fällt mir das bei zahlreichen anderen Filmen auf, wie zum Beispiel "Schindlers Liste", dass dieser auch gerne von Nazis angesehen wird, weil dort eben die Leute erschossen werden und gequält und so. Mir ist auch nicht ganz klar, was das denen bringen soll, aber es scheint ihnen offensichtlich zu gefallen.

Das Problem besteht bei vielen Filmen. Ich denke da gerade an Filme über Drogenkonsum. Für mich sind die total abschreckend. "Das weiße Rauschen" beispielsweise. Ein junger Mann nimmt Pilze und diese lösen bei ihm eine Psychose aus. Er landet in einer Nervenheilanstalt und versucht, sich umzubringen. Der Film hat auch kein Happy End.

Ich habe den Film allerdings mal mit einem Freund gesehen, der selber schon ein Mal Pilze genommen hatte. Nach dem Film, als ich noch ganz mitgenommen war von der Story, meinte er, dass er jetzt richtig Lust hat, mal wieder Pilze zu nehmen.

Ich denke, man sieht nur das, was man sehen will. Wenn man schon beim eigenen Drogenkonsum die negativen Auswirkungen verneint hat, sieht man sie auch nicht in dem Film. Wenn man sich in der rechten Szene wohl fühlt, sieht man in American History X auch nur die "guten" Seiten. Immerhin waren die Gewalt und die für uns verquere Ideologie ja im echten Leben auch nicht abschreckend.